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Glück des Tüchtigen

Der schon bekannte Weg hinaus aus Papeete in das angrenzende Industriegebiet, das sich rund um den Hafen erstreckt, liegt am Morgen noch im Schatten und es ist schön kühl. Die Vögel in einem der zahlreichen Bäume, die die Uferstraße säumen, übertönen den Morgenverkehr. Auch die alten Männer, die sich jeden Tag, gekleidet in ihren bunten Hawaii-Hemden, treffen und mit ihren Ukulelen Musik machen, sind schon dort. Der typische polynesische Klang ist schon von Weitem zu hören. In Papeete gehen die Leute schon früh ihren Geschäften nach. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass schon einiges auf der Straße los ist.  Papeete Uferstraße Nachdem mein Schalldämpfer der Auspuffanlage durch die Überhitzung bei der Ankeraktion in Moorea zum Teil geschmolzen ist, bin ich auf der Suche nach einem neuen. Bei Yanmar heißt dieser Dämpfer „Wassersammler“, obwohl er gar kein Wasser sammelt, sondern es lediglich über ein paar eingegossene Züge an seinem Durchfluss hindert. Im Prinzip laufen Abgase und Se

Gute Idee, nächste Idee

Die Sonne steht tief im Westen und ich muss die Sonnenblende herunterlassen, um vor mir den Straßenverkehr überhaupt wahrnehmen zu können. Auf Wunsch eines Einzelnen war heute Strandtag angesagt. Da wir die Wünsche unserer Gäste fast alle erfüllen, gab es auch keine Diskussion, obwohl wir nicht so die Sonnenanbeter sind und uns eher im Schatten aufhalten. Ich hatte seit Langem einmal wieder ein richtiges Buch in der Hand. Den E-Book-Reader habe ich wegen des Sandes zu Hause gelassen. Das Buch „Blauwasserleben: Eine Weltumseglung, die zum Albtraum wurde.“ von Heike Dorsch faszinierte mich von der ersten Seite. Deshalb wurde es auch nicht langweilig. Jetzt, nachdem die Sonne sich gegen Abend neigt, wollen wir der Empfehlung unseres Freundes Christer nachkommen und das Belvedere besuchen. Das Restaurant liegt oberhalb Papeetes und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen um den Mont Orohena. Was uns Christer nicht gesagt hat, dass die Straße von Schlaglöchern nur so strotzt. Löcher in denen so ein Kleinwagen, wie wir ihn gerade benutzen, locker versenkt werden kann. Es war also eine gute Idee den Sundowner im Belvedere zu nehmen, bitte nächste Idee.

Aussicht vom Belvedere, Tahiti

Wir biegen also auf diese Straße, die zu besagtem Restaurant führt, ein. Steil führt sie bergan und wir werden vom Wald verschlungen. Gaby meint von hinten, „Hoffentlich kommt kein Gegenverkehr.“ Sie hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen, standen wir auch schon vor einem Truck, dessen Kühlerhaube etwas über unser Dach reichte. Mit dem legen wir uns besser nicht an. Immerhin hat er auch angehalten, obwohl er uns über den Frontbau seines Wagens gar nicht sehen konnte. Hat wahrscheinlich etwas mit Magie zu tun. Wie auch immer, rückwärts rollend drückte ich mich an die Felswand, während das Ungetüm sich gefährlich nahe am Abgrund, an uns vorbeiquetscht. Gaby meint: „Lass uns umdrehen.“ In dem Moment wäre ich dem liebend nachgekommen, doch leider gibt es keine Möglichkeit zum Wenden. So erreichen wir dann letztendlich doch das Belvedere und werden mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Den Sundowner habe, zumindest ich mir, redlich verdient und so genießen wir die Aussicht auf Moorea und die Stadtansicht von Papeete von oben. Dass der kleine Rutscher, den wir gemietet haben, eine schwergewichtige Fracht in die Höhe hieven musste, stellen wir am Benzinverbrauch fest. War der Tank, vor der Aktion noch ein Viertel voll, leuchtet die Tankreserve kurz vor dem Belvedere auf. Gaby meint: „Lass uns umdrehen.“

Beim Sundowner nach einem harten Strandtag

Um unseren Gast einen Investitionsanreiz zu bieten, besuchen wir am nächsten Tag, die Taina-Marina. Da Walle der letzte Eurojackpot durch die Lappen gegangen ist, ist der Tiefpunkt bei ihm erreicht. Trotzdem gibt er die Hoffnung nicht auf, doch einmal zu den Gewinnern zu zählen. In der Zwischenzeit zeige ich ihm, was er mit dem gewonnenen Geld dann anfangen könnte. Tatsächlich findet sich auch in der Taina-Marina, wie in jeder Marina, die ein oder andere Mega-Yacht. Die Crew, die auf solchen Booten nie unterbesetzt ist, poliert und wienert den ganzen Tag und hält das Boot auf Hochglanz. Sieht man sonst in Französisch Polynesien überwiegend Yachten unter französischer Flagge, fahren die Mega-Yachten meist unter einem britischen Ableger, wie Malta oder Gibraltar. Offensichtlich scheint die Finanzbranche noch so viel Geld abzuwerfen, dass man sich das teure Spielzeug samt Crew noch leisten kann. Neben diesen Mega-Yachten finden sich aber auch interessante Kaufobjekte für Walle, wenn er dann den Jackpot endlich geknackt hat. Da Walle keinen Schiffsführerschein hat, liegt mein Interesse natürlich darin, bei ihm als Skipper anzuheuern. Die Verhandlungen laufen zwar noch, aber sind schon ein gutes Stück vorangeschritten und ich denke, dass bis zum Kauf einer Yacht, wir uns einig werden.

Strandtag im Schatten, Tahiti

Unterdessen liegen unsere Segel, laut DHL-Tracking, jetzt beim Zoll in Papeete. Nachdem sie Phuket verlassen haben, sind sie nach Bangkok gereist. Von dort ging es über Hongkong nach Los Angeles und schließlich nach Papeete. Für die Zollabwicklung sind sechs Tage eingeplant. Da bin ich mal gespannt, ob der Zoll das auch weiß. Um möglichen Komplikationen aus dem Weg zugehen, habe ich die Abwicklung einem Agenten übergeben, der den Papierkram erledigen soll. Inwieweit sich das bewährt, werden wir dann sehen. Inzwischen können wir nur warten. Die Zeit überbrücken wir mit einer viertägigen Segelrally von Papeete nach Moorea. Die Rally ist für uns deshalb interessant, weil dort auch Partner aus Tonga, Fiji und Neuseeland dabei sind, die uns Fragen zur Einreise und Liegeplätze der jeweiligen Länder, beantworten können. Da wir mit unseren Segeln an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen wollen, haben wir auf der Freya, einem österreichischen Katamaran angeheuert. Die Freya ist ein deutlich größerer Katamaran, als unsere Katinka und wir sind sehr gespannt, wie es sich auf einem solchen Boot anfühlt zu segeln.

Segelrally auf der Freya

Selbstverständlich werden wir auch über diesen Event berichten und unsere Eindrücke mit euch teilen. Bis dahin, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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