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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Sturmfahrt

Die Fahrt nach Elba war als Nachtfahrt geplant. Wir brachen am Nachmittag so gegen 15:00 Uhr auf, verliessen unseren geschützten Ankerplatz im Arno und fuhren auf die See hinaus. Vor uns Livorno, das uns mit einem hohen Schiffsaufkommen begrüsste. Der Wind kam inzwischen von NO und blies mit 15-18 Knoten von achtern in die Segel. Wir baumten zum ersten mal die Genua aus. Mit fast 7 Knoten Fahrt kamen wir ganz flott voran. Die Nacht brach herein und nach Livorno hatten wir nur noch eine Schiffsbegegnung an der Meerenge von Piombino mit einer Fähre. Am Morgen schlief dann auch der Wind ein und wir motorten das letzte Stück bis Porto Azzurro. 


Hier war erst einmal ausschlafen angesagt, waren wir doch fast die ganze Nacht gemeinsam wach. Wir hatten ja Zeit und das Städtchen lief uns ja nicht weg. So verging der Tag mit Nichtstun und wir genossen den Sonnenuntergang bei Windstille in einer Traumbucht, mit einem italienischen Städtchen als Hintergrundkulisse. 


In der Nacht kam dann Wind von Osten auf und es begann ein fürchterlicher Schwell in die Bucht zu setzen. Das Ankerfeld, immerhin 30 Boote dicht an dicht, war wach und kontrollierte den Halt des Ankers. Wir hatten 40m Kette gelegt, was auf Grund der Situation nicht gerade viel war. Doch leider standen die Boote zu eng, sodass wir nicht mehr Kette geben konnten. Mittlerweile hatten wir 25-30 Knoten Wind und eine Welle von 1,2m. Die Ankerkette stand steif aber der Anker hielt, noch! Eine weitere Stunde später waren es dann konstant 30 Knoten und durch die hohe Welle stand hier im Boot nichts mehr an seinem Platz. Ich beschloss um die Südostspitze von Elba herum zu fahren und in der Bucht Stella Schutz zu suchen. Wir gingen also Anker auf und fuhren aus der Bucht. Vier oder fünf andere Boote hatten die gleiche Idee kehrten dann aber wieder um als sie die Wetterbedingungen auf See zu spüren bekamen. 40-45Knoten Wind und eine Welle von ca. 2 Meter Höhe empfing uns. Auf Grund der Legerwall Situation machten wir einen grossen Bogen um das Südostkap.


Der Wind lies erst kurz vor der Einfahrt in den Golf nach und die See beruhigte sich sehr schnell. Leider blieb dieses Unterfangen nicht ganz ohne Folgen. Die Davit wurde ganz schön in Mitleidenschaft gezogen, sodass das Dinghy im Moment hinterher gezogen, oder an Deck gebracht werden muss. Die Rohrschellen an denen die Davit an der Reling befestigt waren, hat es glatt weg abgerissen. Wir hatten das Abenteuer einigermassen überstanden und lagen jetzt ruhig in der Bucht von Stella. Neben uns lag die «Dar Melica» eine weitere TO-Yacht. Janet und Heinz kamen dann auch mit dem Dinghy herüber und begrüssten uns sogleich. Wir verabredeten uns für den Nachmittag auf ein Bier und freuten uns eine neue TO-Crew kennenzulernen. Die Zeit verging im Flug und nachdem wir uns ausgetauscht hatten was so als nächstes geplant ist, verabschiedeten wir uns wieder und genossen eine ruhige Nacht, in einer friedlichen Ankerbucht, bei gutem Halt auf 8m. Am nächsten Morgen verabschiedete sich die «Dar Melica» Richtung Isola del Giglio während wir nach Porto Azzurro zurück wollten. Wir hatten uns schliesslich vorgenommen das Städtchen zumindest anzuschauen und ein bisschen Proviant einzukaufen. Wir fuhren also zurück und ankerten an der fast gleichen Stelle wie die Tage zuvor, nahmen das Beiboot und paddelten in den Hafen von Porto Azzurro. Das Städtchen mit seinen Eisdielen, Cafes und Restaurants in der Hafengegend ist typisch für diese italienischen Städte an der Küste und so liessen wir uns, nach dem Besuch eines in der Nähe liegenden Supermarktes, an einem Platz vor einer Eisdiele nieder, genossen ein Eis und das Hafenflair.


Leider war das Wetter in Porto Azzurro nicht auf unserer Seite. In der Nacht wurde es wieder ruppig und so beschlossen wir weiter Richtung Isola Giglio zu fahren. Auch diesmal hatten wir wieder mehr Wind und Welle als uns lieb war. In der Ankerbucht Punta dello Smeraldo auf der Insel Giglio hatten wir dann bis zu 40 Knoten Wind aber der Anker hielt. Die Bucht ist wunderschön, es gibt einen kleinen Sandstrand mit einem Restaurant an dem eine deutsche Flagge weht. Eine französische Crew versuchte bei dem Wind mit ihrem Beiboot wieder auf ihr Boot zu kommen, was nur mit äussersten Kraftaufwand gelang da immer wieder heftige Böen einfielen und weil man in Italien nur an Land rudern darf, verzichteten wir auf einen Landgang. Auch in dieser Nacht fanden wir wieder wenig Schlaf und weil die Wettervorhersage auch keine Besserung ankündigte, machten wir uns auf den Weg ans italienische Festland.


Wir hielten Kurs auf Civitavecchia. Bei beständigem Wind aus Südwest kamen wir ganz gut voran. Leider waren wir sehr spät losgefahren, sodass wir unseren Ankerplatz erst im Dunkeln erreichten. Durch den Südwestwind hatte sich im Laufe des Tages an der italienischen Festlandsküste ein beachtlicher Schwell aufgebaut, in dieser Nacht war also wieder mit wenig Schlaf zu rechnen. Deshalb gingen wir relativ früh Anker auf um weiter Richtung Rom ein ruhiges Plätzchen zu finden. Ziel war eine Bucht mit einer nicht fertiggestellten Marina zwischen Fiumicino und dem Tiber. Hier bot uns eine Mole Schutz vor den Wellen aus allen Richtungen, ausser aus Nord. Wir erreichten die Bucht auf Umwegen da der Wind aus Süden kam. Am späten Nachmittag liefen wir in die Bucht ein und ankerten auf 5 Meter. Das Wasser war platt wie ein See und wir konnten die erste Nacht wieder einmal richtig schlafen. Wir blieben 2 Tage um diverse Dinge am Boot mit Bordmitteln zu richten und mal wieder klar Schiff zu machen, ausserdem bereiteten wir uns auf unseren Besuch in Rom vor.




















Was wir in Rom und im Tiber so alles erlebt haben erzählen wir Euch im nächsten Blog. In diesem Sinne immer eine Handbreit und haltet die Ohren steif.

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