Direkt zum Hauptbereich

Video Specials

Immer ein Lächeln auf dem Gesicht

Südwesten von Samoa Früh am Morgen können wir in die Marina. Der Vorgänger hat Wort gehalten und ist pünktlich abgereist. Marina ist auch fast übertrieben. Nach dem letzten Zyklon, der die meisten Stege weggerissen hat, ist nicht mehr viel übrig. Ein Steg, der mit Halteseilen und Gurtbändern provisorisch zusammengehalten wird. Die Poller stehen zum Teil schief im Wasser und sehen nicht gerade vertrauenerweckend aus. Immerhin funktionieren Strom und Wasser am Steg. Die Toilette und Dusche ist außerhalb der Marina, in einem Hafengebäude untergebracht. Sharon versucht, das Beste daraus zu machen, und kümmert sich um alles. Sie verwaltet die Plätze, steht den Seglern bei Fragen zur Verfügung und rechnet am Ende ab. The Edge Marina, eine Kneipe direkt gegenüber vom Steg, beschallt uns Segler bis Mitternacht. Danach und an Sonntagen ist es ruhiger und man findet seinen Schlaf. Trotz allem gefällt es uns hier sehr gut. Reste der Marina Apia, Samoa Warum ist das so? Die Abläufe, insbesondere b...

Von Idioten und Messermännern

„Du verschwindest jetzt hier!“ Und lass dich auf Bora Bora ja nicht mehr blicken! „Ich schneide dir jetzt die Leinen durch!“ Wild mit einem großen Messer umherfuchtelnd steht der Messermann in seinem Boot neben mir und will die Leinen durchschneiden. „Wenn Du das machst, gehe ich zur Gendarmerie“, antwortete ich ihm. Als er das Wort Gendarmerie hörte, ließ er von seinem Vorhaben ab. Ich löse die Leinen von der Boje und fahre mit unserer Katinka Enjoy in den Südosten von Bora Bora, wo wir tatsächlich, zu so später Stunde, noch eine freie Boje finden. Die Letzte, das Bojenfeld ist komplett belegt. So haben wir uns unseren Start in Bora Bora nicht vorgestellt. Wie kam es zu diesem Vorfall?

Bojenfeld in Bora Bora, Gesellschaftsinseln

Wir liegen in Taha'a und reservieren über WhatsApp eine Boje in Bora Bora. Ein normaler Vorgang, weil es in Bora Bora nur noch zwei Ankermöglichkeiten gibt, die nicht wirklich eine Option zum Ausklarieren sind. Das eine Ankerfeld liegt weit oben im Norden, das andere ist über 20 Meter tief. Es gibt drei Bojenfelder, die von BBMS verwaltet werden. Unter einer WhatsApp-Nummer reserviert man eine Boje mit Angaben von Crew, Name des Boots und in welchem Bojenfeld man anlegen möchte. Man bekommt dann eine Bestätigung oder auch eine Änderung des Liegeplatzes. Wir bekamen die Bestätigung, vor dem Yachtclub eine Boje zu verwenden. Sehr früh am Morgen gehen wir in Taha'a Anker auf und fahren durch den Pass. Die anfänglichen 10 Knoten Wind gehen schnell wieder auf 7 Knoten nach unten, sodass wir wenig Fahrt durchs Wasser machen. 

Gennacker auf der Katinka Enjoy

Ungefähr in der Mitte bekommen wir dann ein bisschen mehr Wind und wir segeln mit 5,5 Knoten Richtung Bora Bora. Wir erreichen Bora Bora am frühen Nachmittag und finden auch eine freie Boje im Bojenfeld am Yachtclub Bora Bora. Dummerweise ist die ARC unterwegs und sie haben das ganze Feld reserviert. Die letzte freie Boje schnappt sich ein Charterboot. Wir denken uns nicht viel dabei, da wir ja schließlich eine Buchungsbestätigung haben. Eineinhalb Stunden später kommt es zur eingangs erwähnten Szene. Die Bojen sind alle reserviert, und wenn ich bleiben wolle, müsste ich den Preis der ARC, 15 000 XPF, bezahlen. Das wären dann mal schlappe 140 € pro Nacht, statt der üblichen 35 €. Ich winke dankend ab, was der Messermann offensichtlich in den falschen Hals bekommt. Er verweist mich von Bora Bora und beschimpft mich als Idioten. Wir fahren dann in den Südosten und erwischen mit viel Glück noch die letzte freie Boje.

Bora Bora, Gesellschaftsinseln

Am nächsten Morgen beginnt das Ausklarieren bei der Gendarmerie. Um den Vorgang bearbeiten zu können, braucht der Beamte eine Vorgangsnummer, die beim Einklarieren online vergeben wird. Da wir vor zwei Jahren einklariert haben und es das Online-Verfahren damals noch nicht gab, fehlt uns natürlich diese Nummer. Also klarieren wir noch einmal online ein, um gleichzeitig wieder auszuklarieren. Sinn und Zweck solcher Aktionen hinterfrage ich schon lange nicht mehr. Auch die Tuvalu hat noch nach dem alten Verfahren einklariert und hat genau das gleiche Problem wie wir. Nachdem wir alles ausgefüllt haben, brauchen wir erst einmal eine Erfrischung. Die Bearbeitung unseres Vorgangs benötigt einen Tag. Wir müssen also am nächsten Tag noch einmal auf der Gendarmerie erscheinen, um die Ausreisepapiere in Empfang zu nehmen. Im Zeitalter der Computertechnik geht alles schneller, oder auch nicht.

Einkaufstour auf Bora Bora, Gesellschaftsinseln

Wir kaufen noch in einem gut sortierten Supermarkt ein und fahren dann wieder zurück zum Boot. Gottfried hat heute Geburtstag und wir sind zum Abendessen eingeladen. Also beeilen wir uns, alle Dinge, die noch anstehen, zu erledigen. Kurz bevor wir unser Boot mit dem Dinghy erreichen, steuert der Messermann direkt auf uns zu. Heute deutlich besser gelaunt, möchte er das Geld für die Boje kassieren. Wir bezahlen und er stellt uns eine Quittung aus. Freundlich verabschiedet er sich von uns und wir haken den Tag zuvor als schlechten Tag ab und freuen uns, dass wir wieder vernünftig miteinander reden können. Zu guter Letzt schenkt er uns noch drei Fische.

Geburtstagsfeier auf Bora Bora, Gesellschaftsinseln

Am Abend holen wir dann Roswitha und Gottfried ab und fahren in die Patisserie St. James. Direkt vom Dinghy-Dock kann man ins Restaurant mit gehobener Küche marschieren. Gottfried hat einen Tisch reserviert und wir sitzen auf einer Terrasse neben dem Wasser der Bucht, welches von Unterwasserscheinwerfern blau angestrahlt wird. Ich bin froh, dass ich heute nicht Geburtstag habe, denn als man uns die Speisekarte aushändigte, war klar, dass das kein billiger Abend werden würde. Aber man hat ja schließlich nur einmal im Jahr Geburtstag und wer kann schon behaupten, diesen einen Tag in Bora Bora gefeiert zu haben?

Wir verlassen Französisch Polynesien

Wie das jetzt bei uns weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Auf jeden Fall weiter Richtung Westen. Vielleicht ein Kurzaufenthalt in Maupiti oder direkt nach American Samoa. Vielleicht aber auch ein Zwischenstopp auf Suwarrow. All das wissen wir noch nicht genau. Ihr werdet es aber als Erste erfahren, wenn ihr den Blog abonniert habt. Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Kommentare

  1. Gute Reise und Mast und Schotbruch. Liebe Grüsse Joe & Elke

    AntwortenLöschen
  2. Mann oh Mann das hört sich schon brutal an🙏 aber super gemeistert💪 tolles Geburtstagsfoto von Euch 4 - weiterhin gute Fahrt, wohin die Katinka Euch auch immer hinschippert❤️❤️

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts