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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Tiber

Nach dem Arno ist der Tiber die zweite Flusseinfahrt die wir bewältigten. Mit nur 2,4m Wasserstand ist der Tiber relativ flach an der Einfahrt, was für uns aber kein Problem darstellte da wir nur knapp über einen Meter Tiefgang haben. Wir fuhren also in den Tiber hinein bis zur Insel Sacra. Hier machten wir längsseits an einem Bootssteg fest. Die nette Dame vom Marinabüro erklärte mir, dass der Steg nicht zur Marina gehört und telefonierte mit ihrem Chef. Nach ein paar Abklärungen konnten wir dort erst einmal bleiben.

















Solche Abklärungen ziehen sich in Italien, so lagen wir zwei Tage am Steg ohne dass sich viel rührte. Wir gingen inzwischen im nahegelegenen Supermarkt einkaufen und reinigten das Schiff von seiner Salzkruste. Am Abend des zweiten Tages kam dann Bewegung in die Angelegenheit, zwei Marineros boten uns einen Platz in einer nahe gelegenen Marina in Fiumicino an. Der Weg dort hin führte über einen von den Römern erbauten Kanal mit zwei Brücken, die einmal am Tag nach oben schwenken, sodass Segelboote passieren können. Einer der Marineros bot sich als Lotse an und wir verabredeten uns für den nächsten Tag um acht Uhr. Pünktlich legten wir ab und fuhren um die Insel Sacra herum in den Kanal bei Fiumicino. Die Brücken sollten um 9:30 Uhr öffnen und wir waren rechtzeitig da. Vor uns lag ein englischer Katamaran, wir hielten die Position und warteten geduldig auf das Öffnen der Brücke. Nach einer Weile öffnete der erste Flügel doch der zweite wollte nicht so recht. Der Brite des Katamaran vor uns hob gestikulierend die Hände, aber es tat sich nichts. Bei uns an Bord gingen die Diskussionen auch schon los und der Marinero erklärte mir, dass die Brücke vor Monaten schon einmal defekt war. Ein Passieren mit nur einem offenen Flügel war unmöglich und so waren wir schon im Begriff umzukehren als sich der zweite Flügel dann doch noch öffnete. Wir fuhren weiter durch den Kanal, der durch die an der Pier angelegten Fischerboote, immer enger wurde. Die zweite Brücke öffnete dann problemlos und es war beeindruckend unter ihr hindurchzufahren.



Nach einer weiteren Meile den Kanal hinauf, erreichten wir schliesslich die Marina und machten längsseits an einem Steg fest. Die Marina wird für das nächste halbe Jahr unser Zuhause sein. Hier können wir die geplanten Arbeiten am Unterwasserschiff durchführen und anschliessend den Winter verbringen. Im März 2020 werden wir dann weiter die Küste hinunter fahren. Wir richteten uns ein und erkundeten die nähere Umgebung. Wichtig für uns sind, die Lage der Supermärkte, Banken usw.. Wir wanderten am Kanal entlang, überquerten die Brücke unter der wir vor ein paar Stunden drunter durch gefahren waren, entdeckten einen kleinen Baumarkt und ein nettes Cafe in dem es Apfelstrudel gab. Ihr seht wo hier die Prioritäten liegen. Nachdem wir dann auch noch einen günstigen Obst- und Gemüseladen (natürlich beim Inder) gefunden hatten waren wir hier fast schon zu Hause.



Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Rom. Von einer Bushaltestelle sollte ein Shuttle-Bus uns direkt an den Vatikan bringen. Mit einer Zwischenstation am Flughafen erreichten wir Rom dann auch ohne Probleme. Die Fahrt kostete einfach pro Nase 6€. Dass es um die Hälfte günstiger geht erfuhren wir ein paar Tage später. Jetzt waren wir erst einmal in Rom und völlig überwältigt von der Stadt. Lauter Strassenlärm, eine Menge Menschen die sich um die einzelnen Sehenswürdigkeiten der Stadt dann verzehnfachten, beeindruckten uns schwer. Wir wanderten auf den Petersdom zu und standen plötzlich vor der ersten Militärsperre. Alle Sehenswürdigkeiten werden hier vom Militär gesichert. Auf den Platz vor dem Dom kommt man nur mit Taschenkontrolle und Durchleuchtung bei einer zweiten Absperrung. Überall Menschen die auf den Dom zustreben, oder gerade von ihm zurück kommen. In dutzenden Sprachen werden Videos und Photos von Leuten gemacht die ihren Aufenthalt hier gerne dokumentieren möchten. Endlos die Schlangen vor den Kassen um ein Ticket zu bekommen. Der Eintritt in den Dom kostet nichts und so wurde der Petersdom zur ersten von uns besuchten Sehenswürdigkeit in Rom. Respektive, waren wir ja gar nicht in Rom sondern in Vatikanstadt, doch das sind nur Details. Wir beschlossen uns zunächst einmal einen Überblick zu verschaffen um uns dann zu einem späteren Zeitpunkt, die Sachen die uns interessieren, genauer anzuschauen. Als ich ein paar Tage später unserem Marinero von unserer Tour in Rom erzählte, geriet dieser ins Schwärmen und bot sich spontan an uns die Attraktionen der Stadt zu zeigen und gab zugleich einiges seines Hintergrundwissens preis. Ich war beeindruckt und freue mich schon auf den Tag mit ihm in Rom.


Die Sixtinische Kapelle wollten wir uns ansehen, war aber leider geschlossen. Sie steht ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten von Rom die wir bei einem nächsten Besuch uns anschauen werden. Wir schlugen die Richtung Innenstadt ein und gelangten schliesslich zur Spanischen Treppe. Auch die Piazza di Spagna war voll von Menschen wie überall. Trotzdem war es beeindruckend die Barocktreppe nach oben zur Trintà dei Monti zu steigen. Die Kirche aus dem 16. Jahrhundert bildet praktisch den oberen Abschluss der Spanischen Treppe. Weiter ging es zum Trevi Brunnen. Der Fontana di Trevi wurde von 1732 bis 1762 an den Palazzo Poli gebaut. Da es der grösste Brunnen Roms ist, rechtfertigt das wohl die lange Bauzeit. Aber im Ernst mit seinen 26m Höhe und seinen 50m Breite kommt der Brunnen im spätbarocken Stil mächtig daher. In einem Strassencafe tranken wir für 3€ einen Kaffee, was ebenso gigantisch ist, wenn man bedenkt das ein Kaffee in Italien normalerweise 1€ kostet und man sowieso nur einen Fingerhut bekommt. Über die Piazza Venezia an den römischen Ausgrabungsstätten vorbei kamen wir zum Kolosseum.


Wir umrundeten das Amphitheater bis zum Konstantinsbogen und besuchten anschliessend den Circus Maximus. Der Circus fasste in der letzten Ausbaustufe 250000 Menschen und wurde vor allem für Wagenrennen benutzt. Wir liefen die Bahn entlang und konnten förmlich das Gegröle der Menschenmassen hören als Ben Hur mit seinem Wagen an uns vorbei raste.





















Wir hatten für den heutigen Tag genug gesehen und traten den Rückweg an. In einer kleinen Bar probierte ich indisch gebrautes Bier, was bei mir unter Erfahrung verbucht wird. 

Über den Piazza Navona fanden wir schliesslich zur Engelsburg, an deren Strasse unsere Bushaltestelle zurück nach Fiumicino lag. Ziemlich müde stiegen wir dann in den Bus ein mit dem Wissen, dass dies nicht unser letzter Besuch in Rom war. Es gibt noch viele Dinge hier zu sehen und jetzt haben wir ja auch Zeit uns das in aller Ruhe anzuschauen.










Wie wir hier mobil bleiben und wie wir unsere Einkäufe erledigen erzählen wir um nächsten Blog, bis dahin, wie immer Handbreit und haltet die Ohren steif.



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