Katinka Enjoy
Seit gut einem Jahr haben wir jetzt das neue Boot Katinka Enjoy. Eine Lagoon 421, Baujahr 2011. Robust, solide, keine Rennziege, dafür gemütlich und sicher. Unsere Katinka befindet sich in Neuseeland an Land und steht jetzt, nachdem wir Ende November 2025 Neuseeland auch mit der Katinka Enjoy erreicht haben, zum Verkauf. Wieder einmal haben wir ein ereignisreiches Jahr hinter uns gelassen. Das Neujahrsfest 2025 haben wir noch in Papeete in Französisch-Polynesien verbracht. Während der Zyklonensaison schüttet es auf Tahiti immer wieder gewaltig und man ist gut beraten, nicht ohne Schirm das Boot zu verlassen. Natürlich befolge ich meine Ratschläge nicht selbst und bekam deshalb immer wieder einmal eine Regendusche ab. Mitte März, mit Beginn der Hauptsaison und der damit verbundenen Verdopplung der Liegeplatzgebühr in der Papeete Marina, verabschieden wir uns von unseren Freunden und brechen nach Moorea auf.
Wie so oft haben wir unsere Pläne wieder einmal umgeschmissen und werden jetzt gemeinsam mit der Segeljacht Tuvalu ein Stück des Weges segeln. Die Tuvalu hat allerdings noch ein paar Baustellen, die behoben werden müssen, und so verabreden wir, uns in Moorea zu treffen. Runde vier Wochen werden wir auf der schönen Insel verbringen und neben der Rumpfreinigung uns so manche Stellen auf der Insel, die wir noch nicht kennen, anschauen. Anfang April stößt dann die Tuvalu zu uns und es geht gemeinsam nach Huahine. Vor Fare lassen wir den Anker in türkisfarbenes Wasser fallen. Mit dem Auto erkunden wir die Insel und lassen uns die Besonderheiten des Vanilleanbaus erklären.
| Im Ankerfeld vor Moorea |
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| Bucht Vairahi, Raiatea |
In Raiatea machen wir zunächst in der östlichen Bucht Vairahi und später im Nordwesten vor der Naval Werft halt, weil man hier die Gasflaschen füllen lassen kann. Inzwischen ist auch die Odysseus zu uns gestoßen. In Taha'a liegt unser Anker im weißen Sand des vorgelagerten Riffs. Der Ausblick auf Bora Bora ist fantastisch. Zwischen den Motus Tutae und Tautau gibt es den sogenannten Coral Garden. Hier kann man sich durch die Strömung über das Riff treiben lassen und die wunderbare Unterwasserwelt bestaunen. Wir lernen eine weitere deutsche Yacht, die USI, kennen. Auf dem Motu Tutae errichten wir ein Lagerfeuer und erleben zusammen mit der Tuvalu einen abenteuerlichen Grillnachmittag.
| Coral Garden, Taha'a |
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| Bora Bora |
In Bora Bora, der letzten Insel der Gesellschaftsinseln, die wir besuchen werden, bekommen wir mit der Bojenaufsicht Schwierigkeiten. Obwohl wir eine Boje reserviert hatten, droht man uns, die Leinen durchzuschneiden. Erst als ich mit der Polizei drohe, lässt er von seinem Vorhaben ab. Da es in Bora Bora nur an zwei Stellen erlaubt ist, zu ankern, bringt uns das in eine schwierige Situation. Wir ergattern weiter im Süden der Lagune die letzte Boje und können dort bleiben. Da wir vor fast zwei Jahren in Französisch-Polynesien einklariert haben und es zu diesem Zeitpunkt noch kein elektronisches Verfahren gab, haben wir nun beim Ausklarieren Probleme, da der Computer unser Schiff nicht findet. Wir klarierten also ein und gleichzeitig wieder aus. Am nächsten Tag können wir dann Französisch-Polynesien, nach fast zwei Jahren, endgültig verlassen. Am 17. Mai brechen wir nach American Samoa auf. Die Überfahrt beginnt gemütlich mit wenig Wind und wir kommen nicht gerade zügig voran. Allerdings wird der Wind gegen Ende der Reise immer heftiger und wir müssen bei 35 Knoten und heftigen Regenböen vor dem Wind ablaufen. Unglücklicherweise haben wir die erste Böe zu spät bemerkt, sodass es uns den Gennaker zerrissen hat.
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| Grabsteine vor dem Haus, American Samoa |
In American Samoa erleben wir eine unserer kompliziertesten Einklarierungen. Alles in sechsfacher Ausführung und natürlich für alle Disziplinen immer der gleiche Inhalt. Aber es war nicht nur das komplizierteste Verfahren, es war auch eines der freundlichsten. Wir bleiben zwei Wochen in American Samoa und schauen uns die Insel an. Die Insel wird uns durch ihre Kirchen und die Gräber in Erinnerung bleiben. Die Gräber deshalb, weil man hier seine Angehörigen vor der Haustür beerdigt. Sehr speziell. Mit einem Übernachttörn geht es zur Nachbarinsel Samoa. Die Insel war bis zum 1. Weltkrieg deutsch. Heute sieht man nicht mehr viel davon. Das Einklarieren ist nur um Nuancen einfacher, dafür genauso freundlich wie auf der Nachbarinsel. Wir treffen unseren schwedischen Freund Christer wieder. Christer haben wir auf Tahiti das letzte Mal getroffen. Von dort ist er direkt nach Samoa gesegelt. Auch Samoa schauen wir uns mit dem Auto an. Die meisten Menschen in Samoa leben im Großraum Apia. Der Süden der Insel ist rau und nur dünn besiedelt. Die Brecher des Pazifik krachen eindrucksvoll gegen die Steilküste Samoas. Hier kann man auch den vulkanischen Ursprung der Insel erkennen.
| Steilküste im Süden Samoas |
Am 25. Juni segeln wir weiter nach Wallis und Futuna. Wallis ist französisch und Seglern nicht gerade wohlgesonnen. Die Ankermöglichkeiten sind begrenzt und weit außerhalb der Insel. Das Anlanden mit dem Dinghy ist schwierig und bei Ebbe fast unmöglich. Die Supermärkte sind gut bestückt. Restaurants meist geschlossen. Alles in allem kein Ort, an dem man sich als Segler lange aufhalten will.
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| Verbotenes Ankerfeld in Wallis |
Wir nehmen die vier Tage nach Tuvalu in Angriff. Tuvalu ist ein Inselstaat, der aus mehreren Atollen besteht. Bis zu ihrer Unabhängigkeit 1978 hießen die Inseln Ellice Islands. Die Hauptinsel ist Funafuti mit dem Ort Vaiaku. Tuvalu war eins der Highlights, das wir dieses Jahr erleben durften. Die Inselbewohner sind Fremden gegenüber sehr offen und freundlich. Wir erleben ein paar wunderschöne Wochen auf Funafuti und sind in diesem Zeitraum die einzigen Yachten in Tuvalu.
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| Squall aus Richtung Tuvalu |
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| Hauptstrasse auf Tuvalu |
Um nach Fidschi zu kommen, warten wir auf ein geeignetes Wetterfenster. Am 17. Juli finden wir ein geeignetes und segeln los. Die Überfahrt meistern wir ohne große Probleme. Wir haben guten Wind und können mit einem Windwinkel meistens über 60° segeln. Die Welle kommt zwar aus Südosten, was die ganze Fahrt ein bisschen unkomfortabel macht, ist aber mit fünf Tagen schnell vorbei. Bei den Überfahrten hatten wir dieses Jahr meist unbequeme Tage, was vor allem an der Welle lag. Im südwestlichen Pazifik sind die Wellen eher kurz und sehr dynamisch. Sie entwickeln große Kräfte, die oft querab oder etwas von vorne wirken. Diese Konstellation macht es gerade auf einem Katamaran ungemütlich. Jede Seemeile muss vom Schiff schwer erarbeitet werden, was für die Crew extrem anstrengend ist. Am 22. Juli erreichen wir Fidschi und klarieren in der Vuda Marina ein. Das Visum, welches wir bei Einreise ausgestellt bekommen, ist vier Monate gültig und kann um weitere vier Monate verlängert werden. Da die Zyklonensaison im November startet, reicht uns eine Periode.
Die nächsten vier Monate segeln wir durch die Inselwelt der Fidschis. Wir besuchen die Yasawa-Inseln, bekommen Besuch aus Deutschland und werden von einer indischen Familie zum Essen eingeladen. Wir segeln nach Savusavu und schauen uns die Insel Vanua Levu mit dem Auto an. An die Musket Cove werden wir uns auch noch in den nächsten Jahren immer wieder gerne zurückerinnern. In Denarau bereiten wir uns auf die Überfahrt nach Neuseeland vor.
| Waya Island, Fidschi |
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| Blue Lagoon, Fidschi |
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| Musket Cove, Fidschi |
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| Vanua Levu, Fidschi |
Wir nehmen von der Segelyacht Tuvalu Abschied und werden sie so schnell nicht wiedersehen. Aber wir werden in Kontakt bleiben. Und eins haben wir gelernt: Pläne ändern sich immer wieder und wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Am 14. November brechen wir nach Neuseeland auf. Auch diese Überfahrt ist wieder durchaus ungemütlich. Die Wettervorhersage liegt wie so oft in dieser Gegend total daneben und wir haben kräftigen Wind, zunächst aus Südwesten, später auf Südost drehend. Auf dem Weg nach Neuseeland haben wir einige Federn gelassen. Einen Mastrutscher hat es aus der Mastschiene gerissen, die Leine der Genuarollanlage musste ersetzt werden und ein paar weitere Kleinigkeiten sind ausgefallen. Letztendlich waren wir froh, Neuseeland nach acht Tagen erreicht zu haben. Wir klarieren in Opua ein und verbringen ein paar Tage in der Bay of Islands, bevor wir zu unserem Endziel Whangarei aufbrechen. 4500 Seemeilen liegen nun im Kielwasser.
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| Bay of Islands, Neuseeland |
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| Whangarei, Neuseeland |
Das Jahr 2025 werden wir an Land abschließen und Katinka Enjoy zunächst einmal generalüberholen. Neuseeland ist dafür der geeignetste Ort. Über unsere Aktivitäten in Neuseeland werden wir an dieser Stelle regelmäßig berichten. Damit ihr nichts verpasst, vergesst nicht, den Blog zu abonnieren. In diesem Sinne: Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.
Ein paar Fakten des Jahres 2025:
4573 Seemeilen gesegelt
7 Länder besucht
20 Inseln angelaufen
14 Yachten kennengelernt oder wiedergetroffen:
Maria Noa
Destiny
Lady Blue
Tuvalu
Odysseus
USI
Valentin
Elsa
Meerla
Resolution
Lolli
Moana
Barbarella
Nina












Danke für den schönen Rückblick. Weiter gute Reise, fair winds und following seas.
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