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Glück des Tüchtigen

Der schon bekannte Weg hinaus aus Papeete in das angrenzende Industriegebiet, das sich rund um den Hafen erstreckt, liegt am Morgen noch im Schatten und es ist schön kühl. Die Vögel in einem der zahlreichen Bäume, die die Uferstraße säumen, übertönen den Morgenverkehr. Auch die alten Männer, die sich jeden Tag, gekleidet in ihren bunten Hawaii-Hemden, treffen und mit ihren Ukulelen Musik machen, sind schon dort. Der typische polynesische Klang ist schon von Weitem zu hören. In Papeete gehen die Leute schon früh ihren Geschäften nach. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass schon einiges auf der Straße los ist.  Papeete Uferstraße Nachdem mein Schalldämpfer der Auspuffanlage durch die Überhitzung bei der Ankeraktion in Moorea zum Teil geschmolzen ist, bin ich auf der Suche nach einem neuen. Bei Yanmar heißt dieser Dämpfer „Wassersammler“, obwohl er gar kein Wasser sammelt, sondern es lediglich über ein paar eingegossene Züge an seinem Durchfluss hindert. Im Prinzip laufen Abgase und Se

Gut Ding will Weile haben

Das Wetter in Papeete hat sich wieder geändert. Vorbei sind die Zeiten mit den Wollsocken. Es ist wieder wärmer geworden. Selbst die Decke braucht es nachts schon nicht mehr. Ob das nur ein Zwischenhoch ist und es noch einmal kühler wird, bleibt abzuwarten. Ich denke, wir haben das Gröbste überstanden und es wird wieder von Tag zu Tag wärmer.

Abendstimmung mit Blick auf Moorea, Tahiti

Nachdem ich letzte Woche den Yanmar-Service aktiviert hatte, um mir meine Ersatzteile zu bestellen, ging ich davon aus, dass alles seinen Lauf nimmt. Zumal Florian mir die Preise der von mir zusammengestellten Liste per E-Mail zugeschickt hat und um Bestätigung bat. Aber in Französisch-Polynesien ticken die Uhren ein klein wenig anders. Diese Woche bekomme ich eine weitere E-Mail, dass der Yanmar-Service diese Woche eine größere Bestellung in Japan tätigt und die Frage aufkommt, ob ich an meiner Bestellung festhalten wolle. Ich mache die Sprachbarriere dafür verantwortlich und rüge mich selber, damals in der Schule zu faul gewesen zu sein und nicht Französisch gelernt zu haben. Natürlich möchte ich die Bestellung aufrechterhalten und natürlich hätte ich die Teile eher heute als Morgen. Ich übe mich in Geduld und bestätige nur die Bestellung der Ersatzteile. Gut Ding will eben Weile haben.

Bei der Arbeit, Tahiti

In der Zwischenzeit beschäftige ich mich weiterhin mit dem Motor. Als Erstes nehme ich mir den Frischwasserkühler vor. Um an den Wärmetauscher zu kommen, der aus einem Rohrbündel besteht, müssen die beiden Deckel abgeschraubt werden. Vier Schrauben, bei denen eine abreißt. Ich bin mal wieder echt begeistert. Auch nach der Entlastung ist das Gewinde nicht aus dem Gewindegang zu bekommen. Das wird noch eine schwierige Nuss, die da zu knacken ist. Werde den Kühler wohl in die Werkstatt mitnehmen müssen. Das Rohrbündel unterziehe ich einer gründlichen Reinigung in Essigwasser und reinige die Dichtflächen von den Resten der zerstörten Dichtungen, die hartnäckig an den Deckeln und dem Gehäuse kleben. Als Nächstes ist der Luftkühler dran. Die Kalkablagerungen an den Rohstutzen lassen sich nur schwer entfernen und es braucht eine ganze Weile, bis sie blank sind. Selbst Bremsreiniger stößt da an seine Grenzen. Auch die Reste der Dichtung am Zylinderkopf geben nur schwer nach und es ist eine Geduldsarbeit, die Flächen wieder sauber zu bekommen. So oder so müssen die Flächen sauber sein, um die Planheit messen zu können. Als Nächstes nehme ich mir den Turbolader vor. Auch hier gibt es einiges zu putzen und die Rädchen laufen danach wieder einwandfrei. Jetzt fehlt noch die Frischwasserpumpe, mit der ich mich noch beschäftigen muss, was ich aber auf nächste Woche verschiebe.

Karneval in Papeete, Tahiti

Neben der Arbeit gibt es aber auch andere Dinge, die wir auf Tahiti unternehmen. So besuchen wir mal wieder die Taina-Marina und kommen mit einem Bootsbesitzer eines 57' Lagoon ins Gespräch. Spontan schauen wir uns das Boot, das zum Verkauf steht, an. Aber schon das Teakdeck macht einen so schlechten Eindruck, der sich dann leider durchs ganze Schiff zog. Der Kaufpreis war zwar für diese Bootsgröße relativ niedrig, aber die Investitionen, die augenscheinlich getätigt werden müssen, gehen in die 100.000 €. Dabei sind die, die wir nicht gesehen haben, nicht mitgezählt, und das dürfte auch noch eine ganze Menge sein.

Karneval in Papeete, Tahiti

Am Abend nehmen wir dann am polynesischen Karneval teil. Die Straße am Ufer von Papeete wurde am Tag zuvor schon abgesperrt und diverse Wagen nehmen Aufstellung. Jede Region, auf Tahiti und Moorea, hat sich ein Motto ausgedacht. An verschiedenen Stellen wurden Tribünen und Bühnen aufgestellt und die Vorbeiziehenden werden von einer Bühne aus moderiert. Hinter jedem Wagen befindet sich eine Tanzgruppe, die kostümiert ist. Gegenüber unserem Boot ist eine Videoleinwand installiert, aber wir stürzen uns mitten hinein, um die Stimmung besser aufnehmen zu können. Die Musik ist furchtbar. Laut und Hip-Hop artig. Zwischendurch wechselt die Musik, alle bleiben stehen und tanzen an Ort und Stelle mit einer eingeübten Choreografie. Bunte Federn, an den Rändern LED-Lämpchen, tanzen durch die Nacht. Nach zwei Stunden ist die Runde zu Ende, nicht aber die Veranstaltung. Erneut macht man sich auf für eine zweite Runde, die zwischen dem Kreisverkehr an der Papeete Marina und dem Place Vai'ete gedreht wird. Um 22.00 Uhr ist dann die Veranstaltung vorbei und die Leute machen sich langsam auf den Heimweg. 

Karneval in Papeete, Tahiti

Noch bis tief in die Nacht hinein hören wir den Abbau der Bühnen und am nächsten Morgen ist die Straße schon wieder für den Verkehr freigegeben. Nur vereinzelt sieht man am Straßenrand einen abgefallenen Federschmuck liegen, der vom Karneval in Papeete letzte Nacht zeugt. Immer wieder schön anzusehen, welche Lebensfreude solche Veranstaltungen versprühen. Wir sind begeistert und freuen uns, dass sie auf uns überspringt. In diesem Sinne wünsche ich euch immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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