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Video Specials

Sterben Economy-Flüge im Computerzeitalter aus?

Der Film, den ich ausgewählt habe, unterhält mich nur mäßig. Die Nebengeräusche sind trotz voller Lautstärke der Kopfhörer enorm, sodass ich bei längeren Dialogen, bei denen in normaler Sprachintensität gesprochen wird, nicht alles verstehe. Ich habe das Gefühl, dass durch die Kopfhörer das Fluggeräusch, ein monotones Rauschen, noch verstärkt wird. Das Display zeigt mir eine Flughöhe von fast 12000 Metern und eine Geschwindigkeit von über 900 Kilometern pro Stunde an. Am oberen Rand des Bildschirmes bewegt sich ein kleines Flugzeug und färbt den weißen Balken hinter sich blau ein. Eine Zeitangabe gibt die geflogene und die noch zurückzulegende Zeit an. Ja, die technischen Spielereien haben sich seit dem Computerzeitalter gewaltig verändert.  Abflug Tahiti Ich falle in eine Art Tagtraum. Ihr kennt das. Man kann nicht schlafen, weil die Umgebung einen wach hält, obwohl man eigentlich hundemüde ist. In der „Schweineklasse“ – zivilisiertere Leute als ich sagen auch Holzklasse (auf Neudeuts

Auf Tief folgt Hoch

Bekanntlich drehen Tiefdruckgebiete auf der nördlichen Hemisphäre links herum, während sie auf der südlichen, rechts herum drehen. Irgendwann hat das mal jeder, der seinen Segelschein gemacht hat, gelernt. Im Süden ist lediglich die Größe dieser Gebiete beeindruckend und unterscheidet sich wesentlich von den Größen im Norden. So sind Tiefdruckgebiete mit einem Durchmesser größer 1500 Seemeilen keine Seltenheit. Zum Teil entstehen sie schon in der Tasmanischen See, werden über Neuseeland zerrissen und formen sich Richtung Osten wieder neu. Schon im Juli traten sie in einer Frequenz von drei Tagen auf. Dies hat sich bis in den August nicht geändert. Auf seiner Vorderseite bringt das Tief Wind aus nördlichen Richtungen, während auf der Rückseite die Luft aus dem Süden herangebracht wird. Leider ist die Luft im Süden zur Zeit sehr kalt. So fällt, diese Woche das Thermometer, das erste Mal, unter 20°C. Das ist zapfig kalt und lässt uns mit Wollsocken an Bord herumlaufen.
Sockenwetter

Hier vor Mangareva haben wir, bei dieser Wetterlage, mit Fallwinden, die mit 30 Knoten die Hänge runter pfeifen, zu kämpfen. Außerdem herrscht eine Strömung, die uns wie ein Tanzbär im Kreis herumwirbeln lässt. Bei Durchschnittlich 15 Meter Wassertiefe und knapp 60 Meter Kette brauchen wir ziemlich viel Platz im Ankerfeld. Zum Glück gibt es davon reichlich. In der Zwischenzeit sind wir nur noch vier Yachten, nachdem uns heute wieder zwei Boote, Richtung Tuamotus, verlassen haben. Ein weiteres Glück ist, dass der Ankergrund sehr gut hält. Bei den Pirouetten die wir hier drehen, würde wo anders der Anker schon längst ausgebrochen sein. Wir klopfen da mal ganz fest auf Holz. Die Tiefs bringen dann auch, ab und zu, kräftige Regenschauer mit sich. Diese Woche haben wir zum Dinner eingeladen. An diesem Abend hat es mächtig geregnet, so dass wir unsere Gäste, erst einmal trocken legen mussten. Irgendwo hab ich in der Bilge noch einen Portwein, von 1999, gefunden. Der hat uns dann wieder aufgewärmt. Zum Abendessen gab es Semmelknödel und Hackfleischbällchen in einer Pilzrahmsoße. Da man in Skandinavien keine Knödel kennt, waren die Semmelknödel die Attraktion. So nass wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder auf ihren Booten angekommen, obwohl wir doch nur 100 Meter auseinander liegen. 

Dinner auf der Katinka

Während wir Deutsche darüber nachdenken, ob das jetzt schon Wetter oder noch Klima ist, haben Jens, als grönländischer Däne, und Christer, als Schwede, kein Problem mit so einem Wetter. Die Hochs sind weniger definiert und legen sich um die Tiefdruckgebiete herum. Während die Tiefs eine Zugrichtung von West nach Ost haben, ist bei den Hochs eine Richtung weniger gut zu erkennen. Sie legen sich, wie gesagt, um die Tiefs herum und werden von diesen verdrängt. Meist ist dies eine Schwachwindphase, die ungefähr drei Tage anhält. Die Windrichtung ist anfänglich Nordost, wird dann aber immer schwächer und kommt dann aus wechselnden Richtungen. Da wir immer noch sehr viele Sonnenscheinstunden haben, können wir weiterhin viel unternehmen. 

Hoch und Tiefs

Mein ausgekugelter Arm macht zwar immer noch Probleme, trotzdem wandern wir sehr viel und genießen die Insel. Außerdem ist der Tag, zusätzlich mit Reha-Übungen ausgefüllt. Die schlechte Internetverbindung macht uns zwar weiterhin sehr zu schaffen, am Wochenanfang gab es wieder drei Tage kein Internet, dafür genießen wir die Ruhe und nutzen, wenn notwendig, unsere Iridiumverbindung. Gerne würde ich auch mal wieder einen Film auf YouTube veröffentlichen, aber den Versuch musste ich leider abbrechen. Nach drei Stunden Upload waren, bei einem Film von etwas über fünf Minuten, mal gerade zwei Prozent übertragen. Wir hoffen, dass wir spätestens auf den Marquesas auch wieder Videos veröffentlichen können. Den August werden wir auf jeden Fall noch auf dem Gambiers verbringen und im September werden wir nicht gleich aufbrechen. Das hängt dann auch von den Hochs und Tiefs ab, die über uns hinweg ziehen. Jetzt freuen wir uns erst einmal über das nächste Hoch, welches wir am Wochenende erwarten und die Temperaturen wieder ein bisschen nach oben bringt. Bis dahin wünschen wir euch, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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