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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Unterwegs


Portofino kannten wir schon vom letzten Jahr, Rapallo hatten wir noch nicht gesehen. Nachdem wir zwei Tage den Rumpf und die Schiffsschrauben von Muscheln befreit hatten, war nun die Besichtigung von Rapallo angesagt. Mit unserem Dinghy querten wir die Bucht und machten im Hafen von Rapallo fest. Die Stadt mit etwa 30000 Einwohner hat nicht nur touristisch einiges zu bieten, auch geschichtlich war hier so einiges los. So wurde zum Beispiel der Vertrag von Rapallo, zwischen der damalig neu gegründeten UDSSR und Deutschland unterzeichnet, bei dem die UDSSR auf Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg verzichtete. Das Hotel Imperial, in dem der Vertrag geschlossen wurde, steht weit sichtbar am Hang, wenn man in den Hafen hineinfährt. Der Stadtkern ist sehr lebendig und es gibt zahlreiche Restaurants und Cafes in der Fussgängerzone und man glaubt es kaum, ein italienischer Bäcker der Brot aus Sauerteig und Roggenmehl herstellt. Mir geht das jetzt schon ab, aber das wird wahrscheinlich nicht das letzte sein, was ich irgendwann einmal vermissen werde. Um so mehr hat das Brot dann auch geschmeckt. Auf der Hafenpromenade spenden zahlreiche Bäume Schatten und es gibt immer wieder Sitzgelegenheiten wo sich kleinere Gruppen bilden und lautstark diskutieren. Hier wird über Gott und die Welt palavert und wenn sich ein Italiener oder eine Italienerin so richtig in Rage geredet hat ist der Wortschwall nicht mehr zu stoppen. Ohnehin hat man als Deutscher sowieso den Eindruck, der Italiener wacht morgens auf, fängt dann an zu reden und hört erst wieder auf wenn er tot müde ins Bett fällt. Wie auch immer es ist interessant zuzuschauen was hier so den ganzen Tag passiert und auch wenn man nicht alles versteht wissen wir durch die Gestik,was gemeint ist. 

          

Wir konnten uns einen Besuch in Portofino dann doch nicht verkneifen, findet man doch hier den Typ Mensch der, vor lauter gesehen und gesehen werden, vergessen hat über Sinn und Unsinn seines Handelns nachzudenken. Das nimmt dann so groteske Ausmasse an, dass sich Leute an einen Tisch an der Hafenmole setzen, bei 35°C Austern schlürfen ,während eine chinesische Touristengruppe nach der anderen 10cm an diesem Tisch vorbei schlürft. Das sind dann mal locker 100 bis 150 schweisstropfende Menschen die der üppigen Bordblondiene in den Ausschnitt schauen während sie, unbehaglich, ständig versucht ihr Minikleid in Position zu halten, was ihr natürlich nicht gelingt. Dabei vermischt sich der Schweiss mit ihrem teuren Makeup und rinnt an der Schläfe über den Nackenbereich in den besagten Ausschnitt. Wenn man das Ganze aus der Ferne betrachtet kann man dem Geschehen eine gewisse Komik nicht absprechen. Wir nutzten den Tag aber nicht nur um uns dieses Schauspiel anzuschauen, die Gärten um Portofino sind wunderschön und mit Wanderwegen sehr gut erschlossen. Wir wanderten an der Küste entlang zu unseren Ankerplatz und waren am späten Nachmittag wieder in Portofino wo wir unser Dinghy gelassen hatten. 

Am nächsten Tag brachen wir Richtung Porto Venere auf und passierten erneut die Cinque Terre. Dieser Abschnitt ist für uns der schönste Teil der Ligurischen Küste. Leider war der Wind sehr schwach, sodass wir den grössten Teil der Strecke motoren mussten. Die Durchfahrt an der Kirche San Pietro bei Porto Venere ist dann das Highlight. Die Wassertiefe beträgt hier an manchen Stellen unter zwei Meter was immer sehr aufregend ist. Kurz danach ankerten wir in einem Ankerfeld vor Porto Venere. Da wir über 8 Stunden unterwegs waren, beschlossen wir erst am nächsten Tag die Stadt zu besichtigen.




Porto Venere gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und die kleine Stadt mit ihrem Altstadtkern hat es unserer Meinung auch verdient. Die Kirche San Pietro, die wir bis jetzt immer nur von See gesehen haben, war unser Ziel. Im Inneren sehr schlicht gehalten geniesst man auf dem Felsvorsprung, auf dem die Kirche errichtet wurde, einen wunderbaren Ausblick auf die Cinque Terre. Die luftige Terasse erreicht man über eine kleine Treppe. Hier kann man sich den Wind um die Nase wehen lassen. Der Ort selber wirkt ein wenig durch die zahlreichen Touristen überlaufen, dennoch ist das Städtchen mit den engen Gassen und den gelben Häusern ein Besuch wert. Auf dem Rückweg zum Boot füllten wir noch leichte Fehlbestände im Proviant auf und machten uns dann auf den Rückweg zu unserer Katinka. Am nächsten Morgen wollten wir wieder früh raus um unseren 30Sm-Törn nach Pisa anzugehen.

Von Pisa erzählen wir euch nächste Woche, in diesem Sinn, immer eine Handbreit und haltet die Ohren steif.

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