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Immer ein Lächeln auf dem Gesicht

Südwesten von Samoa Früh am Morgen können wir in die Marina. Der Vorgänger hat Wort gehalten und ist pünktlich abgereist. Marina ist auch fast übertrieben. Nach dem letzten Zyklon, der die meisten Stege weggerissen hat, ist nicht mehr viel übrig. Ein Steg, der mit Halteseilen und Gurtbändern provisorisch zusammengehalten wird. Die Poller stehen zum Teil schief im Wasser und sehen nicht gerade vertrauenerweckend aus. Immerhin funktionieren Strom und Wasser am Steg. Die Toilette und Dusche ist außerhalb der Marina, in einem Hafengebäude untergebracht. Sharon versucht, das Beste daraus zu machen, und kümmert sich um alles. Sie verwaltet die Plätze, steht den Seglern bei Fragen zur Verfügung und rechnet am Ende ab. The Edge Marina, eine Kneipe direkt gegenüber vom Steg, beschallt uns Segler bis Mitternacht. Danach und an Sonntagen ist es ruhiger und man findet seinen Schlaf. Trotz allem gefällt es uns hier sehr gut. Reste der Marina Apia, Samoa Warum ist das so? Die Abläufe, insbesondere b...

Wer solche Partner hat, braucht keine Feinde mehr

Irgendwas ist ja immer und diese Geschichte hat schon einen gewissen Vorlauf. Weil ich aber abwarten wollte, wie sich die Sache entwickelt, hatte ich sie bis jetzt nicht erwähnt. Wir haben unsere Finanzen soweit geordnet, dass wir mehre Banken unseres Vertrauens ausgewählt haben, um flexibel zu bleiben. Bei diesen Banken haben wir dann ein Konto eröffnet und jeweils eine Kreditkarte beantragt, was bei keinem Einkommen, schon einmal die erste Herausforderung war. Die bestehenden Banken, sprich unsere Hausbanken erweisen sich, bis heute, als zuverlässiger Partner. Allerdings sind die Kontoführungsgebühren auch dem entsprechend hoch. Wie viele Segler oder auch Nichtsegler, greift man heutzutage, immer mehr auf Direktbanken zurück. Vorteil sind die nicht vorhanden Kontoführungsgebühren und der weltweite Zugriff via Internet. Zumindest von unserer Seite betrachten wir diese Banken als unsere Partner, die uns bei unserer Weltumseglung unterstützen, in dem wir weltweit mit den Kreditkarten bezahlen oder an Bankautomaten auf unser Bargeld zurückgreifen können. Dafür fassen diese Direktbanken mittlerweile ihren Kunden, ganz schön in die Tasche. Das kostenlose Konto, wie es aus der Werbung heißt, existiert also allenfalls noch in Europa, spätestens auf den Kanaren ist damit Schluss. Im Durchschnitt fallen dann mit Auslandseinsatz, Bargeldgebühren und Fremdbankgebühren, genauso hohe Kosten an, wie bei der Hausbank. Wir haben das, wenn auch immer mit einem gewissen Unmut akzeptiert, weil man uns schließlich etwas anders versprochen hatte, aber bei nicht funktionieren einer Kreditkarte, immer ein Backup vorhanden war.

Was wir davon halten

Im Januar diesen Jahres bekommen wir dann Post von der ING Bank. Man hätte einige Kontobewegungen in Panama festgestellt die Fragen aufwerfen. Da das Bargeld an Bankautomaten, für ausländische Kreditkarten sehr begrenzt ist, haben wir uns angewöhnt, im Supermarkt mit Kreditkarte zu bezahlen. Bargeld benutzen wir nur auf dem Markt oder wenn wir eine Kleinigkeit einkaufen. Die Beträge belaufen sich also zwischen 30€ und 150€. In dem Schreiben wurden uns eine Menge Fragen gestellt, die wir bis Ende Januar beantworten sollten. Unter anderem, ob wir einen Wohnsitz in Panama hätten oder wie lange wir uns in diesem Land noch aufzuhalten gedenken. Etwas verwundert beantworteten wir alle Fragen fristgerecht, mit dem Hinweis, dass wenn noch Fragen vorhanden sind, wir gerne Auskunft geben.

Immer gut ein Rettungsboot zu haben 

Das nächste Schreiben der ING Bank war dann die Kündigung, was nach Geschäftsbedingungen durchaus legitim ist, und von beiden Seiten, mit einer Frist von zwei Monaten, erfolgen kann. Eine Begründung, von Seiten der Bank, gab es dafür nicht. Auch wir gaben keinen Anlass. Da kurz nach der Kontoeröffnung, Kontogebühren eingeführt wurden, wenn keine regelmäßigen Eingänge auf dem Konto feststellbar ist, haben wir einen Dauerauftrag eingerichtet, der das Konto immer in Deckung hielt. Nach der Frage aus welchem Grund die Kündigung erfolgt, bekamen wir keine Antwort. Das nächste Schreiben war, wir sollten angeben auf welche Konten die Guthaben verbucht bzw. transferiert werden sollen. Auch dies beantworteten wir und gaben eine unserer Hausbanken an. In der Zwischenzeit stellten wir den Dauerauftrag ein und benutzten auch nicht mehr die Kreditkarten. Zwei Tage vor dem Kündigungstermin erhalten wir ein weiteres Schreiben, in dem uns die Freude ausgedrückt wird, bei der ING Bank ein neues Konto eröffnet zu haben. Wie man sicherlich verstehen kann, wenn man jetzt nicht gerade bei der ING Bank beschäftigt ist, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir monierten auch sofort, aber das nützte alles nichts, die alten Konten wurden aufgelöst, der Auftrag zum Transfer der Konten einschließlich Depot wurde ignoriert und das Guthaben auf die neuen Konten bei der ING Bank gutgeschrieben. Drei Tage später kommt die erneute Kündigung, mit dem Hinweis wir sollen doch die Konten angeben, auf die die Guthaben überwiesen werden sollen. Inzwischen sind wir auf dem Pazifik und haben keine Internetverbindung mehr. Auf den Gambiers angekommen füllen wir, mit einer 2G Verbindung die Formulare ein weiteres Mal aus und senden sie mit viel Mühe an die Bank. Der Kündigungstermin wird bestätigt und wir warten der Dinge die da kommen. Da wir den Dauerauftrag für die regelmäßige Zahlung zum ersten Kündigungstermin aufgelöst haben, bucht die Bank natürlich, die Kontoführungsgebühren für ein Konto, das ich gar nicht eröffnet habe, in aller Selbstverständlichkeit ab. Zugriff auf das Depot, weder auf das alte noch auf das neue, habe ich seit dem ich den Transferauftrag erteilt habe, nicht mehr. Seit Januar kann ich also auf das Depot nicht mehr zugreifen. Der Kündigungstermin war gestern. Heute bekommen wir ein Schreiben von der ING Bank, dass der Deckungsbetrag auf unserem Konto zu niedrig ist und wir dringend aufgefordert sind, diesen wieder herzustellen. Wir sind weiterhin gespannt.

Trotzdem schmeckt uns noch der Kaffee

Doch zunächst beschäftigen wir uns mit meiner Gesundheit. Der eingerenkte Arm schmerzt immer noch, weil, das war von Anfang an klar, ich ihn nicht ruhig halten kann. Unser Nachbarboot, das wir in Vista Mar zum ersten Mal kennengelernt haben und das letzte Woche auf den Gambiers angekommen ist, hat einige Probleme an Bord. Ich repariere ihm sein Ladegerät und zerlege seinen Außenborder. In der Nacht fängt der Arm an zu schmerzen und bringt mich um den Schlaf. Gaby hat nach 23 Jahren dann auch kein Mitleid mehr und so versuche ich mich also an der ING Bank abzureagieren und hoffe, dass eure Partner, auch in schwierigen Situationen, Partner bleiben. Wünsche euch immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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