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Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Die grünen Inseln der Karibik

Wir sind wieder früh unterwegs und fahren mit dem Mietwagen zur Ostseite von Martinique. Genauer gesagt, ist das Landschaftsschutzgebiet, Prequ’Ile de la Caravelle, unser Ziel. Hier gibt es das Cháteau Dubuc, die Ruine einer reichen französischen Familie, die einst Zuckerrohr, Kaffee und Kakao verarbeitete und nach Frankreich verschiffte. Natürlich mit Unterstützung entsprechender Sklaven, die in einem angrenzendem Dorf, neben dem Anwesen lebten.
 

Cháteau Dubuc, Martinique

Louis du Buc du Gailon ließ 1725 das Wohnhaus La Caravelle erbauen, das schließlich zum Cháteau Dubuc wurde. Zwei Jahre später wurde das Cháteau durch ein Erdbeben und einem Hurrikan beschädigt. Weitere Schäden traten im Jahr 1765 und 1766 auf, welche die Familie so langsam ruinierten. 1786 wurde das Gelände beschlagnahmt und 1793 die Zuckerfabrik eingestellt. Im Anschluss wurde das Schloss von den Engländern geplündert. Eine Beschreibung der Gebäude und dessen Funktion kann, mit einem Plan und einem Medienstick, auch auf Deutsch, abgerufen werden. Die Beschreibungen sind zum Teil so eindrücklich, dass man die Sklaven vor seinem geistigen Auge hat. Auch der Osten von Martinique hat wunderschöne Orte, die es sich lohnt anzuschauen.

St. Pierre, Martinique

Nach gut einer Woche in der Bucht Anse Mitan, segeln wir weiter nach St. Pierre. Hier klarieren wir aus. Wie üblich erfolgt dies auf Martinique an einem Computer, der im Touristikbüro von St. Pierre steht. Das Prozedere ist kostenlos, es wird aber auf eine Spende hingewiesen. Wir schlendern noch ein wenig in der Stadt umher, treffen aber dann alsbald unsere letzten Vorbereitungen für die Überfahrt nach Dominica. Seit 1. Mai sind die Restrektionen des kleinen Inselstaates gefallen und es kann wieder ohne Corona Test einklariert werden. Wir segeln kurz nach Sonnenaufgang los und kommen am Anfang nur mäßig voran. Der Montagne Pelée, höchster Berg auf Martinique, schattet den Nordostpassat sehr wirkungsvoll ab. Nachdem wir die Nordwestspitze von Martinique querab haben, nehmen wir Fahrt auf. Zwischen sieben und acht Knoten und einer relativ gemäßigten Welle, schaffen wir die Überfahrt bis nach Roseau auf Dominica, in nicht einmal sechs Stunden. An einer Boje werden wir mit Hilfe eines Bootsscout festgemacht. 

Roseau, Dominica

Das Einklarieren findet am Bootsanleger für Fähren statt. Da der Anleger für ein Dinghy viel zu hoch ist, bietet sich ein kleiner Fischereihafen unmittelbar daneben an. Das Anlanden ist rustikal. Man fährt mit dem Dinghy auf in Beton eingelassene Eisenbahnschienen, springt von Bord, immer aufgepasst, dass man auf dem Seegras nicht ausrutscht, und zieht das Dinghy über die Schwellen an Land. Mit einem Strick befestigt man das Beiboot, damit es nicht wieder ins Wasser rutschen kann. Pünktlich wie die Maurer waren wir beim Customs, eine deutsche Unart, die wir auch nach drei Jahren noch nicht ablegen konnten. Natürlich war die zuständige Person noch zu Mittag und man bittet uns, draußen auf der Bank Platz zu nehmen und einen Moment Geduld zu haben. Nach einer halben Stunde kommt dann der Beamte, der uns bittet ihm zu folgen. Da wir uns über den Computer per Seaclear schon einklariert hatten, war das Ganze nur noch eine Formsache. Wir bekommen ein Coastpermit, welches uns erlaubt vor der Küste, zwischen Roseau und Portsmouth, zu ankern. Alles in allem kostet es 20EC$, also ungefähr 7€. Da wir keinen Crewwechsel haben und auch nicht länger als zwei Wochen bleiben wollen, sind wir auch gleichzeitig schon wieder ausklariert. Das nennen wir mal praktisch.

Raupen eines Riesenschmetterlings, Dominica

Greg von Seacat holt uns am nächsten Morgen ab und setzt uns in einen Bus, der mit uns eine Inselrundfahrt unternimmt. Stove, ein netter Guide, der uns allerhand über die Flora seiner Insel erzählt, macht den Ausflug sehr interessant. Wir schauen uns den Fresh Water Lake an und machen eine Wanderung durch den Dschungel von Dominica rund um den See. Es ist beeindruckend wieviel verschiedene Pflanzen auf einem Quadratmeter wachsen. Um uns herum alles grün. Riesige Farne, großes Blattwerk und immer wieder wabernde Nebelschwaden, erzeugen eine spezielle Stimmung, die nur schwer zu beschreiben ist. 

Fresh Water Lake Trail, Dominica

Der Boden ist von Wasser durchtränkt und wir sinken immer wieder tief ein. Zum Teil geht es steil den Hügel hinauf und natürlich auf der anderen Seite wieder runter. Ziemlich durchgeschwitzt laufen wir unserem Fahrer, nach einem beeindruckenden Rundgang, wieder in die Arme. Wir fahren weiter und gelangen an eine Schlucht in der Szenen aus Fluch der Karibik gedreht wurde. Die Schlucht heißt Titou Gorge. Durch eine enge Schlucht geht es schwimmend zu einem Wasserfall, der mit einer enormen Kraft herunter prasselt. 

Grüne Pflanzenwelt auf Dominica

Das Wasser ist kalt und es ist angenehm, auf dem Rückweg, unter einer der Warmwasserquellen zu stehen. Hier wurde die Wasserfallszene gedreht, wo Jack Sparrow in die Tiefe springt. Wir fahren weiter zu den Trafalgar Falls. Zwei über 100m hohe Wasserfälle fallen ins Tal. Auch hier eine üppige Pflanzenwelt. Die beiden Wasserfälle heißen Mama and Papa. Neben Papa gibt es eine heiße Quelle. Über Stock und Stein klettern wir an die Felswand heran, an der sich Papa in die Tiefe stürzt. Lehmiger, Ocker gefärbter Schlamm, kennzeichnet das heiße Wasser. Ich stelle mich unter das warme Wasser und fange sofort an zu schwitzen. 

Trafalgar Falls auf Dominica

In der Tat hält man es nicht lange darunter aus. Die Natur, hier in Dominica, beeindruckt uns. Nach einem letzten Stopp an einer heißen Quelle, geht es wieder zurück auf unsere Katinka. Morgen geht es weiter an der Küste Dominicas entlang. Davon erzählen wir euch in der nächsten Woche. Bis dahin, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Roseau, Dominica



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