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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Schleifen auf Teufel komm raus

Schleifen, schleifen und noch mal schleifen, um ein Boot zum Lackieren vorzubereiten bedarf es einer Menge Vorarbeiten. Erst einmal müssen die alten Lackschichten runter, dann die darunter liegenden Löcher wieder mit „Filler“ aufgefüllt werden, Unebenheiten ausgeglichen, und dazwischen immer wieder geschliffen, werden. Nachdem die Arbeiten in den letzten Wochen doch mehr schleppend voran gegangen sind, habe ich Anfang dieser Woche noch einmal ein erstes Wort mit unserem Lackierer gesprochen. Irgendwie hab ich wohl den richtigen Ton getroffen und er hat es sich zu Herzen genommen. Seit dem schleift er was das Zeug hält, spachtelt und schleift, wieder und wieder. Mittlerweile ist die Grundierung auf einem Rumpf komplett und auf dem anderen zur Hälfte drauf. Der eigentliche Primer soll noch diese Woche aufgetragen werden. Damit wäre für nächste Woche die Grundlage geschaffen den Lack aufzubringen. Wir sind wieder einmal gespannt. 

Katinka, Tyrell Bay Marina

Nachdem die Schrauben aus den USA immer noch nicht angekommen sind und Monsterbolt auf meine Emails schon gar nicht mehr reagiert, habe ich den Zusammenbau der Hydraulikantriebe mit Edelstahlschrauben begonnen. Die Festigkeit ist zwar deutlich niedriger, aber zur Not frisst der Teufel Fliegen. Im Prinzip sollten es die Schrauben auch tun und zumindest der Einbau funktioniert problemlos. Die Hydraulikanlage, inklusive Antrieb, ist also wieder funktionsbereit. Sobald der Lack aufgetragen ist, fehlt dann nur noch das Coppercoat am Unterwasserschiff. Wir sind also diese Woche ein wenig gefordert und kommen deshalb wenig dazu unsere Freunde zu treffen, geschweige mit den Hunden spazieren zu gehen. 

Schiffsschraube Katinka

Trotz all der Arbeit schaffen wir es am Samstag zu einem gemeinsamen Ausflug an den Strand der L’Esterre Bay. Auf dem Rückweg geraten wir bei D&D Marine Supplies in eine Afterwork Party. „Komm rüber“ ruft mir jemand zu, „hier gibt es was zu trinken“. Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Auf dem Hof haben sich Gruppen gebildet und der Chef hat ein paar Damen besorgt, die die Stimmung etwas auflockern sollen. Wir sind die einzigen Weißen und werden, von den meisten, mit einem Lächeln begrüßt. Der Boss schenkt uns einen Rum ein, auf dem Etikett lese ich irgendwas mit 78%, und stellt Michael und mir die Damen vor. Ich nippe am Rum und bekomme fast einen Hustenanfall. Lachend klopft mir der Boss auf die Schultern und füllt den Becher mit einer pinkfarbenen Flüssigkeit auf. Das nimmt dem Rum zwar die Schärfe, aber die pappsüsse Flüssigkeit macht das Getränk fast ungenießbar. Ich unterhalte mich mit dem Boss und er fragt mich wie ich die Frauen finde. „Nett“ sage ich, welche mir den besonders gefalle. Ich bekomme die Kurve indem ich ihm sage, dass ich mich nicht entscheiden könne. 

Barakena, Carriacou

Was auf so einer Party nicht fehlen darf ist die Musik und zwar lautstark. Schließlich müssen die Nachbarn hören, dass der Boss einen ausgibt. So hämmert aus einer mannshohen Box aus der Garage Reggae Sound über die L’Esterre Bucht, dass man sich kaum verständigen kann. Zumindest Gaby ist froh, als sich die Gäste, nach Einbruch der Dämmerung, so langsam in Luft auflösen, auch wir verabschieden uns, und bedanken uns noch einmal für die Einladung. Immer wieder erstaunlich, was man auf dieser kleinen Insel alles erleben kann. Der Sandpiste folgend erreichen wir, ein paar Tage später, die Südwestspitze von Carriacou. Die Bäume sind mit einer roten Schmarotzerpflanze überzogen und bilden einen Teppich, der sich über die Baumkronen gelegt hat. Das Licht der untergehenden Sonne verstärkt den Anschein, sich unter einem roten Fliegenpilz zu befinden und in einem Märchenwald zu laufen. Jeden Moment muss Rotkäppchen um die Ecke kommen und hinter ihr der böse Wolf, aber es sind nur Astrid und Michael. Astrid ohne rote Kappe und Michael hat zu wenig Haare für den bösen Wolf. Wie dem auch sei, in diese Ecke der Insel verirren sich nur wenige und deshalb ist dieser Platz so einzigartig.

Der Südwesten Carriacous

Wir lassen die Woche ausklingen und sind gespannt was uns nächste Woche erwartet. Wie immer freuen wir uns wenn ihr uns dabei begleitet und wünschen euch eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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