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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Mobilität ist alles

Nachdem man uns die Fahrräder in Loano eine Woche bevor wir losfuhren geklaut hatten, sind wir in unserer Beweglichkeit doch erheblich eingeschränkt. Das merkt man dann sehr schnell, wenn einem die Erleichterung fehlt. Im Moment machen wir alles zu Fuss und mit Rucksack, was mit unter recht mühsam ist. Wenn man zum Beispiel einen Artikel aus dem Baumarkt, der nicht vorrätig ist bestellt, bekommt man hier in Italien die Standardantwort übermorgen. Läuft man dann nach 3 Tagen wieder hin um das Teil abzuholen ist es natürlich nicht da und man bekommt erneut die Antwort übermorgen. Das sind dann zweimal hin und zurück 10km. Das Teil hat man dann aber immer noch nicht und wenn man Glück hat packt man dann lediglich noch 5km drauf, wenn man Glück hat! Beim Einkaufen von Lebensmitteln kaufe ich am liebsten Kartoffelchips, die Tüte wiegt gerade mal 180g, nur leider wäre das auf die Dauer eine ziemlich unausgewogene Ernährung um das einmal ganz vorsichtig auszudrücken. Bei so einem Besuch in einem Supermarkt kommen dann schnell mal ein Gewicht von 10 bis 15kg ohne Getränke zusammen, für die ziehen wir unseren Lastenroller hinterher. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Fusswege hier in Italien alles andere als Fussgänger gerecht anzusehen sind. Hohe Kanten, Unkraut bis zur Unpassierbarkeit, Löcher, Unrat und Hundekot sind nur ein paar Beispiele eines Gehweges in Italien. Es ist also immer höchste Konzentration angesagt, wenn man einen italienischen Gehweg begeht. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Fussweg auch plötzlich aufhören kann und du dich vor einem Autobahnzubringer befindest den du irgendwie überqueren musst, aber nicht bevor du eine Leitplanke überstiegen hast, die so scharfkantig ist, dass sie dir das halbe «Gmächt« abschneidet, aber vielleicht sollte ich die Geschichte von Anfang an erzählen.


Da uns die Fahrräder doch ganz schön abgehen haben wir beschlossen uns um neue zu kümmern. Ein Decathlon befindet sich nur 7km von uns entfernt und da wir die Letzten dort gekauft hatten war dies unsere erste Wahl. Doch leider gibt es keine Busverbindung dort hin. Wir suchten also nach einer Busverbindung die uns zumindest in die Nähe führte. Von dort waren es noch 2km zu laufen und dank Google ist das ja heute kein Problem mehr. Denkste! Nach guten 1,5km hörte der Gehweg vor einem Leitplankenzaun auf und wir standen vor dem besagten Autobahnzubringer. Decathlon zum greifen nahe, konnte uns diese Leitplanke nicht aufhalten. Wir stiegen drüber. Leider war der Boden auf der anderen Seite etwas tiefer so dass ich im Schritt über die scharfe Kante der Leitplanke rutschte und mich fast kastrierte. Gut, ist in meinem Alter ja nicht so furchtbar schlimm, wären da nicht die wahnsinnigen Schmerzen gewesen. Ich konnte aber auch nicht lange darüber nachdenken, stand ich doch auf dem Beschleunigungsstreifen dieses Autobahnzubringers und wollte da so schnell wie möglich weg. Auf der anderen Seite erwartete mich wieder eine Leitplanke und man glaubt es kaum, die Fortsetzung des Fussgängerweges. Dieser endete dann definitiv 200m vor unserem Ziel direkt auf einem Abwasserrohr mit 2m Durchmesser an dem wir uns halb rutschend, halb stolpernd herunter liessen. Über einen Trampelpfad erreichten wir schliesslich unser Ziel. Die Schnittwunde im Schritt wurde auf der Toilette notdürftig versorgt. Wir hielten nach einem Klapprad Ausschau, konnten uns aber nicht so recht entscheiden und zogen, nachdem wir uns ausgiebig in dem Laden umgesehen hatten, unverrichteter Dinge wieder von dannen. Den gleichen Weg wieder zurück, allerdings deutlich vorsichtiger was die Leitplanke betrifft. Weitere Blessuren blieben uns also erspart und wir erreichten wieder unsere Bushaltestelle. Das Busfahren klappt mittlerweile auch ganz gut, sodass wir ohne weitere Vorkommnisse wieder Zuhause ankamen.

Am darauffolgenden Samstag war Markt in Fiumicino und wir wollten uns hier ein wenig umsehen, ausserdem ist in der Strasse wo der Markt stattfindet ein Fahrradhändler, dem wir mal einen Besuch abstatten wollten. Wir schlenderten also über den Markt auf dem es wirklich fast alles zu kaufen gibt. Von Kleidern, über Körperpflegemittel, Haushaltswaren wie Töpfe und Pfannen, sowie Gemüse und Fleisch, einfach alles. Der Markt findet jeden Samstag statt. Schnell war auch der Fahrradhändler gefunden und tatsächlich gab es bei ihm zwei Klappräder die uns zusagten. Ich fing an zu verhandeln, ein Fahrrad sollte 360€ kosten, was mir deutlich zu hoch war. Er legte den Preis auf 330€ fest. Ich sagte zu ihm «gut, das ist der Preis für ein Fahrrad, ich kaufe dir aber zwei ab». Der Händler verschwand in sein Büro sehr nachdenklich und kam erst nach einer ganzen Weile wieder raus. Ich rechnete schon damit, dass er mir jetzt von seinen Kindern erzählt, die unbedingt etwas zu essen brauchen und so weiter, aber er sagte 600€ ist das was ich noch machen kann und du bekommst noch ein Schloss für jedes Rad dazu. Jetzt hatten wir unsere Win-Win Situation, der Händler war zufrieden und wir waren es auch. Sofort legte er sich ins Zeug und lies die beiden Fahrräder von seinen Mechanikern herrichten. Er lies es sich nicht nehmen die Räder selbst Probe zufahren bevor er sie uns übergab. So sind wir jetzt wieder ein bisschen mobiler und können die Räder auch als Lastenesel nutzen. Wir machten dann auch sogleich unseren ersten Ausflug und fuhren an den Strand von Lido del Faro, an dem wir mit unserer Katinka hier in der Gegend angekommen waren und die erste ruhige Nacht nach drei Tagen Schwell und heftigen Wind, hatten. Zurück in der Marina lief uns auch noch der Chef über den Weg, den ich fragte wann er geplant hat uns aus dem Wasser zu holen. Er sagte er gibt uns am Montag Bescheid.


Wann wir aus dem Wasser kamen und was dann so alles passierte, erzählen wir Euch nächste Woche. Bis dahin wie immer Handbreit und haltet die Ohren steif.

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