Video Specials

Verfluchte IT!

Der Luftdruck ist in der gesamten Region um Tahiti sehr niedrig. Dazu kommen aus dem Gebiet Fidschi zwei Tiefs auf uns zu, die uns am Wochenende erreichen werden. Bis zu 27 Knoten in der Böe über 30 Knoten sind in den Wettermodellen angesagt. Dummerweise sind sich die Modelle diesmal einig, was die Wahrscheinlichkeit noch steigert. Wir bereiten uns also auf dieses Wetterereignis vor. Wie überall gibt es auch bei Seglern unterschiedliche Auffassungen darüber, was die beste Vorbereitung ist. Die Marina Papeete gilt bei Nordwestwinden nicht als besonders sicher. Das liegt vor allem daran, dass sie nach Nordwesten offen ist und der Schwell der offenen See aus dieser Richtung fast ungehindert ins Riff eindringen kann. In der Marina wird die Welle dann von der Promenadenmauer reflektiert, was kräftige Wasserwirbel zur Folge hat. Die einen ziehen es also vor, die Marina zu verlassen und in einer Bucht Zuflucht zu suchen, die andern vertauen ihre Boote wie in einem Spinnennetz. 

Leinen und Fender Salat

Wir ziehen es vor, in der Marina zu bleiben, und bringen ein paar zusätzliche Leinen und Fender aus. Katinka Enjoy steht jetzt gut in ihrer Ankerbox. Man mag es gar nicht glauben, denn das Wetter ist wie immer ruhig und warm. Aber wir haben auch in den letzten Tagen ein paar heftige Regengüsse erlebt und wissen, dass das Wetter auf Tahiti sehr schnell umspringen kann. Neben einem Wassereinbruch im Motor auf der SY Tuvalu, der durch eine defekte Seewasserpumpe entstanden war, mache ich noch eine Probefahrt mit der SY Odysseus, um mir einmal die Motorlagerung anzuschauen. Die Lagerung ist zwar in die Jahre gekommen und sollte ausgewechselt werden, aber bis Neuseeland oder Australien wird es noch halten. Anders bei der SY Tuvalu: Da muss das Wasser wieder aus dem Motor, was sich als sehr hartnäckig erweist. Nach acht Ölwechseln ist das Öl dann wieder klar. Der Motor läuft wie am Schnürchen und alles ist wieder im grünen Bereich.

Wettervorhersage 

Was man bei mir nicht behaupten kann. Bei der Überprüfung der Motoren auf der Katinka Enjoy musste ich leider auf der Steuerbordseite beim Saildrive einen beginnenden Wassereintritt im Öl feststellen. Ich werde das jetzt in den nächsten Wochen beobachten, hoffe aber, dass ich bis Fidschi damit warten kann.

Motor Steuerbord Katinka Enjoy

Ein anderes Problem war die Einstellung des Routers. Ich habe Starlink auf 12 Volt umgestellt und den Starlink-Router durch einen 12-Volt-Router ersetzt. Die Verbindung zwischen Antenne und Router war zwar irgendwie immer da, aber die Ethernetverbindung war nicht stabil. Zertifikate wurden nicht mehr erkannt und diverse Webseiten konnten nicht hochgeladen werden. Dabei konnte man die Mobilgeräte noch austricksen, indem man den MAC-Zugang veränderte, aber das Laptop verweigerte den Internetdienst. Drei Tage habe ich nach dem Einstellhaken gesucht, bis ich auf der Supportseite des Routers den Hinweis fand, dass dieser auf einer Drittanbieterseite zu finden ist. Verfluchte IT! Ich mein, wer macht denn so einen Scheiß? Immerhin habe ich es dann mit meinen bescheidenen IT-Kenntnissen doch noch in den Griff bekommen. Jetzt haben wir eine sichere Internetverbindung auch auf See, ohne dass unser Energiehaushalt überfordert ist. Bleibt noch das Problem der MMSI-Umstellung für das EPIRB und des Alarms des AIS, der immer wieder einmal ausgelöst wird.

Neuer 12V Router ersetzt Starlink-Router 

Doch im Moment bremst mal wieder eine Virusinfektion den Tatendrang. Bei Gaby fing das schon letzte Woche an. Inzwischen hat sie es weitestgehend wieder im Griff. Ich befinde mich gerade in der Phase mit mächtigen Halsschmerzen bis zum Stimmverlust. Die Hustenanfälle in der Nacht lassen mich mehrere Stunden wachliegen. Zum Glück ist am dritten Tag eine Besserung festzustellen und die Halsschmerzen sind nicht mehr gar so groß.
Wegen der heftigen Regenfälle in den letzten Tagen haben wir unseren Sonnenschutz gegen eine Persenning getauscht. Das schafft mehr Wohnraum, da der Außenbereich im Cockpit deutlich trockener bleibt. Man kann zwar auf nassen Kissen sitzen, ist aber eher unangenehm. Jetzt lassen wir die Persenning nach unten und wir können auch im Regen trocken im Cockpit verweilen.

Persenning statt Sonnenschutz

Eine weitere tahitianische Eigenschaft, die wir diese Woche kennenlernen durften und die unseren Geldbeutel sehr stark geschont hat, ist die, dass viele Geschäfte nach Neujahr für eine Woche wegen Inventur geschlossen haben. Somit liegt die Arbeit darnieder, weil niemand an Ersatzteile herankommt. Ist uns auf unserer Weltreise so bisher auch noch nicht aufgefallen. Immerhin die Supermärkte sind davon nicht betroffen. Wir warten also auf das angekündigte Wetter und auf unseren Besuch und freuen uns, euch im nächsten Blog davon berichten zu können. Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Kommentare

Beliebte Posts