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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Von Öffnungen und Öffnungen

Während viele Menschen die Öffnung der Grenzen, nach der Einigeltatik fast aller Länder als einzige Lösung die Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zubekommen, herbeisehnen, diskutieren Andere, durch welche Körperöffnungen das Virus in den Körper gelangen kann. Der Virus wurde, so in der Presse nachzulesen, in fast allen Körperflüssigkeiten nachgewiesen und kann somit durch jede Körperöffnung aufgenommen werden. Auch wenn es mir in den Fingern juckt, verzichte ich jetzt lieber auf Details. 


Um die Panik, die in der Bevölkerung herrscht, noch zu erhöhen, erklärte uns der Nothilfekoordinator der WHO, Michael Ryan, ähnlich wie beim HIV-Virus, dass das Coronavirus nicht mehr auszurotten sei. Eine Vorstellung die bei besagter Einfachstrategie wie die Einigeltaktik, unerträglich erscheint und Diskriminierung vorprogrammiert. Jetzt wird auch klar, warum die WHO den plötzlichen Sinneswandel, bezüglich der schwedischen Vorgehensweise vollzogen hat. Unterdessen gehen die Lockerungen der Reisebeschränkungen weiter schleppend voran. Die einzelnen Regierungen sind sich zwar durchaus bewusst, dass der Tourismus ein sehr großer Wirtschaftsfaktor ist, man will sich aber auf der anderen Seite das bisher Erreichte nicht wieder kaputt machen. Hier in Italien warnt Giuseppe Conte vor bilateralen Abkommen einzelner EU Staaten und schreit, wie üblich, nach der EU. In Italien schreit man immer nach der EU, entweder weil man mit dem was sie vorschlägt nicht einverstanden ist, oder was auch häufig vorkommt, weil man sich benachteiligt fühlt. Klar ist, dass so wie die Pandemie hier in Italien gewütet hat, es schwierig wird bilaterale Abkommen für Italien zu schließen. Andere EU Länder hätten es da wesentlich einfacher. Mit Recht mahnt Conte hier eine Wettbewerbsverzerrung an. Leider tut die italienische Regierung aber nichts um das Vertrauen in der EU zurückzugewinnen. Ein mutiges Vorgehen, schnelle Reaktion bei auftretenden Fällen, Einzelmaßnahmen die einen möglichen erneuten Ausbruch effektiv klein halten, wären jetzt gefragt. Stattdessen zögerliches Vorgehen, abwartende Haltung und wenn irgendetwas schief geht, gleich wieder alles schließen, schafft nicht das Vertrauen, weder in der Bevölkerung noch bei den EU-Partnern. 


Während man im bayrischen Landtag über das Bezahlen von 90000 Wischmopps, die ein übereifriger Wirtschaftsminister bestellt hat um dem Coronavirus Herr zu werden, diskutiert, verabschiedet Italien ein 55 Milliarden Paket um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Während Herr Söder auf die Frage, wer den jetzt die Wischmopps bezahlt, Gesundheitsministerium oder Wirtschaftsministerium, die Antwort gab: „Wer bestellt der zahlt“, verteilen die Italiener Geld, das sie nicht haben. Herr Söder, vielleicht schalten sie mal von „Code red“ auf „orange“, dann klappts auch mit dem Denken wieder besser. Die „Wischmöpse“ bezahlt weder das Gesundheitsministerium noch das Wirtschaftsministerium, letztendlich zahlt der bayrische Bürger diesen Humbug, genauso wie die 55 Milliarden Euro, die nicht nur der Italiener, sondern auch unter anderem der deutsche Steuerzahler mitbezahlen wird. Eins ist auch klar, anders wie beim Virus selbst, wird das Volk wenn es dann zur Kasse gebeten wird, weitaus in weniger Panik verfallen wie es das jetzt tut, jedoch werden die Folgen jeder zu spüren bekommen und das weitaus mehr als uns lieb sein wird. 


Da die italienische Regierung bei der Öffnung sehr zögerlich vorgeht und mittlerweile sich auch NGOs wie zum Beispiel die Europäische Kommission, in die Diskussion eingeschalten haben, ist für uns ein Abreisetermin im Moment nicht abzusehen. In Italien sollen zwar die Reisebeschränkungen zum 1. Juni gelockert werden, es ist jedoch nicht klar mit welchen Auflagen dies verbunden ist. Wie mit allem hier, hält man sich mit Informationen sehr bedeckt und versucht alle Optionen offenzulassen. Eine Planung ist da seriös nicht durchzuführen. Die Länder die auf unserer Reiseroute liegen haben momentan auch kein Interesse Segler aus dem Ausland kommend abzufertigen, bzw. einzuklarieren und wenn, nur unter schwierigen Bedingungen, wie zum Beispiel 14 tägige Quarantäne. Das Problem ist nicht die Quarantäne, vielmehr die Ungewissheit was passiert wenn man aus irgendeinem Grund abgewiesen wird und man einfach nicht mehr in der Lage ist das Schiff weiter zu führen. Da nützt es auch wenig wenn man das Recht auf seiner Seite weiß. Das Problem ist, dass bei den unzähligen Verordnungen, die sich ja auch täglich ändern, die Auslegung von Beamten zu Beamten verschieden ist und auch hier keine Planungssicherheit mehr besteht. Trotzdem hoffen wir zum 1. Juni die Reise fortsetzen zu können, wenn vielleicht auch erst einmal nur in Italien. Die Temperaturen steigen sowohl vom Wasser als auch der Luft und es zieht uns gegen Süden. Hier in der Marina sind sie fleißig am Boote richten und der eine oder andere möchte dann auch von seinem Landplatz ins Wasser, was natürlich Platzprobleme schafft. Wir hoffen, dass Conte, nachdem die Fallzahlen hier in den letzten Wochen sich positiv entwickelt haben, etwas schneller voranschreitet. Das ist um so erstaunlicher, da eine neue Studie die effektivste Übertragungsmethode festgestellt hat. Beim Sprechen werden die meisten aktiven Viren in die Luft freigesetzt und Italiener sprechen viel wenn der Tag lang ist. Jetzt ist auch klar warum mehr Männer von dem Virus betroffen sind, während Frauen sprechen ohne Luft zu holen atmen Männer den Virus ein. Deshalb wäre meine Empfehlung, sich von den Frauen, solang kein Impfstoff vorhanden ist, fernzuhalten. Man(n) könnte sie ja wegsperren, sozusagen in Quarantäne. Außer im Bordell, das hat der österreichische Bundeskanzler Kurz, sehr wohl richtig erkannt, da wird nicht viel gesprochen: „Wieviel? ,50“ und dann geht‘s schon zur Sache. In diesem Sinne immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, und haltet die Ohren… ahh heute lieber nicht.
 

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