Direkt zum Hauptbereich

Video Specials

Glück des Tüchtigen

Der schon bekannte Weg hinaus aus Papeete in das angrenzende Industriegebiet, das sich rund um den Hafen erstreckt, liegt am Morgen noch im Schatten und es ist schön kühl. Die Vögel in einem der zahlreichen Bäume, die die Uferstraße säumen, übertönen den Morgenverkehr. Auch die alten Männer, die sich jeden Tag, gekleidet in ihren bunten Hawaii-Hemden, treffen und mit ihren Ukulelen Musik machen, sind schon dort. Der typische polynesische Klang ist schon von Weitem zu hören. In Papeete gehen die Leute schon früh ihren Geschäften nach. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass schon einiges auf der Straße los ist.  Papeete Uferstraße Nachdem mein Schalldämpfer der Auspuffanlage durch die Überhitzung bei der Ankeraktion in Moorea zum Teil geschmolzen ist, bin ich auf der Suche nach einem neuen. Bei Yanmar heißt dieser Dämpfer „Wassersammler“, obwohl er gar kein Wasser sammelt, sondern es lediglich über ein paar eingegossene Züge an seinem Durchfluss hindert. Im Prinzip laufen Abgase und Se

Cook Bay Moorea

Das Meer hat uns wieder. Dunkelblau und eine nicht allzu hohe Welle machen uns den erneuten Einstieg leicht. Mit fünf Knoten sind wir unterwegs nach Moorea. Die neuen Segel gesetzt, macht das Boot eine gute Geschwindigkeit, wenn man bedenkt, dass wir wieder einmal mit einem Amwindkurs zu kämpfen haben. Die Wettervorhersage hat Südsüdwest 10 Knoten angesagt. Tatsächlich haben wir Westsüdwest 15 Knoten, sodass wir den Kurs Richtung Moorea nicht direkt anlegen können. Mit 40° wahrem Wind schaffen wir gerade mal einen Kurs von 300°, was uns aufs offene Meer hinausbringt.

Katinka in Moorea

Unser Platz in der Marina ist sehr begehrt und so haben wir den Nachfolgern versprochen, dass wir uns eine halbe Stunde vor dem Ablegen bei Ihnen per WhatsApp melden. In der Zwischenzeit starte ich den Motor und mache die Leinen klar. Port Control gibt uns die Freigabe über Kanal 12 mit dem Hinweis, dass zwei Fähren in den Hafenbereich einlaufen und ich diese passieren lassen muss. Was ja an und für sich klar ist. So laufen wir aus und treffen im Hafenbecken auf die Nachfolger unseres Liegeplatzes. Wir winken uns gegenseitig zu und wünschen uns alles Gute. Die Fähren sind mittlerweile auch an uns vorbeigefahren und wir haben freie Fahrt auf den Passausgang. Kurz nach dem Ausgang schießen wir in den Wind und setzen das Groß. Der Kurs wird auf 300° festgelegt und wir lassen die Genua heraus. Nachdem der Motor aus ist, kehrt wieder die so angenehme Ruhe ein, die wir jetzt schon länger vermisst haben. Auch wenn die Papeete Marina durch ihre zentrale Lage für Segler sehr angenehm ist, ist sie aber auch durch den Verkehr sehr laut. Die Ruhe auf dem Wasser macht das wieder einmal sehr deutlich.

Dyneema, fest wie Stahl

Unsere Katinka freut sich auch. Sie pflügt mit fünf Knoten durchs Wasser und sieht mit ihren neuen Segeln recht schick aus. Moorea selbst steckt in einer dichten Regenwolke, sodass wir die Insel gar nicht sehen. Insofern ist der Kurs hinaus aufs Meer nicht ungeschickt, da wir das Gröbste umfahren. Trotzdem erreicht uns ein Nieselregen, der es recht frisch werden lässt. Die Hoffnung, dass der Wind in der Windabdeckung von Moorea mehr nach Süden drehen wird, bestätigt sich zwar, aber es reicht bei Weitem nicht, um den Kurs auf Moorea direkt anzulegen. Also starten wir nach halber Strecke wieder den Motor und gehen unter Groß noch etwas mehr an den Wind. Die Freya, ein 53' Katamaran mit österreichischer Flagge, überholt uns kurz vor der Einfahrt in die Cook Bay. Unsere Nachbarn in Papeete sind etwas später losgefahren und haben den direkten Weg unter Motor genommen. Unter Funk verständigen wir uns, die Cook Bay anzulaufen und hier erst einmal ein paar Tage zu bleiben. 

Cook Bay, Moorea

Inzwischen hat sich die dicke Regenwolke abgeregnet und ist nach Nordost abgezogen. Ein blassblauer Himmel schaut hervor und die rote und grüne Tonne, die den Passeingang markiert, kommt in Sicht. Im Eingang auf der Ostseite der Cook Bay gibt es einen Ankerplatz im Flachwasser des Außenriffs. Wir umfahren großzügig ein Tauchboot, da Taucher im Wasser zu vermuten sind. Im Ankerfeld liegen vier Yachten, sodass genügend Platz für uns ist. Das Wasser ändert abrupt die Farbe von dunkelblau in hell türkis. Die Wassertiefe steigt von 17 Metern auf 2,4 Meter. Atemberaubend, zumal die Seekarte 1,6 Meter an dieser Stelle angibt. Da wird es selbst mit unserem Katamaran knapp. Vorsichtig fahren wir mit unserer Katinka über das Flach und finden eine schöne Stelle, an der sich unser Anker in den weißen Sand eingräbt. 

Glasklares Wasser am Aussenriff, Moorea

Das Wasser ist glasklar und man kann die Ankerkette und den Anker sehr gut erkennen. Nach fünf Stunden haben wir, trotz Umweg, unser Ziel erreicht. Die rund 17 Meilen haben wir von Hand gesteuert, da der Rudergeber ausgefallen war und somit der Autopilot nicht funktioniert hat. Die rostigen Schrauben weisen auf eine erneute Herausforderung hin, mit der ich mich aber momentan noch nicht beschäftigen will. Jetzt wird erst einmal die Ruhe am Ankerplatz genossen, die nur kurzzeitig von Jetskifahrern oder Ausflugsbooten unterbrochen wird. In der Bucht treffen wir auf Delfine und schwimmen mit Rochen und Kugelfischen. An den wenigen kleinen Korallenstöcken, die im weißen Sand verteilt sind, findet man die kleinen bunten Rifffische. Am nächsten Tag kommt auch die Lady Blue in die Cook Bay und sucht sich einen Ankerplatz. Nicht so ganz einfach, mit zwei Metern Tiefgang. Aber Horst ist ein erfahrener Skipper und ist wie immer voll konzentriert. Deshalb sieht er uns zunächst auch gar nicht. Doch selbstverständlich machen wir uns bemerkbar und er schaut bei uns vorbei. Leider hat ihn ein Virus erwischt und er hat keine Lust auf ein Bier. Tja, wir haben ja schließlich Winter in Französisch-Polynesien und da kann so etwas schon mal passieren. Meist geht so was schnell vorbei. 

Ankerplatz in Moorea

Wir warten jetzt einmal den Westwind ab, der bis zum Wochenende angesagt ist, und sehen dann weiter. Auf Moorea gibt es noch viel zu entdecken. Bis dahin wünschen wir euch: immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Kommentare

Beliebte Posts