Direkt zum Hauptbereich

Video Specials

Fidschi-Time – No Hurry, No Worry

Es ist dunkel und wir sind spät dran. Vorschriftsmäßig haben wir das Dinghy mit einer Leuchte grün/rot vorne und einer weißen Leuchte hinten versehen. Ich sage noch beim Einsteigen: „Passt auf die Leuchten auf.“ Aber da ist es schon geschehen. Die vordere Leuchte wird beim Einsteigen von Gaby einfach weggesemmelt und landet im Wasser. Mit großen Augen schaut sie der Leuchte nach, wie sie vom Boot wegtreibt. Ich versuche, sie zu erreichen, und lehne mich weit aus dem Boot. Es kommt, wie es kommen muss: Ich lande im Wasser. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht die Tasche mit dem Handy mit hineingefallen wäre. Alle Ratschläge aus dem Internet helfen da nichts. Das Handy bleibt tot. Im Moment ist also der Kontakt zur Außenwelt, für mich, abgebrochen. Wann ich ein neues Handy auftreiben kann, steht noch in den Sternen, aber ich habe mich schon angepasst und sage nur: Fidschi Time – no hurry, no worry . Im Meer versenkt. Einsamer Strand, Musket Cove , Fidschi Die nächsten Tage werden f...

Die Sintflut kommt!

In Raiatea sind die Ankerbuchten im Allgemeinen sehr tief. Da macht die Vairahi-Bucht keine Ausnahme. Der kleine Fluss, der in die Bucht mündet, hat allerdings sehr viel Sediment in die Bucht gebracht, sodass der Wasserspiegel in diesem Bereich sehr schnell ansteigt. Wir ankern auf sechs Metern, liegen aber eher, wie wir uns versehen, auf 1,5 Metern vor der Flussmündung. Das ist in den ersten Tagen alles noch kein Problem, bis der Wind dreht und bis zu 35 Knoten ins Ankerfeld bläst. Zudem kommt hinzu, dass der Wetterbericht starke Regenfälle voraussagt.

Vairahi Bucht, Raiatea

Den ersten Eindruck bekommen wir, als wir uns auf den Weg machen, den besten Bäcker in Französisch-Polynesien zu besuchen. Zumindest hat man uns gesagt, dass es der herausragendste Bäcker ist. Tatsächlich finden wir ihn auch, doch leider ist das Tor verschlossen. Die Öffnungszeiten stimmen uns zuversichtlich, dass wir am Nachmittag einen Blick ins Innere werfen und uns von der Einmaligkeit der Backkunst selbst ein Urteil bilden können. Wir laufen also weiter die Küstenstraße entlang, bis zur nächsten Bucht, in der ein Supermarkt hoffentlich kaltes Bier verkauft. Es ist schwül und drückend. Der Grünstreifen neben der Straße ist durchweicht wie ein nasser Schwamm. Im Moment unbegehbar, sodass wir auf der Straße laufen müssen, was dem Autoverkehr ganz und gar nicht passt. Wie auch immer, wir erreichen den Supermarkt. Zu unserer Enttäuschung stellen wir fest, dass es kein gekühltes Bier gibt. Leider kann man das Bier im warmen Zustand nicht trinken, weshalb wir dann ganz darauf verzichten. Wir laufen wieder zurück und kehren zu Mittag in ein Rolotte direkt am Strand ein. Rolottes sind Imbisse (zu neudeutsch Foodtrucks), die günstiges lokales Essen anbieten. Allzu viel kann man nicht erwarten, obwohl sich die Betreiber immer sehr viel Mühe geben. Trotzdem ist es immer reichlich und es schmeckt sehr gut, wenn die Bestellung dann auch ausgeführt wird. Bei mir war das heute leider nicht der Fall und ich musste mich mit ein paar Pommes frites zufrieden geben, die auf Gabys Teller sowieso übrig geblieben wären. Da ich noch nicht vom Fleisch gefallen bin, kann ich das locker verkraften. Der Himmel zieht sich immer weiter zu, was uns letztendlich zum Aufbruch veranlasst. Die Idee, vielleicht noch trockenen Fußes an Bord zu gelangen, können wir nach nur fünf Minuten aufgeben. Nach weiteren fünf Minuten sind wir bis auf die Knochen nass und nach noch einmal fünf Minuten erreichen wir den Bäcker, der laut Öffnungszeiten jetzt geöffnet hat. Doch vermutlich wusste der Bäcker, dass wir kommen würden, und hat sich gedacht: Bevor die mir meinen Laden versauen, mach ich erst gar nicht auf. Sehr zu unserem Leidwesen stehen wir erneut vor verschlossener Tür. Eine Unterstellmöglichkeit weit und breit nirgends vorhanden. Unterdessen nimmt der Regen immer mehr zu. Im Gänsemarsch trippeln wir am Straßenrand entlang. Mittlerweile hat die Straße den Zustand des Straßenrands übernommen. Die Gischt der vorbeifahrenden Autos ist von dem, was vom Himmel herunterfällt, nicht mehr zu unterscheiden. Klitschnass erreichen wir unsere Katinka Enjoy just zu dem Moment, an dem es aufhört zu regnen und die Sonnenstrahlen wieder durch die Wolkendecke scheinen. Es gibt Tage, da bleibt man lieber im Bett liegen.

Plotter auf der Katinka Enjoy, Raiatea

Das Wetter hält uns dann noch zwei Tage in der Bucht fest, bis wir dann Anker auf gehen und in das Ankerfeld vor der Werft Chantier Naval Raiatea verholen. Auch hier ist es sehr tief, bis auf einen Sandflecken, der 10 Meter Wassertiefe hat. Wir erwischen einen Zipfel davon und freuen uns auf die SY MariaNoa, die sich für den nächsten Tag angekündigt hat. Immer wieder schön, sich wiederzutreffen und einen netten Abend zu verbringen. Leider zwingen immer wieder starke Regenschauer unsere Stromversorgung in die Knie. Über Ostern läuft der Generator öfter als uns lieb ist. Nach Ostern beruhigt sich das Wetter wieder ein bisschen und wir können an Land fahren. Mit dem Dinghy setzen wir über und machen am Dinghy-Dock der Werft fest. Ich möchte schauen, ob wir hier unsere leere Gasflasche füllen lassen können. Nach dreimal nachfragen stehe ich vor der richtigen Dame, die mir verspricht, bis morgen Mittag ist die Flasche gefüllt.

Gaby in der Marina, Raiatea

Wir spazieren zur nah gelegenen Marina, um uns ein wenig umzuschauen. Die Marina ist die Basis verschiedener Charterfirmen. Wie so oft hat das Restaurant zu, aber Gaby entdeckt in einem netten Souveniershop einen lässigen Hosenanzug. Auf dem Rückweg zählen wir die Kokosnusskrabben, die vor uns in ihren Bau flüchten und uns neugierig beobachten. An einem Straßenstand erstehen wir ein wenig Obst und dann zwingt uns auch schon wieder das Wetter, an Bord zu gehen. Der Mittwoch erwacht grau in grau. Die blauen und türkisfarbenen Farben, die in Polynesien sonst vorherrschen, sind verschwunden. Stattdessen eine braungraue Brühe, die sich im Ankerfeld breitgemacht hat. Baumstämme, Äste und Kokosnüsse schwimmen umher. Erst gegen Nachmittag kann ich das Dinghy klarmachen und die Gasflasche abholen. Auf ihrer Inselrundreise hat die Odysseus ebenfalls ihre Gasflasche abgegeben, die ich dann ebenfalls mitnehme.

Raiatea, achteraus

Eine Nacht lassen wir uns noch von Wind und Regen durchs Ankerfeld schieben, bis wir am nächsten Tag nach Taha'a aufbrechen. Taha'a ist die Insel, die nördlich von Raiatea liegt und vom gleichen Riff umsäumt ist. Wir wollen in den westlichen Teil ans Außenriff. Hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf Bora Bora und zwischen zwei Motus befindet sich der sogenannte Coral Garden. Von diesem erzähle ich euch dann das nächste Mal. Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Küstenstreifen im Süden von Taha'a


Kommentare

Beliebte Posts