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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung

„Für Fragen zu ihrem Bankkonto, wählen sie bitte die 1. Leider sind alle Mitarbeiter besetzt, bitte haben sie etwas Geduld, sie werden mit dem nächsten freien Platz verbunden.“ Klassische Musik krächzt aus dem Handylautsprecher an mein Ohr. Die Minute kostet 6€, was im Anbetracht der Qualität, ein exorbitanter Betrag für das Anhören von klassischer Musik ist. Ich möchte den Zugang zu meinem Bankkonto wieder reaktivieren, das durch die immer weiter verschärften Sicherheitsmaßnahmen, in den letzten Jahren, nicht ganz einfach ist. „Gehen sie in der Security App unter Einstellungen, Neues Gerät, und geben sie den Aktivierungscode ein. Der Aktivierungscode wurde ihnen auf das registrierte Endgerät geschickt“. Leider besitze ich das Endgerät nicht mehr, da es uns in der letzten Woche, bei einem Raubüberfall, dummerweise abhandengekommen ist. „Alternativ können sie sich auch ihren Aktivierungscode, per Post, nach Hause schicken lassen.“ Ah, ein Licht am Ende des Tunnels. Jetzt müssen wir nur noch nach Hause kommen, den Briefkasten leeren und schon haben wir den Aktivierungscode, der unser neues Gerät aktiviert um wieder auf unser Konto zugreifen zu können. Wenn man keine vertrauenswürdige Person zu Hause hat, ist man in so einer Situation, ganz schön aufgeschmissen. Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig, dass nach Diebstahl, der Zugriff für Unbefugte nicht möglich ist. Mit dem Telefongespräch wollen wir testen wie flexibel unsere Bank in solch einer Situation ist. Um es vorwegzunehmen, sehr flexibel. Die ganze Prozedur dauert zwar sehr lange, das liegt allerdings nicht an der Bank, vielmehr an der schlechten Internetverbindung, doch zum Schluss ist der Zugang wieder hergestellt.

Doppelhaus in der Nähe von Mindelo, Kap Verden

Inzwischen haben sich, nach unserem Blogeintrag der letzten Woche, zahlreiche Leute gemeldet. Die Anteilnahme hat uns überwältigt, wofür wir uns recht herzlich bedanken. Neben den üblichen Sprüchen, so nach dem Motto „Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung“, waren auch sehr viele nützliche Hinweise und gute Ratschläge dabei. Da die Menschen, hier auf den Kap Verden, mit einer gewissen Zurückhaltung und immer freundlich auf uns zugekommen sind, war uns die Gefahr nicht sonderlich bewusst. Das mag naiv sein, hat aber mit unserer Grundeinstellung zu Menschen im Allgemeinen zu tun. Wir finden es schade, dass wegen des Verhaltens Einzelner ein falsches Bild, der Leute auf den Kap Verden, entsteht. Obwohl ich einen der Täter eindeutig auf einem Foto identifizieren konnte, hat die Polizei, nach über einer Woche, noch keinen Fandungerfolg erzielen können. Dabei wäre dies für die Entwicklung des Tourismus, in dieser Region, sehr wichtig.



Auf jeden Fall werden wir unsere Verhaltensweise noch weiter anpassen. Neben dem, dass wir keinen Schmuck oder auffällige Wertgegenstände mit uns herumtragen, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen. Dass wir auf die Mobiltelefone nicht verzichten wollen hat zwei Hintergründe. Zum einen möchten wir, bei einem Unfall oder sonstigen Notfall, wenn möglich Hilfe holen können, und zum anderen bietet einem das Handy eine Alternative zum teuren Kameraequipment, Fotos und Videos aufzunehmen. Wir werden aber in Zukunft die deutsche SIM Karte herausnehmen und uns nur mit der landesspezifischen Prepaid Karte Vorort bewegen. Geld, nur noch das nötigste einstecken, eventuell auf Dinge verzichten. Kreditkarten und Pässe werden nicht mehr mitgeführt. Die Neubeschaffung der SIM-Karten, steht der Freischaltung des Bankkontos nur unwesentlich nach. Die Karten werden uns auf den Kap Verden nicht mehr erreichen, da unser nächstes Abenteuer, die Atlantiküberquerung, demnächst ansteht. Den größten Teil unserer Zeit, verbringen wir inzwischen mit der Vorbereitung dieses Vorhabens. Es hilft uns, das Erlebte zu verarbeiten und über das entstandene Misstrauen hinweg zukommen. Seit über einer Woche beobachte ich das Wettergeschehen. Inzwischen hat sich eine deutliche Beruhigung eingestellt, die Bildung sogenannter „Tropical Waves“, hat sich stark reduziert. Die Verschiebung der Konvergenzzone nach Süden hat eingesetzt, so dass wir einen südlicheren Kurs, als ursprünglich geplant, segeln können. All das hilft uns das Risiko in einen Hurrikan zu geraten, zu minimieren. Trotzdem müssen wir natürlich aufpassen, da die Saison der tropischen Stürme, erst im November zu Ende geht.

Katinka in Mindelo

Es bleibt also spannend und wie es weitergeht erfahrt ihr nächste Woche, an gleicher Stelle, zur gleichen Zeit, auf www.glenswelt.com. Bis dahin, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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