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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Dominicas Regenwald

Dominica ist definitiv die grünste Insel, die wir in der Karibik bisher besucht haben. Von Roseau segeln wir an der Westküste entlang bis in die Batalie Beach Bay, etwas nördlich von Salisbury. Um das Kap Grand Savanne erwischt uns eine Böe mit 35 Knoten. Wir fallen ab und reiten die Böe aus. Zum Glück haben wir nur noch das Groß oben, die Genua hatten wir kurz vor dem Kap schon eingerollt. Nachdem wir das Großsegel geborgen haben, schnappen wir uns die einzige Boje in der Bay, die zum Sunset Bay Club gehört. Hier bleiben wir eine Nacht und paddeln mit dem StandUp an den nahe gelegenen Strand. Will man an der Küste Dominicas entlang segeln, benötigt man ein Permit, das man sich vom Zoll, bei der Einklarierung, ausstellen lassen muss. Bei einer Kontrolle wird man sonst weggeschickt.

Sunset Bay Club, Dominica

Am nächsten Tag geht es weiter in die Prince Rupert Bay nach Portsmouth. In diesem Ort findet man das ursprüngliche Dominica. Freilich gibt es auch hier große Hotelanlagen, die sind jedoch alle außerhalb. Die Ortschaft selbst hat sich ihren karibischen Charakter gewahrt. Hier gibt es an Markttagen, auf der Straße, Obst und Gemüse zu günstigen Preisen. Wir treffen Bärbel und Michael von der Julia und unternehmen eine Flussfahrt im Indian River. Neben vielen Krabben und Vögeln, können wir bizarre Baum- und Wurzelstrukturen betrachten. Natürlich war auch Jack Sparrow hier, und wir sehen die alte Hütte des Piraten.

Portsmouth, Dominica

Am Samstag ist Markttag und wir decken uns erst mal wieder mit frischem Obst und Gemüse ein. Außerdem brauchen wir Benzin für unser Dinghy. Am Nachmittag besuchen wir dann Fort Shirley, das an der Nordseite der Prince Rupert Bucht zwischen zwei Hügeln liegt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Rundumblick über die Bucht. Auf dem Rückweg spazieren wir am Strand entlang und laufen dem Chef von PAYS in die Arme. PAYS verwaltet die Mooringbojen und organisiert so allerhand für das Bootsvolk. Unter anderem Ausflüge und das legendäre Sonntags BBQ. Wir lassen uns überreden und sagen für den nächsten Tag, zu einer Inselrundfahrt, zu. Der Trip ist zwar etwas teurer als im Süden der Insel, aber wir sind gespannt was uns im Norden so alles erwartet. Den Tag beschließen wir in einer Strandbar mit einem Sundowner und einem köstlichen Dinner.

Ankerfeld in Portsmouth, Dominica

Seit 20 Minuten laufen wir durch dichtes Grün, an unzähligen, riesigen Farnblättern und Rhododendren vorbei. Immer wieder bleiben wir stehen und riechen an Lemon Gras, Zimt oder Muskatnuss. Mittlerweile haben wir ein Bachbett erreicht, in dem wir nur noch langsam vorankommen. Den Wasserfall hören wir schon eine ganze Weile und schließlich sehen wir ihn direkt vor uns. Ein großes Becken fängt die Wassermassen, die aus ca. 40 Meter in die Tiefe stürzen, auf. Wir springen in den Pool, dessen Wasser deutlich kühler ist als das, was wir von der karibischen See gewohnt sind. Vorsichtig nähern wir uns den Wassermassen, die von oben auf uns herabprasseln. Es tut weh, macht aber gleichzeitig ein riesen Spaß. Die Kulisse könnte besser nicht sein. Die Hänge, die links und rechts das enge Tal begrenzen und steil nach oben ziehen, sind dicht mit Bäumen unterschiedlichster Arten bewachsen, dazwischen immer wieder riesiges grünes Blattwerk. Wir sind begeistert. Auf dem Rückweg finden wir ein Ananasfeld, das mitten im Dschungel angelegt wurde. Eine reife Frucht wird ausgesucht und auf alle Anwesenden verteilt. Frischer geht’s nimmer. Der Ausflug geht weiter an die Ostküste Dominicas, nach Calibishie. Hier findet man die Red Rocks, eine Felsformation direkt am Atlantik. Außerdem gibt es die Pointe Baptiste Chocolate Factory zusehen. Interessant ist, mit welchen einfachen Mitteln, man den doch sehr komplexen Prozess, vom Trocknen der Kakaobohne, bis zum Endprodukt, die Tafel Schokolade, hinbekommt. Trotzdem schlägt der Preis, von 5€ die Tafel, doch ganz schön zu Buche. Am Ende des Ausflugs werfen wir noch einen Blick in einen Vulkankrater. Wir wandern hinunter und erreichen die „Cold Soufriere“ ein blubbernder Pool von kaltem Wasser, welches durch einen Vulkanschlot verursacht wird. Ja die Natur hat so einige Überraschungen parat.

Wasserfall, Dominica

Natürlich lassen wir uns das BBQ am Strand der Prince Rupert Bay, nicht entgehen und wie immer sind wir unter den Letzten die die Party verlassen. Es gibt gerillten Fisch und Hähnchen, dazu Reis und Salat. Und, um das wesentliche nicht zu vergessen, Rum Punch bis zum abwinken. Leider haben meine motorischen Fähigkeiten irgendwann, während der Party, aufgehört zuverlässig zu funktionieren, so dass ich zum einen nicht mehr abwinken konnte und zum anderen sich Schwierigkeiten mit dem Gleichgewichtsinn einstellten. An Land war das zunächst alles noch kein Problem, doch beim Betreten des Dinghys, war der Platz, für die Rolle rückwärts, begrenzt und für die Aktion nicht ausreichend. Ich landete, immerhin wieder auf den Füssen, bei Prinz Rupert. Das Problem war von der niedrigen Position, in der ich mich nun befand, wieder ins Dinghy zu gelangen. Immerhin gab es für die Rolle rückwärts von Gaby die Note 10.

Bourgh, Iles des Saintes, Guadeloupe

Am nächsten Morgen brechen wir auf nach Guadeloupe. Genauer gesagt wollen wir uns die Inselgruppe, Iles des Saintes, anschauen. Die Inseln liegen ungefähr 10 Seemeilen vor der Schmetterlingsinsel. Als wir aus der Abschattung Dominicas herauskommen, kommt Geschwindigkeit ins Boot. Mit zum Teil 10 Knoten Fahrt, nehmen wir die 3m hohen Wellenberge, mit Kurs auf die Südwestpassage der Inselgruppe. Die sonst so breite Einfahrt, wird unter diesen Bedingungen ganz schön schmal. Trotzdem treffen wir das Ziel optimal und legen den Rest bis zur Boje unter Motor zurück. Wir benötigen gerade einmal 4 Stunden und machen vor Terre D’en Haute an einer Mooringboje fest. Auf der Insel besuchen wir das Fort Napoleon, das in der Saison mal für einen Monat die Tore schließt und erst wieder im Juni öffnet, und schlendern durch die pittoreske Ortschaft Bough. Die Insel gefällt uns sehr gut, doch nicht zuletzt dem rolligen Ankerplatz geschuldet, ziehen wir nach zwei Tagen weiter nach Basse Terre, an der Südwestspitze Guadeloupes. Wie uns Guadeloupe gefällt, erzählen wir euch nächste Woche. Bis dahin wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Unter Palmen, Guadeloupe



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