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Video Specials

Neuseeland, locker vom Hocker

Wenn Du nicht locker drauf bist, ist Neuseeland eher nichts für Dich, es sei denn, Du versuchst es ebenfalls mit Lockerheit. Unseren reservierten Liegeplatz in der neuen Okara Marina in Whangarei erreichen wir eine Stunde nach Feierabend, um ein Uhr am Nachmittag. Sharron, die Managerin der Marina, ist trotzdem da und nimmt die Leinen entgegen. Wir bekommen einen Schlüssel, eine kurze Einweisung und den Rest machen wir dann am Montag. Schön, dass wir angekommen sind. 4500 Seemeilen haben wir dieses Jahr zurückgelegt, und es werden nicht mehr werden, da wir uns Whangarei als Ausgangspunkt zur Erkundung Neuseelands auserkoren haben. Die meisten Geschäfte haben am Sonntag auf und wir sind mal wieder vom Überangebot total überwältigt. Der große Einkauf bleibt allerdings aus, da wir noch zu Fuß unterwegs sind. Dies wollen wir in der nächsten Woche mit dem Kauf eines Autos ändern. Hundertwasserhaus in Whangarei, Neuseeland Im Internet habe ich eine Mercedes C-Klasse gefunden, die unseren ...

Abschied

Wir feiern Abschied mit Caroline und Paul von der SY Giebateau. Die Beiden checken aus Französisch Polynesien aus und segeln nach Tonga. Ein gutes Wetterfenster hat sie dazu veranlasst. Das ist schade, da wir uns mit den Beiden, in den letzten Tagen, angefreundet haben. Doch wir bleiben in Kontakt und haben unsere Daten ausgetauscht. Heute ist Muttertag auf den Gambier Inseln und die Mütter haben alle einen Blumenkranz auf dem Kopf. 

Blumenmädchen auf Taravai, Gambiers

Wir sind nochmals nach Taravai rüber gefahren, und nehmen am sonntäglichen BBQ teil. Diesmal ist der Grill im Freien aufgebaut und es gibt wieder genug zu essen. Jeder hat reichlich mitgebracht. Wir treffen die brasilianische Crew der KAT die, als Voice of the Oceans, Videos von ihren Seereisen drehen und zumindest in Südamerika sehr bekannt sind. Außerdem treffen wir den Schwiegersohn von Fritz, unserem TO Standortleiter. Leider haben wir Fritz noch nicht persönlich kennengelernt, da er zur Zeit auf Tahiti weilt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Der Sonntag ist sehr warm und sonnig. Warum erwähne ich das? Wir haben hier mittlerweile Winter und die Temperaturen sind ganz schön in den Keller gefallen. Morgens mit knapp 20°C, steigen sie, über den Tag, auf nicht viel mehr als 25°C. Wenn wir dann noch Südwind haben, fühlt sich das wie 15°C an. In dieser Zeit fällt auch mehr Niederschlag als im Sommer und so sind wir froh, wieder einmal einen perfekten Tag erwischt zu haben. Von Tihotou erfahre ich, dass zur Zeit 2100 Menschen auf den Gambiers leben. Hauptsächlich leben sie von der Perlenzucht, ein paar von Geschäften die Gebrauchsgüter verkaufen, und dann gibt es noch die Gemeinde als Arbeitgeber. Für Patrick und Tihotou sind es mittlerweile zu viele. Aber was will man machen, sagen sie. Caroline und Paul sind seit nun 17 Jahren unterwegs und peilen so langsam die Heimat an. Die Zwei kommen aus den Niederlanden und haben noch einen weiten Weg vor sich. 

Katinka unter Segel, Gambiers

Mit ihrer Erfahrung haben uns die Beiden sehr geholfen. Die zwei Wanten, die angerissen sind, und deren Ersatz ich in Tahiti bestellt habe, sind mittlerweile per Flugzeug eingetroffen. Paul hilft mir, sie auszuwechseln. Wir nehmen die Spannung ein wenig zurück, da sie sehr straff gespannt waren. Bevor ich sie auf Teneriffa auswechseln lies, hatten sie eine Spannung von 7.5 auf der Skala, beim Nachmessen sind es 9. Mir erschien das damals schon zu viel, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Wir gehen wir wieder auf 7.5 zurück, was 15 % der Bruchlast, vom Draht, sein soll. Paul ist ebenfalls der Meinung, dass dies völlig ausreichend ist. Somit können wir wieder ein Punkt von unserer To do Liste streichen. Wir segeln in den Südwesten nach Makaroa, haben aber mit dem Wind ein bisschen Pech, da wir auf dem Rückweg aufkreuzen müssen. So wird aus ein paar Stunden auch wieder fast ein Tag. Bei unserer Rückkehr nach Mangareva müssen wir leider feststellen, dass unser Problem-Franzose den Ankerplatz gewechselt hat. Als wir wieder an der gleichen Stelle ankern, liegt er nur 150 Meter von uns entfernt. Das ist zwar, unter normalen Umständen kein Problem, aber die Yacht liegt nicht mit Kette vor Anker, sondern mit einer Leine. Bei 20 Meter Wassertiefe ein gewagtes unterfangen. In Rikitea pfeift es des öfteren von den Hügeln ins Ankerfeld und es gibt Luftverwirbelungen, die die vor Anker liegenden Yachten um 360° drehen. Die Kette hält, durch ihr Gewicht, den Anker unten im Sand, während die Leine zu leicht ist und den Anker in einem Winkel anstellt und bei Drehung dann ausbricht. Die Folge ist, die Yacht fängt an zu driften. Als er sich wieder auf 20 Meter an uns heran gedriftet hat, gehen wir Anker auf und suchen uns einen neuen Platz, weit weg von ihm. Jetzt haben wir zwar wieder einen weiteren Weg bis zum Dinghy Dock, aber wir vermeiden den Stress in der Nacht, wenn die Yacht wieder auf große Fahrt, im Ankerfeld, geht. 

SY Giebateau vor Anker, Gambiers

Am nächsten Morgen verschwindet die SY Giebateau mit vollen Segeln hinter der Landzunge, die uns die Sicht nach Westen nimmt. Ein letztes Mal, sprechen wir über Funk und wünschen uns gegenseitig alles Gute. Wir fahren an Land und versuchen im Yachtservice eine Internetverbindung zu bekommen. Es gelingt nur sporadisch, weil zu viele Leute sich in den Hotspot eingewählt haben und die Daten nur noch ganz langsam rein kommen und ebenso langsam raus gehen. Gestern sind zwei weitere Yachten eingetroffen, so dass wir im Ankerfeld wieder zwölf Boote sind. Eine französische Yacht kommt aus Chile und war auf den Osterinseln und auf Pitcairn. Wir hören uns ihren interessanten Bericht an. Titou, der zusammen mit Juliette den Yachtservice betreibt, ruft für mich in Tahiti an und fragt nach, ob die Teile die ich bestellt habe, auch auf dem nächsten Versorgungsschiff angekommen sind. Die Händler bestätigen das, und so läuft das Schiff, am 10. Juni, in Papeete aus und kommt am 17. Juni, mit meinen Ersatzteilen an. Dann wären wir wieder komplett und zu neuen Abenteuern bereit. 

Perle von den Gambiers

Wir bleiben aber, trotz der Kälte, noch ein bisschen hier, weil wir noch lange nicht alles gesehen haben und vielleicht gewöhnen wir uns ja an die europäischen Frühlingstemperaturen. Für das Wasser kommt dann der Neoprenanzug zum Einsatz, den wir ja auch schon vier Jahre mit uns herumschleifen. Bisher war nur der „Shorty“ in Gebrauch. Wird also Zeit das ich auch mal den „Long John“ benutze. Und außerdem steht, zu Gabys Leidwesen, auch Wandern auf dem Programm. Aber davon erzählen wir euch das nächste Mal. Bis dahin, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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