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Wenn es heiß wird und du weißt nicht wirklich, warum


Die heißen Quellen in Savusavu auf Fidschi sind geothermischer Natur und entstanden durch vulkanische Aktivitäten in der Region. Fidschi liegt im sogenannten „Ring of Fire“, einem Gebiet mit hoher tektonischer und vulkanischer Aktivität im Pazifischen Ozean. Wir schauen uns das mal aus der Nähe an, da einige Quellen nur ein paar hundert Meter von unserem Ankerplatz entfernt liegen. Schon an unserem derzeitigen Liegeplatz ist uns der Strand aufgefallen, der bei Ebbe zu dampfen anfängt. Zunächst sind wir von verdunstetem Wasser ausgegangen, was ja auch stimmt, nur lagen wir leider bei der Ursache weit daneben. Auch wenn die Sonne nicht scheint, dampft ein Strandabschnitt von ungefähr 100 Metern so einfach vor sich hin. Die heißen Quellen entstehen durch verschiedene Prozesse, die sich gegenseitig ergänzen. An die Oberfläche steigt dann heißes Wasser, welches um die 98°C misst.

Auf dem Weg zu den heissen Quellen, Savusavu Fidschi

Zum einen befinden sich unter der Erdoberfläche heiße Gesteinsschichten, die durch die geologische Aktivität der Region erhitzt werden. Diese Wärme erhitzt das Grundwasser in tieferliegenden Gesteinsschichten. Die Nähe zu tektonischen Plattenrändern in Fidschi führt dazu, dass das Grundwasser durch den geothermischen Gradienten (die Zunahme der Temperatur mit der Tiefe) erhitzt wird. Dieses erhitzte Wasser steigt durch Risse und Spalten in der Erdkruste nach oben. Als weiteres kommt hinzu, dass in Savusavu Regenwasser den Boden durchdringt und in der Tiefe durch die geothermale Hitze erwärmt wird. Das heiße Wasser oder der Dampf steigen dann an die Oberfläche. Die heißen Quellen in Savusavu sind ein Ergebnis solcher hydrothermalen Systeme. Die geologische Struktur in der Region um Savusavu weist poröse Gesteine und tektonische Verwerfungen auf, die es dem erhitzten Wasser ermöglichen, leicht an die Oberfläche zu gelangen. Die vulkanische Geschichte von Vanua Levu, der Insel, auf der Savusavu liegt, hat diese geologischen Bedingungen geschaffen.

Heisse Quelle in Savusavu, Fidschi

Man hat freien Zugang zu den Quellen, die die Einheimischen zum Kochen nutzen. Immer wieder kommt eine Hausfrau vorbei und legt einen Leinensack gefüllt mit Gemüse in das heiße Wasser. Auf keinen Fall kann man in diesem brodelnden Wasser baden. Dazu ist es viel zu heiß. Mittels Schautafeln werden einem die geologischen Zusammenhänge erklärt.

Kochstelle am ewigen Ofen der Erde, Savusavu Fidschi

Nach so viel Wissen auf einmal sind wir recht durstig geworden und auf der Suche, dem Abhilfe zu schaffen, landen wir wieder einmal bei unserem Inder im Island Grill. Das Restaurant hat einen besonderen Platz in unserem Leben gefunden. Ein wunderbarer Ausblick in die Bucht und rüber zur Nawi-Insel wird von einem exquisiten Service und einer hervorragenden Küche gekrönt. Dabei wird durchaus Rücksicht auf unsere europäischen Gaumen genommen und wenn man nicht explizit „Indien style“ bestellt, bekommt man eine deutlich mildere Variante serviert. Übrigens haben wir am 10. Oktober Fidschi-Tag. Es ist der Unabhängigkeitstag von Fidschi und gilt als höchster Feiertag. Aber davon erzähle ich Euch das nächste Mal. Nur so viel: Wir haben ein Feiertagsmenü im Island Grill bestellt und sind sehr gespannt darauf.

Island Grill, Savusavu Fidschi

Eigentlich wollten wir ja schon wieder hier weg sein, doch das Wetter macht uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Also bleiben wir noch eine Woche und schauen dann, wie es aussieht. In der Zwischenzeit erledigen wir einige Punkte auf der To-do-Liste. Nach längerem Suchen finde ich die Sicherung für unsere Ankerwaschanlage. Das Wasser per Pütz, beim Ankerauf-Manöver, an Bord zu holen, ist doch eine sehr anstrengende und nicht gerade effektive Art, die Kette und das Ankergeschirr zu reinigen. Insofern sind wir froh, diesen Punkt abhaken zu können. Einen schon etwas größeren Eingriff haben wir dann auf der Tuvalu durchgeführt, was mir wieder einmal eine warme Mahlzeit eingebracht hat. Der Autopilot machte komische Geräusche und versagte seinen Dienst. Wir gehen davon aus, dass es der Motor ist, und tauschen ihn aus. Wie gut, dass Gottfried immer ein Ersatzteil dabei hat. Auf der Insel und in ganz Fidschi ist so etwas nicht zu bekommen. Doch leider quält sich auch der neue Motor. Wir wechseln auch noch die Elektronik und siehe da, der Autopilot funktioniert wie neu. Soweit so gut, wir hoffen, Ende nächster Woche wegzukommen, und wollen dann zu den Yasawa-Inseln. Ob uns das gelingt, erfahrt ihr nächste Woche auf Glenswelt. Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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