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Neuseeland, locker vom Hocker

Wenn Du nicht locker drauf bist, ist Neuseeland eher nichts für Dich, es sei denn, Du versuchst es ebenfalls mit Lockerheit. Unseren reservierten Liegeplatz in der neuen Okara Marina in Whangarei erreichen wir eine Stunde nach Feierabend, um ein Uhr am Nachmittag. Sharron, die Managerin der Marina, ist trotzdem da und nimmt die Leinen entgegen. Wir bekommen einen Schlüssel, eine kurze Einweisung und den Rest machen wir dann am Montag. Schön, dass wir angekommen sind. 4500 Seemeilen haben wir dieses Jahr zurückgelegt, und es werden nicht mehr werden, da wir uns Whangarei als Ausgangspunkt zur Erkundung Neuseelands auserkoren haben. Die meisten Geschäfte haben am Sonntag auf und wir sind mal wieder vom Überangebot total überwältigt. Der große Einkauf bleibt allerdings aus, da wir noch zu Fuß unterwegs sind. Dies wollen wir in der nächsten Woche mit dem Kauf eines Autos ändern.

Hundertwasserhaus in Whangarei, Neuseeland

Im Internet habe ich eine Mercedes C-Klasse gefunden, die unseren Preisvorstellungen entspricht. Das Auto kommt aus Japan und hat 111.000 km auf dem Tacho. Mit 6000 Euro etwas über dem normalen Verkaufspreis in Neuseeland, aber dafür sofort verfügbar. Wir machen eine Probefahrt und kaufen das Auto. Während wir eine Versicherung abschließen, wird das Certificate of Fitness neu erstellt und ist für ein Jahr gültig. Um 10.00 Uhr gekauft, um 3.00 Uhr am Nachmittag übergeben. Zahlen, ach so. Bezahlen müssen wir das Auto ja auch noch. Aber das ist in Neuseeland kein Problem. Die Überweisung geht drei Tage später ein. Liegt vielleicht an meinen schönen blauen Augen, aber wer glaubt, das sei in Neuseeland ein Problem, der sieht sich schwer getäuscht. Deal ist Deal und das gilt für beide Seiten. Mit dem Auto sind wir flexibel und kommen überall hin. Das Einkaufen fällt leichter und der Baumarkt ist nun auch für uns erreichbar. Beim Segelmacher bestellen wir einen neuen Gennaker und Gaby hätte gerne neue Polster im Cockpit. Am Morgen waren wir in der Sail Loft, am Nachmittag kommt Phil an Bord und macht das Aufmaß. Was will man mehr?

Fahrbarer Untersatz für die nächsten 6 Monate

Neben der Bootarbeit bleibt auch Zeit für kleine Ausflüge. Wir besuchen die Whangarei-Fälle im Norden der Stadt. Die Wasserfälle stürzen 26 Meter in die Tiefe und werden vom Fluss Hatea gespeist. Vom Parkplatz führt ein rund einen Kilometer langer Pfad um die Wasserfälle herum. Kauribäume und Farne spenden auf weiten Teilen des Weges Schatten. Der gut einen Kilometer lange Rundweg ist ohne Schwierigkeiten von jedem zu bewältigen.

Wasserfälle in Whangarei, Neuseeland

Am Nachmittag beschäftigen wir uns dann wieder mit Bootsarbeit. Ich schaue mich nach einem neuen Mastrutscher, den es mir bei der Überfahrt aus der Mastschiene gerissen hat, um und werde im Internet fündig. Nicht gerade billig, so ein Teil, aber ohne geht es eben auch nicht. Ich bestelle das Teil in Auckland und lasse es nach Whangarei in die Marina schicken. Hier in Neuseeland sollte so etwas problemlos funktionieren. Wir werden sehen.

Shit happens! Defekter Mastrutscher

Zu guter Letzt haben wir diese Woche auch noch unsere alte Katinka besucht. Vor gut einem Jahr habe ich sie nach Neuseeland gesegelt und in der Norsand-Marina abgestellt. Leider hatte ich damals zu wenig Zeit, um nach einem Broker Ausschau zu halten. Dies haben wir jetzt nachgeholt und einen Termin vereinbart. Es wird nicht einfach sein, das Boot zu verkaufen, aber wir müssen die Sache jetzt einmal angehen, weil es auch nicht besser wird. Umso überraschter waren wir, in welch gutem Zustand das Boot ist. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Gut, ich hab dafür gesorgt, dass einmal die Woche das Boot belüftet wird, und das ist wohl auch geschehen, da innen weder Stockflecken noch Schimmel vorhanden sind. Ein bisschen eingestaubt, aber nichts, was man nicht schnell wieder in den Griff bekommen kann. Wir würden uns freuen, bald einen neuen Eigner für das Boot zu finden, weil es ein stabiles und robustes Boot ist, das uns viel Freude bereitet hat, und einem neuen Besitzer wird es sicherlich genauso gehen.

Katinka an Land, Whangarei, Neuseeland

Wie auch immer, wir kommen dem Sommer in Neuseeland immer näher. Die Tage werden länger und die Sonnenstunden sind weit ausreichend, um unsere Batteriebänke zu füllen. Das freut uns umso mehr, weil wir dann keinen Landstrom benötigen, den wir extra bezahlen müssten. Für nächste Woche stehen noch einige Bootsarbeiten an und dann werden wir uns so langsam auf Weihnachten vorbereiten. Weihnachten scheint in Neuseeland eher nicht stattzufinden, zumindest sieht man in der Stadt sehr wenig davon. Nach einem Weihnachtsmarkt sucht man hier vergebens. Aber das ist auch nicht schlimm. Wir werden unser Weihnachten, so viel sei schon verraten, auf einer kleinen Farm im Süden von Auckland verbringen. Wir wünschen Euch, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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