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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Die Entstehungsküche der Hurrikans

Man glaubt es kaum, aber Hurrikans nehmen oft einen großen Anlauf um nachher in der Karibik oder an der amerikanischen Ostküste, mitunter, verheerende Schäden anzurichten. Vor der afrikanischen Westküste finden sie ideale Bedingungen zur Entstehung. Hier sind die Wassertemperaturen 27°C und höher, es gibt eine feuchtlabil geschichtete Atmosphäre, das Windfeld in Bodennähe ist konvergent, das in der Höhe divergent und es gibt nur eine geringe vertikale Windscherung. Damit sich das ganze Gebilde zu drehen beginnt, muss die Corioliskraft noch ausreichend groß sein. Dies ist ab 5° nördlicher oder südlicher Breite gegeben. 

Calhau, Kap Verden Ostküste

Außer den Kap Verden ist dann bis nach Amerika, nichts mehr dazwischen. Die Energie, nämlich das warme Wasser, ist in Unmengen vorhanden, und so wird die tropische Störung zum tropischen Tief, zum tropischen Sturm und schließlich zum Hurrikan. Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Knoten sind dann möglich, in Böen sogar darüber. Mit einer Zuggeschwindigkeit von 10 – 15 Knoten ziehen diese Gebilde meist West bis Nordwest, also genau in unsere geplante Route. Deshalb sind wir auch noch nicht losgefahren. Da wir im Durchschnitt ca. 5 Knoten segeln, holen uns die Dinger relativ schnell ein. Im September entstehen statistisch die meisten Stürme, im Oktober werden es dann schon deutlich weniger und im November ist die Wahrscheinlichkeit gering, noch auf so einen Sturm zu treffen. Da tropische Stürme kein Frontensystem haben, bleibt einem nur noch die Beobachtung des Luftdrucks und eine gute Wetterapp. Wie schon in, einem vorherigen Post, beschrieben, wollen wir uns die Daten über das Iridium Satellitensystem herunter laden. Nachdem ich damals den Post veröffentlicht hatte, kam der Hinweis von einem Leser, dass es SIM Karten gibt, die einen unlimitierten Datentransfer erlauben. Diese SIM Karte haben wir uns jetzt besorgt. Für 135$ haben wir jetzt 150 Sprachminuten und einen unbegrenzten Datentransfer. Allerdings sind der Umgang mit der Software und der Aufbau des Kontakts zum Satelliten weiterhin, mehr als unkomfortabel. Alles was eine Datengröße von mehr als 100kbyte übersteigt ist fast unmöglich zu transferieren. Das kleine „k“ steht übrigens für Kilo und nicht für M wie Mega oder G für Giga, was ja heute die üblichen Downloadgrößen sind, wenn man zum Beispiel Filme oder Software vom Internet herunter lädt. Ja eine so kleine Datei benötigt, bei immer wieder „disconnecting“, bis zu einer Stunde. Immerhin haben wir dann eine Wettervorhersage als Grib-File. Jetzt gilt es nur noch, die richtige Strategie anzuwenden. Als erstes warten wir mal den September ab. Da wie gesagt, das Auftreten der Hurrikans im Oktober, schon mal deutlich geringer sind. Als Nächstes bleiben wir am südlichsten Rand des Nordost Passats um, falls dann doch einer kommt, nach Süden abzubiegen und vor allem das gefährliche Viertel des Hurrikans zu vermeiden.

Im Aluguer

Bis es soweit ist, schauen wir uns das Wetter auf der Insel Santo Vicente an. Wir fahren mit dem Aluguer in den Osten der Insel. Calhau heißt der unscheinbare Ort mitten im Nirgendwo. Nein, mitten stimmt nicht, es ist eher am Ende der Welt. Menschen auf der Straße, bewohnte Häuser, einen kleinen Laden, alles Fehlanzeige. Restaurants, die wenigen, geschlossen. Ja, selbst die Straße hört hier auf. Wir entdecken einen Sandstrand und laufen die ca. zwei Kilometer. Das Wasser ist glasklar, die Welle bricht sich an einer Sandbank ca. 300m vom Strand, man steht hüfttief im Wasser und kann eine Menge Spaß haben. Hier treffen wir dann doch noch drei Leute, die sich mit uns den Strand teilen. Der Wind trägt die Wolken von Osten heran. Allein durch die zu flachen Berge auf Santo Vicente, bleiben sie nicht hängen und regnen nicht ab. Dadurch ist das Land recht trocken und es gibt nur wenige Flächen, die durch Brunnen, bewässert werden. Auf dem Rückweg zur Hauptstraße finden wir dann doch noch ein Restaurant, in dem wir was zu trinken bekommen. 

Das Transportmittel erster Wahl

Wir warten auf ein Aluguer, das uns wieder nach Mindelo zurück bringt. Wenn man sich auf eines verlassen kann, sind das die Aluguers auf den Kap Verden. Die Autos fahren immer und überall. Man muss nur ein bisschen Geduld haben. Unseres kommt nach einer halben Stunde und mit einem weiteren Passagier treten wir die Rückreise nach Mindelo an. Die tropischen Tiefs ziehen meist südlich der Kap Verden durch, sodass es, gerade im September, durchaus auch mal regnet, aber die Niederschlagsmengen halten sich doch in Grenzen. Wir sind jetzt seit fünf Wochen hier und es hat nur in einer einzigen Nacht, einmal etwas geregnet. Wir werden sehen wie sich das weiterentwickelt und fangen so langsam an, uns auf unsere Atlantiküberquerung vorzubereiten. Wann es soweit ist, erfahrt ihr hier auf unserem Kanal www.glenswelt.com. Bis dahin, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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