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Video Specials

Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Salsa im Blut

Kolumbien klingt anders, als die Länder, die wir bisher in der Karibik besucht haben. Kolumbien ist anders, als die karibischen Länder, die wir bisher besucht haben. Waren wir in Aruba noch auf einer Insel, die den Meisten, ein mehr oder weniger gutes Auskommen sichert, klafft hier die Schere von Arm und Reich, gewaltig auseinander. Trotzdem lassen sich die Leute hier ihre Lebensfreude nicht nehmen, auch wenn das Lächeln, wenn man mal wieder beim Betteln abgewiesen wird, etwas dünn ausfällt. Schon in Aruba wurde, in den kolumbianischen Bars, Salsa rauf und runter gespielt. Hier in Kolumbien selbst, ist Salsa nicht wegzudenken und begegnet einem überall, den ganzen Tag, und an den Wochenenden bis in die frühen Morgenstunden. Kolumbien ist laut, manchmal vielleicht ein bisschen hektisch. Mag sein, dass wir durch die lange Zeit, in der wir uns meist auf beschaulichen Ankerplätzen, herumgetrieben haben, etwas vom Straßenlärm entwöhnt wurden. Jetzt spüren wir wieder die geballte Ladung, das Pulsieren des Lebens, und wir lassen uns darauf ein.

Puerto Santa Marta, Kolumbien

Blutrot mit einem leichten violett, sinkt die Sonne ins Meer. Die Lichter der Stadt fangen an zu leuchten und es wird noch ein wenig lauter, als ohnehin schon. Auch wenn Salsa den ganzen Tag zu hören ist, kommt mit dem blutroten Himmel, die Musik jetzt aus allen Lautsprechern. Deshalb ist für uns, Salsa, blutrot. Zeit um in die Stadt zu gehen und in einen der zahlreichen Restaurants, etwas zu essen. Die Altstadt von Santa Marta ist voll von Restaurants, Take Aways und kleinen Fressbuden, die ihre Waren auf der Straße anbieten. Essen kochen an Bord, lohnt sich nicht. Die Zutaten im Supermarkt und die Zubereitung selbst, sind mindestens genauso teuer, als wie im Restaurant. Also gehen wir jeden Abend in einem anderen Lokal essen. 

Altstadt Santa Marta, Kolumbien

Das Leben spielt sich auf der Straße ab. Lässt man sich nicht gerne ins Essen schauen, wählt man ein Restaurant mit Hinterhof. Die Straßen sind bunt und vor allem uneben. Tiefe Löcher auf den Gehwegen und riesige Pfützen, nach einem Wolkenbruch, machen es zu einem Abenteuer, sich auf Kolumbiens Straßen zu bewegen. Fehlende Kanalisationsdeckel, oder zumindest, herausgebrochene Teile davon, geben Einblick ins Innere der Kanalisation. Blickt man hinein, huscht ab und zu einmal, ein Schatten vorbei. Trotzdem macht die Altstadt einen sehr aufgeräumten Eindruck. Wie in jeder Stadt, stapelt sich der Müll an den Gebäuden, die nicht mehr genutzt werden. Ja, selbst für die Viecher in Santa Marta, ist es nicht einfach zu Überleben. In den ersten Tagen, etwas mit der Situation überfordert, wagen wir uns nur zögerlich voran. Schon allein die vielen Nullen auf den Geldscheinen, verunsichern uns ein wenig. 60'000 Peso kostet im Schnitt ein Abendessen inklusive Getränk, für zwei Personen. Das sind ca. 15 Euro. Wir gewöhnen uns schnell an das Tempo und folgen einfach der Musik, die hier, wie gesagt, aus allen Lautsprechern kommt. Alle paar Meter wird man von jemand mit Speisekarte angesprochen. Von Pizza über Burger, bis hin zu mexikanischer Küche, gibt es hier alles was das Herz begehrt. Selbstverständlich fehlt auch die kolumbianische Küche nicht. Diese erkennt man meistens an dem Berg Käse der über das Gericht gestreut wird. Irgendwie scheint der Kolumbianer gerne Käse zu essen. Wird man nicht von einem Menükartenträger angesprochen, kommen gleich danach die Happy Hour Freaks. Mojito für 20'000 Peso, schreien sie dir schon von weitem zu. Für zwei versteht sich, schließlich ist ja Happy Hour, was noch nicht einmal 5 Euro sind. 

Happy Hour in Santa Marta, Kolumbien

Wenn dann gerade ein Straßenmusiker, eine an einem Tisch sitzende, fast Barbusige ansingt, wird der Wiederstand immer geringer und schließlich - habe ich mich auch nicht mehr nein sagen gehört - sitze ich mit bester Aussicht, neben selbiger Dame. Gaby fragt noch ob wir die Plätze tauschen wollen, aber durch den lauten Gesang, verstehe ich nicht, was sie mir sagen will. Ich versuche mich dann abzulenken, indem ich der Barkeeperin zuschaue wie sie unsere Drinks mixt. Die ganze Situation ist natürlich der großen Hitze geschuldet und bringt mich ganz schön ins Schwitzen, umso besser als dann endlich der Mojito da ist.

Altstadt Santa Marta, Kolumbien

Aber nicht nur das Nachtleben hat in Santa Marta seinen Reiz. Neben einigen schönen Plätzen und Parks, gibt es das Gold Museum Casa de la Aduana und die Basilika de Santa Marta. Außerdem ist ein Spaziergang auf der Strandpromenade ein Erlebnis. Diese Promenade verbindet die Marina mit dem kommerziellen Hafen, in dem diese Woche das Segelschulschiff Gloria festgemacht hat. Die Gloria ist das Flaggschiff der kolumbianischen Marine und wurde 1969 in den Dienst gestellt. Es ist eine Bark mit drei Masten und einer Gesamtlänge von 76m. Sie ist 10,6m breit und verdrängt 1300t. Die Gloria sieht der Gorch Fock ziemlich ähnlich, wurde aber auf der Werft Astilleros y Talleres Celaya in Bilbao gebaut. Als sie ausläuft steht die Besatzung von 120 Mann in den Rahen und haben T-Shirts in den kolumbianischen Nationalfarben, Gelb, Blau, Rot, an. Wir winken ihr zu und wünschen ihr weiterhin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Segelschulschiff Gloria Santa Marta, Kolumbien

Wenn also einer von euch nach Kolumbien kommen möchte, empfehlen wir zwei Dinge. Sofern ihr es noch nicht könnt. Erstens einen Salsa Kurs und zweitens die spanische Sprache lernen. Beides ist ein riesen Vorteil in diesem wunderschönen Land Kolumbien. In diesem Sinne, haltet die Ohren steif.



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