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Neuseeland, locker vom Hocker

Wenn Du nicht locker drauf bist, ist Neuseeland eher nichts für Dich, es sei denn, Du versuchst es ebenfalls mit Lockerheit. Unseren reservierten Liegeplatz in der neuen Okara Marina in Whangarei erreichen wir eine Stunde nach Feierabend, um ein Uhr am Nachmittag. Sharron, die Managerin der Marina, ist trotzdem da und nimmt die Leinen entgegen. Wir bekommen einen Schlüssel, eine kurze Einweisung und den Rest machen wir dann am Montag. Schön, dass wir angekommen sind. 4500 Seemeilen haben wir dieses Jahr zurückgelegt, und es werden nicht mehr werden, da wir uns Whangarei als Ausgangspunkt zur Erkundung Neuseelands auserkoren haben. Die meisten Geschäfte haben am Sonntag auf und wir sind mal wieder vom Überangebot total überwältigt. Der große Einkauf bleibt allerdings aus, da wir noch zu Fuß unterwegs sind. Dies wollen wir in der nächsten Woche mit dem Kauf eines Autos ändern. Hundertwasserhaus in Whangarei, Neuseeland Im Internet habe ich eine Mercedes C-Klasse gefunden, die unseren ...

Wenn du solche Freunde hast, brauchst du einen sauren Drops

Der Himmel zieht sich bedenklich zu und genau zu dem Zeitpunkt, an dem wir Anker aufgehen wollen, fängt es an zu regnen. Wir brechen den Vorgang ab und warten noch ein wenig.

Anker auf nach Regenschauer, Moorea

In der letzten Woche haben wir dann doch noch den Tiki-Schnorchelspot besucht. Leider kann man den Spot als Touristennepp abschreiben. In drei bis vier Metern Wassertiefe liegen ein paar Figuren im Sand. Die wenig vorhandenen Korallen sind abgestorben, Fische so gut wie nicht vorhanden. Alles in allem gibt es auf Moorea deutlich schönere Schnorchel- und Tauchstellen. Nachdem das mit dem Schnorcheln eher ein Reinfall gewesen ist, setzen wir aufs Wandern. Ziel ist das Belvedere du Opunohu. Da oben gibt es ein wunderschönes Restaurant mit Blick auf die Bucht, sagt man mir. Das kühle Bier läuft wie Öl die Kehle hinunter, schwärmt man mir vor. Gut, der Weg ist ein bisschen steil, aber es lohnt sich, überredet man mich. Meine Neugier ist geweckt und so machen wir uns mit dem Dinghy zur nahegelegenen Moorea Marina auf den Weg. 

Kleine Marina im Südosten der Opunohu Bay, Moorea

Die kleine Marina im Südosten der Opunohu Bay ist Ausgangspunkt für unseren heutigen Ausflug, der zumindest für einen von uns zu einer recht teuren Angelegenheit wird. Das erste Stück führt an der Bucht entlang, bis wir das Naturkundemuseum erreichen. Von dort biegen wir Richtung Süden ab. Der erste Kilometer ist noch flach, während die letzten drei Kilometer dann ständig steiler werden. Die Straße führt meistens durch den Wald, sodass man vor der Sonne geschützt ist. Ich umlaufe die letzte Kehre und suche vergebens die Fortsetzung des Weges. Vor einem Stand, der frischen Ananassaft verkauft, stehend, frage ich nach dem Weg. Wo denn das Restaurant sei, stottere ich, mit aufsteigender Vorahnung und schon mit leichter Resignation, heraus. Gottfried bewundert unterdessen die schöne Aussicht. „Ist das nicht herrlich hier oben?" „Sehr schön Gottfried, aber wo bitteschön ist das Restaurant und wo das kalte Bier?“ „Ja, das habe ich mich auch schon gefragt. Abgerissen, zumindest spurlos verschwunden.“ „Könnte es sein, dass wir auf den falschen Berg gelaufen sind?“ „Könnte auch sein.“ 

Wandertag, Moorea

Wir haben zwar tatsächlich das Belvedere du Opunohu erreicht, doch wollten wir eigentlich zum Tropical Garden, welcher nur drei Kilometer von unserem Ankerplatz entfernt liegt. Gottfried erahnt Schlimmes und so endet unser Ausflug in der O moana Snack Bar, jenem Restaurant, in dem man müde Glieder im Wasser entspannen kann. Die Kosten für diesen Ausflug schnitten tief in seinen Geldbeutel. Alles in allem war es aber ein lohnender Ausflug. Den Tropical Garden besuchten wir ein paar Tage später. Tatsächlich gibt es da oben Bier, wenn man Glück hat und es nicht ausverkauft ist. Wir ergatterten die letzten Flaschen und genossen die Aussicht über die Bucht.

Aussichtspunkt Tropical Garden, Moorea

In der Zwischenzeit hat es aufgehört zu regnen und mit kurzer Verzögerung gehen wir Anker auf und verlassen Moorea im Abendlicht. Ein lokales Wetterphänomen lässt den Ostwind zunächst schwach aus Süden kommen. Mit noch nicht einmal zwei Knoten dümpeln wir vor Moorea und unsere Geduld wird wieder einmal auf die Probe gestellt. Nachdem wir aus der Abschattung der Insel kommen und sich in den Windverhältnissen immer noch nichts Wesentliches ändert, starte ich die Motoren und wir fahren mit fünf Knoten in die Nacht hinaus. Knapp zehn Seemeilen nordwestlich von Moorea setzt dann der Ostwind mit 14 Knoten ein. Mit acht Knoten Fahrt über Grund segeln wir Huahine entgegen. Die Welle ist mit zwei Metern moderat und auch die Frequenz von neun Sekunden lässt den Katamaran überwiegend durch die Wellen gleiten. Lediglich das ein oder andere Mal saugt sich das Heck an einer Welle fest und bremst uns ein wenig ein. Die Sterne sind zu sehen und werden immer wieder von leichter Quellbewölkung überdeckt. 

Squall vor Huahine

Tja, und dann mal wieder nicht aufgepasst. Von hinten schleicht sich ein Squall heran. Ich lutsche gerade einen sauren Drops (wie passend), als er sich hinterhältig mit 20 Knoten Wind nähert. Das leichte Antröpfeln hat er sich gespart und schüttet gleich seine Ladung wie aus Eimern über uns herab. Wie ein begossener Pudel schlottern mir die Knie vor Kälte, und das bei einer Außentemperatur von 30 °C. Das muss man auch erst einmal schaffen. Doch der ganze Zauber ist nach ein paar Minuten schon wieder vorbei und trockene Klamotten sind schnell wieder angezogen. Das Wohlgefühl stellt sich nach kurzer Zeit wieder ein. Nachdem der saure Drops gelutscht ist, ist auch die Aufmerksamkeit wieder geschärft und der Himmel wird, soweit das in der Nacht möglich ist, genauer von mir beobachtet. Außer einem Kreuzfahrtschiff, das an uns in etwa drei Meilen vorbeifährt, bekommen wir bis in die Morgenstunden kein weiteres Schiff zu Gesicht. Um sechs Uhr morgens taucht Huahine vor uns auf. Auf der Ostseite gehen einige Squalls auf die Insel nieder. Deshalb entschließen wir uns, auf der Leeseite der Insel bis nach Fare zu segeln. Immer wieder fallen heftige Böen über die Hügel herunter, sodass Leeseite etwas übertrieben erscheint. Immerhin 14 bis 20 Knoten, die uns zu schaffen machen. Wir bergen die Segel und fahren in den Pass südlich von Fare ein. 

Ankerfeld Ofaiorio, Huahine

Im Ankerfeld Ofaiorio sollen eigentlich Bojen sein. Tatsächlich wird hier geankert, was nicht gerade einfach ist. Die Sandflächen sind von Felsen durchsetzt und die Sandtiefe ist nicht besonders tief. Beides verspricht nur eine mäßige Haltekraft. So scheitert unser erster Versuch und wir fahren ein zweites Manöver. Der Anker fällt auf 4,5 Meter. Aufgrund der Fallböen geben wir ein bisschen mehr Ankerkette, als notwendig wäre. Wir finden einen guten Halt und sind gespannt, was die Insel alles zu bieten hat. Wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht, abonniert den Blog. Bis zur nächsten Woche, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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