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Video Specials

Fidschi-Time – No Hurry, No Worry

Es ist dunkel und wir sind spät dran. Vorschriftsmäßig haben wir das Dinghy mit einer Leuchte grün/rot vorne und einer weißen Leuchte hinten versehen. Ich sage noch beim Einsteigen: „Passt auf die Leuchten auf.“ Aber da ist es schon geschehen. Die vordere Leuchte wird beim Einsteigen von Gaby einfach weggesemmelt und landet im Wasser. Mit großen Augen schaut sie der Leuchte nach, wie sie vom Boot wegtreibt. Ich versuche, sie zu erreichen, und lehne mich weit aus dem Boot. Es kommt, wie es kommen muss: Ich lande im Wasser. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht die Tasche mit dem Handy mit hineingefallen wäre. Alle Ratschläge aus dem Internet helfen da nichts. Das Handy bleibt tot. Im Moment ist also der Kontakt zur Außenwelt, für mich, abgebrochen. Wann ich ein neues Handy auftreiben kann, steht noch in den Sternen, aber ich habe mich schon angepasst und sage nur: Fidschi Time – no hurry, no worry . Im Meer versenkt. Einsamer Strand, Musket Cove , Fidschi Die nächsten Tage werden f...

Coral Garden



Wir liegen auf knapp zwei Metern Wassertiefe. Der weiße Sand wird durch die Sonne, die durch das türkisfarbene Wasser scheint, reflektiert. Als ob das noch nicht kitschig genug wäre, sitzen wir auch noch in der ersten Reihe, mit Blick auf Bora Bora. Allerdings wird uns unser Aufenthalt immer wieder durch Unwetter madig gemacht. Zum Teil halten die Regenschauer mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag an. Die damit einhergehenden Böen pfeifen bis zu 35 Knoten durch unseren Ankerplatz. Ein Charterkatamaran hat dies unterschätzt und fing in der Nacht an zu driften. Durch lautes Geschrei wache ich auf und sehe, wie der Katamaran in einem Abstand von zehn Metern neben uns liegt. Der Schreck fegt mir durch die Glieder und im Nu bin ich auf den Beinen. Die Crew ist gerade dabei, den Anker aufzuholen, und ein paar Minuten später ist er auch schon weg. Trotzdem bleibe ich noch ein wenig auf und beobachte, was die vor uns so treiben. Erst als ich mir sicher bin, dass nichts mehr passieren kann, lege ich mich wieder in die Koje. Wenn dann wieder die Sonne scheint, nutzen wir dies, um im nahe gelegenen Ort Tapuamu einzukaufen, oder fahren zum Motu, um dort im Coral Garden zu schnorcheln.

Bora Bora

Der Coral Garden ist ein schmaler Durchlass zwischen zwei Motus, der mit vielen Korallen bestückt und artenreich an Fischen ist. Wir nutzen einen sonnigen Tag und fahren mit dem Dinghy zum Motu. Die Zufahrt ist schon sehr flach, sodass wir den Motor anheben müssen. Die letzten 50 Meter steige ich aus und wir gehen zu Fuß. Am Tag unserer Ankunft waren wir schon einmal hier. Damals kamen Anette und Nico von der SY Destiny zu uns und fragten, ob wir mit zum Schnorcheln wollten. Natürlich wollen wir, und so ging es zu jenem Motu, an dem ich auch heute wieder das Dinghy an einer Palme festbinde. Der Pfad, der zum Außenriff führt, ist ausgetrampelt und leicht zu erkennen. Als wir das erste Mal hier waren, waren eine Vielzahl an Ausflugsbooten hier. Wir befürchteten eine Touristenattraktion, die sich als Flop herausstellen würde, und waren dann angenehm überrascht über die wunderbaren, intakten Korallen und den Fischreichtum. 

Coral Garden, Taha'a

Damals war klar, dass wir unbedingt noch einmal hierherkommen müssen, um ein paar Fotos zu machen. Ja, und der Tag ist heute. Deutlich weniger Menschen und ein fast perfektes Licht, was gute Aufnahmen erwarten lässt. Wir steigen am Außenriff ein und lassen uns zwischen den zwei Motus hindertreiben. An sandigen Stellen halte ich immer wieder an, um das Leben zwischen den Korallen auf Video und Fotos festzuhalten. Die Farben sind großartig und das Leben so vielfältig. Man kommt aus dem Schauen gar nicht raus und die Zeit verfliegt im Nu. Doch mit einem Durchgang ist es heute nicht getan. Es folgt ein zweiter und man entdeckt immer wieder etwas Neues. Zurück auf der Katinka Enjoy kommen wir gerade rechtzeitig an, als uns vier Schwarzspitzenriffhaie besuchen. Gemächlich ziehen sie ihre Bahn in dem nur zwei Meter tiefen Wasser. Bei einem weicht ein Pilotfisch nicht von seiner Seite. Das Wasser ist sehr klar, sodass jede Einzelheit zu erkennen ist. Lediglich die Dämmerung reißt uns los und wir merken, dass wir ganz schön hungrig sind. Zeit, das Abendessen zu kochen. Mit der Destiny spielen wir eine Runde Mexicon Train.

Korallen im Coral Garden, Taha'a

Schwarzspitzenriffhai, Taha'a

Am nächsten Tag geht es hinüber nach Taha'a. In der kleinen Ortschaft Tapuamu gibt es eine Tankstelle und einen kleinen Supermarkt. Die letzten Wochen haben wenig Sonnenstunden gebracht und wir mussten immer wieder den Generator zur Stromerzeugung dazunehmen, um unseren Strombedarf zu decken. Das kostet natürlich Diesel, den ich wieder ersetzen will. Ich packe also die Kanister ein und es geht los. In Tapuamu treffen wir die Tuvalu und die Odysseus. Schnell sind die Einkäufe gemacht und die Kanister gefüllt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht gibt es eine kleine Tapasbar. Ein Hausboot mit einer Terrasse liegt an einem Steg. Das Fare Miti ist nicht gerade günstig, aber die Bedienung ist nett und das Ambiente gemütlich. Man kann mit dem Dinghy am Steg festmachen und es sind nur wenige Schritte bis auf die Terrasse. 

Gaby in der Tapasbar Fare Miti, Taha'a

An diesem Tag ist es schon dunkel, bis wir unsere Katinka Enjoy erreichen. Am nächsten Tag ist dann ein Arbeitstag angesetzt. Die Tanks werden mit Hilfe der Kanister gefüllt und die Rückschlagklappe, die sich in der Ansaugleitung des Kühlkreislaufs für den Generator befindet, wird wieder gangbar gemacht. Mit dem Kajak paddel ich dann am Nachmittag ans Außenriff. Ungefähr eine halbe Seemeile. Auf halbem Weg wird dann der weiße Sand immer mehr von Korallenstöcken durchsetzt und die Fische um mich herum, werden auch immer mehr. Ein schöner Ausflug.

Kajakfahrt ans Außenriff, Taha'a

Leider hängen wir im Moment wieder einmal fest, weil das Wetter sich nicht so recht auf eine Ostwindlage einstellen will. Zudem kommt hinzu, dass es ab nächster Woche aus Südost kräftig blasen und eine Welle von sechs Metern erwartet wird. Also keine Bedingungen, die wir auf unserem Weg zu den Cook Islands erleben wollen. Deshalb warten wir noch ein bisschen, nach dem Motto: Der geduldige Skipper hat immer den richtigen Wind. In diesem Sinne: Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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