Der Dinghy Motor schnurrt und wir machen uns klar, um rüber zur Cooks Bay zufahren. Dort gibt es einen Super-U, den wir besuchen möchten. Schwarz-weiß gekennzeichnete Pfeiler weisen uns die Strecke durch das Riff. Das Wasser ist glasklar und wenn so ein Bummy unter dir hindurch gleitet, wird es einem ganz schön mulmig, weil man die Tiefe nicht einschätzen kann. Doch wenn man sich an den gekennzeichneten Weg hält, ist man sicher und man gelangt im Innenriff, von einer Bucht in die andere. In der Cooks Bay liegt ein kleines Kreuzfahrschiff, das gerade seine Gäste in das Beiboot verfrachtet, um sie zu ihrem Ausflug rund um die Insel zu bringen. Ganz am Ende der Bucht gibt es einen kleinen Steg, von dem aus man direkt zum Supermarkt gelangt. Ein paar Fischer bereiten gerade ihr Netz für den Fang vor. Geduldig warten wir, bis sie fertig sind. Mit einem Lächeln werden wir an den Steg gewinkt. In unmittelbarer Nähe stehen auch die Container, in denen man seinen Abfall entsorgen kann. Schnell sind unsere Einkäufe gemacht, da wir ja in Papeete schon einiges besorgt haben. Mit dem Einkaufswagen kann man bis an den Steg fahren, was das Einladen ins Dinghy wesentlich erleichtert. Auf dem Rückweg treffen wir ein paar Ausflugsboote, die hier zahlreich unterwegs sind. Der Kanal ist nur wenige Meter breit und nur für flach gängige Boote befahrbar. Auf der Strecke gibt es auch eine Tauchboje, genannt „Sharks dinning room“, an der man Haie beobachten kann. Da wir zur Lunchzeit die Stelle passieren, treffen wir leider keine an.
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Mit dem Dinghy unterwegs, Moorea |
Die treffen wir dann in der Moorea Beach Bar und Snack. Das kleine Lokal befindet sich ungefähr in der Mitte der Opunohu Bay an der westlichen Uferlinie. Wir nehmen wieder das Dinghy und fahren das kurze Stück hinüber. An einem Baum, der weit ins Wasser ragt, mache ich das Dinghy fest. Die Attraktion des Strandlokals sind Plätze im Wasser. Unmittelbar neben einem schwimmen dann Rochen und Haie, die von den Gästen durch Futter angelockt werden. Zugegeben zunächst ein etwas mulmiges Gefühl, aber die Tiere sind so satt, dass sie die vielen Beine im Wasser verschmähen. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an die Fische. Dass ein Rochen nicht viel Wassertiefe braucht, ist aufgrund seiner Form, irgendwie nachzuvollziehen. Ich finde es erstaunlich, dass ein Hai in solch seichtes Wasser kommt. Während die Rochen sich ganz gemütlich durchs Wasser bewegen, sind die Haie eher Scheu und lassen sich immer nur kurz sehen. Trotz ihrer stattlichen Größe von gut 1,2 Metern sind sie vorsichtig und stehen dem Menschen skeptisch gegenüber. Wer weiß, wofür das gut ist.
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Beach Bar in der Opunohu Bay, Moorea |
Auf unserer Katinka Enjoy geht es uns weiterhin gut. Wir genießen das Liegen in der Ankerbucht, und es gibt jeden Tag etwas zu tun. Und es wäre keine abgeschlossene Woche, wenn nicht irgendetwas kaputtgehen würde. Diese Woche hat sich der Generator verabschiedet. Der Kühlwasserdurchfluss ist nicht mehr vorhanden, was auf den Impeller hindeutet. Leider ist die Pumpe beim Onan Generator blöd verbaut, sodass man den Keilriemen abnehmen muss, um die Pumpe samt Riemenscheibe abnehmen zu können. Tatsächlich ist der Impeller auch kaputt und ich fische die Flügelteile aus dem Kühler heraus. Bedauerlicherweise habe ich bei der Überprüfung der Ersatzteile nicht richtig aufgepasst. So ist mir entgangen, dass für die Pumpe nur ein alter Impeller als Ersatzteil vorhanden ist. Ein Blick in die Wartungsliste lässt Schlimmes erahnen. Der Impeller wurde 2020 das letzte Mal getauscht, ist also schon fast fünf Jahre alt. Ich finde, da kann auch ein Impeller mal kaputtgehen. Allerdings dürfte dann der alte, der als Ersatzteil jetzt dienen muss, noch sehr viel älter sein. Meine Befürchtungen haben sich dann letztendlich bestätigt und der Impeller hat keine Stunde überlebt. Wie gut, dass man Freunde hat, die in Papeete einen neuen gefunden haben und diesen dann mitbringen.
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Defekter Impeller auf der Katinka Enjoy, Moorea |
Allerdings weine ich jetzt ein bisschen meinem Superwind auf der alten Katinka nach. Die Lichtmaschinen der beiden Motoren erzeugen zwar auch Strom, sind aber nicht dafür ausgelegt, die Batteriebank zu füllen. Zudem kommt hinzu, dass wir diese Woche einen regnerischen Tag hatten, der unsere Stromversorgung an die Grenze brachte. Da Regentage oft mit viel Wind einhergehen, wäre der Superwind geradezu ideal gewesen. Jetzt sparen wir an allen Enden und Ecken Strom ein, um halbwegs über die Runden zu kommen, bis wir den Generator wieder flott bekommen. Außerdem hat sich der Bolzen vom Schäkel, der das Großfall hält, verabschiedet. Zum Glück hat sich das Fall in der Lazy-Jack verfangen. Hier konnte ich es dann sichern. Auch nach langem Suchen blieb der Bolzen verschwunden. Erst nachdem ich den Schäkel ersetzen wollte, fiel der Bolzen aus einer der Segellagen. Und ich könnte wetten, dass ich dort mindestens dreimal nachgeschaut habe. Aber wie das Leben so spielt, sind manche Dinge einfach mystisch und irgendwie das Salz in der Suppe.
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Icecafe in der North Shore Poke&Smoothie Bar, Moorea |
Last but not Least bin ich immer noch an der Rumpfreinigung. Aber auf den letzten Metern. Der Backbordrumpf muss noch außen zur Hälfte gereinigt werden. Leider ist diese Seite sehr von der Sonne beaufschlagt und somit stark bewachsen. Doch ich bin zuversichtlich, dass alles bis zum Eintreffen unserer Freunde, Anfang nächster Woche, erledigt zu haben. In diesem Sinne, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.
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