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Wenn der Motor stottert wie Frau Baerbock

Diese Woche stehen mal wieder arbeitsreiche Tage auf dem Programm. Zum einen haben wir ja Probleme mit unserem Generator, der nicht so will, wie wir das wollen. Dann steht noch der letzte Rest der Rumpfreinigung an, und wenn man überzeugt ist, jetzt alles getan zu haben, sodass man etwas entspannen kann, geschieht das Unverhoffte. Ankern auf 5 Metern, Moorea Der letzte Rest vom Rumpf erweist sich als hartnäckig. Die Strömung ist stark und zum Teil hänge ich, wie die Fahne im Wind, an meinem Sauggriff und flattere an der Bordwand entlang. Fünfzehn Knoten Wind und das ein oder andere Ausflugsboot sorgen für ziemlich Bewegung im Wasser. Trotzdem schaffe ich auch noch das letzte Stück am Boot und wir haben wieder einen sauberen Rumpf.  Generator auf der Katinka Enjoy Der Generator ist dann schon ein wenig störrischer. Die SY Tuvalu hat in Papeete für uns einen neuen Impeller erstanden. Mit sage und schreibe 70 Euro, offensichtlich in der Apotheke gekauft, aber auf Tahiti muss man eben ...

Tahiti

Tahiti besteht aus zwei Inseln. Die polynesische Sprache bestimmt die Dinge, die man sieht, mit einfachen Begriffen. Deshalb heißt die eine Insel Tahiti Nui (Groß-Tahiti) und die andere Insel, die sich südöstlich der Hauptinsel befindet, Tahiti Iti (Klein-Tahiti). Verbunden sind die beiden Inseln durch den kurzen Landarm von Taravao. Die große Insel kennen wir jetzt schon zu Genüge, deshalb wird es Zeit, sich einmal um die kleinere der beiden zu kümmern. Auf Tahiti Iti fanden übrigens die olympischen Surfwettbewerbe 2024 statt. Diese Seite von Tahiti Iti kennen wir auch schon, wir konzentrieren uns deshalb auf die Ostküste und das Landesinnere.

Südwestküste Tahitis

Wir fahren also mit dem Auto an der Ostküste von Tahiti Nui entlang, bis wir den Landarm von Taravao erreichen. In Afa'ahiti geht es von der RT3 rechts auf die RT33, steil den Berg hinauf. Die höchste Erhebung auf Tahiti Iti ist der Mont Ronin mit 1332 Metern über dem Meeresspiegel. Marie Nui ist aber genauso hoch, wird aber offiziell nicht erwähnt. Nach circa fünf Kilometern erreichen wir den Aussichtspunkt Belvédère de Taravao. Von hier oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Südwestküste der großen Insel, auf die eindrucksvollen Berge, die bis zu 2241 Metern aus dem Meer ragen, und auf die Ostküste Tahitis. Vor uns liegt, zu unseren Füßen, eine Hochebene, die zum größten Teil landwirtschaftlich genutzt wird. Rinder- und Pferdeweiden, Zuckerohr und große Ananasfelder prägen die Landschaft. 

Ananasfeld auf Tahiti Iti

Das Türkisblau des Außenriffs steht im Kontrast zum Grün der Insel. Ich habe übrigens noch nie so viel verschiedenes Grün wie auf Tahiti gesehen. Etwas oberhalb des Belvédère gibt es einen künstlich angelegten See, der wohl zur Bewässerung der Felder angelegt wurde. Ein kleiner Pfad führt zu einem der riesigen Bäume, die ihr Blattwerk nur ganz oben in der Krone ausbreiten. Die Stämme dieser Bäume sind gewaltig. Auf einer Bank genießen wir die einmalige Aussicht.

Riesige Bäume die Schatten spenden

Zurück auf der RT3 biegen wir rechts Richtung Tautira ab. Die kleine Landzunge hat einen schönen Strand, der zum Baden einlädt. Die Kulisse ist mit seinen Palmen, dem engen Tal und dem im Hintergrund liegenden Mont Roniu schon fast kitschig. Dennoch oder gerade deshalb habe ich Tahiti lieben gelernt. Es sind Ferien und viele Familien genießen den freien Tag am Strand. Die öffentlichen Strände haben immer eine Sitzgelegenheit in einem kleinen Park, Duschen und Toiletten. Außerdem braucht der Polynesier immer etwas zum Essen. Entweder er bringt es selbst mit oder er bedient sich bei einem der zahlreichen Streetfood-Wägen. Wir haben ja früher Imbissbude gesagt, aber das versteht ja heute keiner mehr. Fakt ist, dass man hier für tahitische Verhältnisse preiswert, gut und viel essen kann. Wir verzichten heute darauf und verzehren lieber unser eigenes Mitgebrachtes. Dazu ein eisgekühltes Bier, das mittels Kühltasche und der überall in Supermärkten erhältlichen Eiswürfel eine angenehme Trinktemperatur hat. Die Wassertemperaturen sind wie immer angenehm, lediglich auf die Strömung, die nicht unerheblich ist, muss man hier aufpassen. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir werden uns wieder auf unsere Vorbereitungen zur Abreise konzentrieren.

Badestrand Tahiti Iti

Die Marina ist noch bis zum 15. März gebucht. Spätestens an dem Tag werden wir die Marina verlassen. Sollten wir bis dahin mit den Vorbereitungen noch nicht fertig sein, werden wir in das Ankerfeld am Flugplatz verholen. Ansonsten wird unsere erste Etappe in dieser Saison in Angriff genommen. Ich bewaffne mich also wieder mit meinem Sackkarren und begebe mich auf den Weg zum Supermarkt. Gute zwei Kilometer ist der Supermarkt von der Marina entfernt. Mittlerweile haben wir schon Routine beim Bunkern von Lebensmitteln. Trotzdem falle ich an solchen Tagen gleich mehrmals fast ins Koma. Das erste Mal an der Kasse, wenn der Einkaufswagen den Gegenwert von fast 200 Euro erreicht. Das zweite Mal, wenn dann das Zeug auf der Sackkarre verstaut werden muss, und das dritte Mal bei Ankunft am Boot, wenn das ganze Zeug auf Deck gehievt werden muss. Immerhin entdeckt man auch auf solchen Touren immer wieder einmal etwas Neues. So fällt mir auf dem Weg ein Kilometerstein auf, der völlig unscheinbar am Wegesrand steht. 

Kilometerstein auf Tahiti

Natürlich fällt an solchen Tagen auch wieder etwas Regen, just zu dem Moment, an dem du dich nirgends unterstellen kannst, was aber bei den Temperaturen in Tahiti weniger tragisch ist. Lediglich an die nassen Klamotten am Leib werde ich mich nie gewöhnen. Wie auch immer, das Chaos ist an solchen Tagen perfekt. Bis dann alle Dosen von der Banderole befreit, abgewaschen, beschriftet und dann verpackt sind und bis alle Nudeln in Plastikbehälter gefüllt sind, dauert es fast einen Tag. Am Ende des Tages weiß man, was man geschafft hat. 

Ich beim Einkaufen

Und das war jetzt nur die erste Fuhre. Bis Fidschi ziehen ein paar Monate ins Land und die Inseln, die wir bis dahin besuchen wollen, werden außer Amerikanisch-Samoa wenig Einkaufsmöglichkeiten bieten. Wenn wir nicht verhungern wollen, müssen wir wohl oder übel genügend Essen bunkern und darauf hoffen, nichts Essenzielles vergessen zu haben. In diesem Sinne bis nächste Woche, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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