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Glück des Tüchtigen

Der schon bekannte Weg hinaus aus Papeete in das angrenzende Industriegebiet, das sich rund um den Hafen erstreckt, liegt am Morgen noch im Schatten und es ist schön kühl. Die Vögel in einem der zahlreichen Bäume, die die Uferstraße säumen, übertönen den Morgenverkehr. Auch die alten Männer, die sich jeden Tag, gekleidet in ihren bunten Hawaii-Hemden, treffen und mit ihren Ukulelen Musik machen, sind schon dort. Der typische polynesische Klang ist schon von Weitem zu hören. In Papeete gehen die Leute schon früh ihren Geschäften nach. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass schon einiges auf der Straße los ist.  Papeete Uferstraße Nachdem mein Schalldämpfer der Auspuffanlage durch die Überhitzung bei der Ankeraktion in Moorea zum Teil geschmolzen ist, bin ich auf der Suche nach einem neuen. Bei Yanmar heißt dieser Dämpfer „Wassersammler“, obwohl er gar kein Wasser sammelt, sondern es lediglich über ein paar eingegossene Züge an seinem Durchfluss hindert. Im Prinzip laufen Abgase und Se

Golfen auf Moorea

Die Rückreise Gabys ist nicht ohne Komplikationen. Das hat man davon, wenn man über Drittanbieter bucht. Der sogenannte Billigflug hat dann mit Versicherung und Bearbeitungsgebühr auch immerhin 1600 € gekostet. Allerdings übernimmt der Drittanbieter keine Kosten für Flugausfälle oder verpasste Anschlussflüge. Selbst das Check-in von Frankfurt nach San Francisco, welches der Veranstalter übernehmen wollte, musste Gaby letztendlich selbst durchführen. In San Francisco wollte die Fluggesellschaft, French Bee, Gaby überhaupt nicht mehr mitnehmen, weil sie kein Rückflugticket hatte. Obwohl sie eine von mir kopierte, offizielle Crewliste mit sich führte, wurde diese nicht anerkannt. Erst als ich als Skipper klarstellen konnte, dass sie Crewmitglied der Katinka ist, wurde das Rückreiseticket, das sie inzwischen gekauft hat, wieder storniert. Schließlich kam sie dann noch zwei Stunden verspätet nach 38 Stunden in Papeete an. Letztendlich ein Horrortrip, den sie so schnell nicht wieder vergessen wird.

Gaby wieder glücklich

In der Zwischenzeit haben wir mit der SY Freya und der SY Tuvalu einen Zweitagesausflug nach Moorea geplant. Helmut und Babsy spielen Golf und ich lasse mich bei einem Abendessen überreden, eine Runde mitzuspielen. Dass Gaby und ich seit fünf Jahren keinen Schläger mehr in der Hand gehalten haben, ignoriere ich in diesem Moment. Also wird kurzum noch ein zweiter Bungalow organisiert. Wir reisen einen Tag davor an, da unsere Tee-time um 8:00 Uhr morgens ist, und nutzen den schönen Abend zu einem Grillfest. Am Strand lassen wir den Abend bei Gitarrenmusik und Gesang ausklingen. Während die eine Gruppe von uns einen Ausflug mit dem Auto über die Insel macht, steht unser Viererflight pünktlich um 8:00 Uhr am ersten Abschlag. 

Golfplatz Moorea Green Pearl

Das am Tag zuvor georderte Equipment stand im Proshop schon bereit. Nachdem nun die Bedenken gestiegen waren, nach fünf Jahren Golfabstinenz, überhaupt noch einen Ball zu treffen, stehe ich am ersten Abschlag und versuche den Ball mit zitternden Händen auf dem Stöckchen, Tee genannt, zu platzieren. Ich trete noch einmal zurück, um die Richtung zu peilen. Um mich vom Wasser seitlich fernzuhalten, peile ich eine Palme links vom Fairway an. Das Wetter meint es gut mit mir, eine Wolke spendet den nötigen Schatten. Immerhin haben wir morgens um 8:00 Uhr schon 28 °C. Ich positioniere mich zum Abschlag und rufe, tief aus meinem Gedächtnis, die Abläufe beim Abschlag ab. Fußposition, Ferse des Vorderfußes auf Höhe Ball. Locker durchschwingen, auf keinen Fall mit Kraft. Schläger mit den Fingerkuppen greifen und Hände beim Durchschwingen umlegen. Handschuharm gestreckt lassen. Noch einmal tief ausatmen. Ping! Jenes Ping, das den Golfsport zur Sucht macht. Jeder Golfer weiß, was ich meine. Einen Schlag, den du sauber triffst und einen Ball, der in optimaler Flugbahn, weit fliegt. Ping macht es also und der Ball fliegt mit einer leichten Linkskurve Richtung Fahne. Golfspielen ist wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht mehr. 

Moorea Golfplatz Green Pearl

Trotzdem lernt man auch beim Golfspielen Demut, weil es selbst bei vielem Üben, kein kontinuierliches Spiel beim Golfen gibt. Genau das, macht das Spiel so interessant. Auch Gaby kommt gut mit dem Platz zurecht, obwohl einige Wasserhindernisse im Weg sind. Wir spielen am Meer entlang, mit einer traumhaften Kulisse auf Tahiti. Anschließend wird der Kurs dann hügliger. Das schönste Loch für uns, ist das Loch 16, Par 5, 517 m. Es führt vor einer faszinierenden Bergkulisse, mit grün bewaldeten Hängen, den Hügel hinunter mit Blick auf das Meer. 

Loch 16 Par5, 517m

Obwohl die Runde nicht ganz billig war, haben wir den Tag genossen. Hungrig und abgekämpft, kamen wir im Clubhaus an, und können uns auch hier, von der professionellen Führung des Clubs überzeugen. Das Essen ist hervorragend und der Flüssigkeitsverlust wird reichlich ausgeglichen. Am Abend treffen wir dann wieder auf den Rest unserer Gruppe und nehmen die letzte Fähre nach Tahiti. Wir erlebten zwei schöne Urlaubstage, ohne immer wieder über das Segeln nachzudenken. 

Moorea Golfcar mit Gaby (Das Grüne ist das Auto)

Doch der Alltag holt uns wieder ein. Die Segel, die ich bestellt habe, sind immer noch nicht fertig und so muss ich mich nächste Woche einmal wieder darum kümmern. Wenn sich die Auslieferung weiter verzögert, werden wir dieses Jahr wohl nicht mehr nach Neuseeland kommen. Wir werden also weiterhin in Französisch Polynesien bleiben und uns die Gesellschaftsinseln anschauen. Papeete dürfte dann der Ort sein, an dem wir die nächste Hurrikan-Saison abwarten werden. Wie immer, so nicht geplant, aber das seid ihr ja von uns gewohnt. Doch es wäre nicht sehr schlau, die Inseln auszulassen und möglicherweise auf Fiji zu verzichten. Aber auch das fällt natürlich unter Planung und kann sich jederzeit ändern. Wie auch immer, wünschen wir trotz Golfrunde, kein schönes Spiel, sondern bleiben bei einer Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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