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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Carriacou traumhafte Insel in der Karibik

Wir stehen am Straßenrand und warten zusammen mit der Crew der Lifestyle auf den nächsten Bus. Astrid und Michael sind ein erfahrenes Skipperpaar, welches sich in der Karibik und im Speziellen auf Carriacou, super auskennt. Wir haben uns verabredet um Hillsborough besser kennenzulernen und die ein oder andere Einkaufsmöglichkeit gezeigt zu bekommen. Der Bus nach Hillsborough kostet pro Nase drei EC$ was ein bisschen mehr als ein Euro ist. Dafür sind die Preise von Gemüse und Obst um die Hälfte billiger als in Tyrell Bay. Somit kompensiert sich die Bustour relativ schnell. In Hillsborough ist auch die einzige Poststelle der Insel. Da unser Packet seit 10. Januar nun schon auf dem Weg von Grenada nach Carriacou ist, die Strecke von Florida nach Grenada legte das Packet in drei Tagen zurück, frage ich nach, was das Problem ist. Ich trage mich in das Gästebuch ein und die nette Dame, die vor mir sitzt, deutet mit dem Finger auf einen Schalter. Hinter einem kleinen Loch im Tresen, schaut mich jemand mit großen Augen an, als ich ihm das Problem erkläre. Mit der Trackingnummer aus den USA kann er überhaupt nichts anfangen. Außerdem werde ich ihm nach zwei Minuten lästig und er drückt mir eine Telefonnummer in die Hand, bei der ich morgen anrufen soll. Aber auch nach dem Telefonanruf am nächsten Tag, ist das Paket nicht auffindbar. So hoffen wir weiter, die benötigten Ersatzteile, doch noch irgendwie zugestellt zu bekommen. Nachdem wir uns den ein oder anderen nützlichen Tipp abgeholt haben, treten wir den Heimweg an. 

In den Mangroven

Auch hier erweisen sich Astrid und Michael als sehr hilfreich. Offensichtlich kennen sie hier auf der Insel jeden Trampelpfad und so befinden wir uns nach einer halben Stunde mitten im Mangrovenwald. Immer wieder erreichen wir den weißen Strand um wenig später wieder in das Gehölz abzubiegen. Schließlich erreichen wir die Bucht der L’Esterre Bay und wandern am schneeweißen Strand entlang. Die Blätter der Bäume reichen, zum Teil, bis ins Wasser hinunter. In der Bar "Of D Hook“ machen wir eine Pause und genießen die tolle Aussicht hinüber nach Sandy Island. In der Ferne ist Union Island zum Greifen nah. 

Of D Hook

Sandy Island, im Hintergrund Union Island

Take it easy

Nach all dem Stress mit dem langsamen voranschreiten der Arbeiten in der Werft, ist dieser Anblick Balsam für die Seele. Zurück an unserer Katinka stellen wir mit Verwunderung fest, dass heute eine ganze Menge am Boot gearbeitet wurde. Ich zwänge mich in meine Laufschuhe hinein. Etwas ungewohnt und ein Gefühl der Platzangst machen sich breit. Seit den Kap Verden hab ich keine geschlossenen Schuhe mehr angehabt. Es kostet eine ganze Menge Überwindung, gibt sich aber nach einer viertel Stunde und ich gehe rüber zur Lifestyle, wo mich Astrid erwartet. Mit den beiden Hunden wollen wir eine Wanderung unternehmen. Astrid verspricht mir eine wahnsinnige Aussicht und sie hat nicht zu viel versprochen. Nach einem Wohngebiet geht es, durch zum Teil dichten Wald, steil nach oben. Am höchsten Punkt angekommen hat man einen wunderschönen Rundumblick. Vom Osten der Insel, auf den der offene Atlantik trifft, über den Süden, wo man bis nach Grenada hinüberschauen kann, bis in die unter uns liegenden Tyrell Bay und Sandy Island im Westen, schweift der Blick und man kann sich gar nicht satt sehen. 

Tyrell Bay, Carriacou

Über einen schmalen Pfad gelangen wir auf eine Wiese mit kniehohem Gras. Eine Schildkröte kreuz unseren Weg. Astrid meint, „das sind die Karnickel von Carriacou“. Offensichtlich gibt es eine ganze Menge dieser Landschildkröten hier, uns begegnet an diesem Tag nur die eine. Die Sonne senkt sich so langsam zur Wasseroberfläche und oben auf dem Hügel wachsen, als Silhouette, mehrere Grabsteine aus dem hohen Gras. Die Inschrift auf einem Stein ist noch gut zu lesen, sie ist von 1874. Ein sehr mystischer Platz hier oben und es zeigt, dass die Verstorbenen einige Privilegien auf der Insel genossen. Nach zweieinhalb Stunden haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Müde aber froh meine Knochen mal wieder bewegt zuhaben freue ich mich auf die nächste Tour. Mit einem Fischerboot heizen wir quer über die Tyrell Bay. Am Steuer sitz Edwin, der Material braucht, um die Arbeiten am Unterwasserschiff weiter zu führen. Edwin taucht heute Morgen plötzlich auf und möchte die Arbeiten fortsetzen. Allerdings fehlt ihm das nötige Material. Bekommen tun wir es in der Carriacou Marina, auf der anderen Seite der Bay. Wir werden sehen wie lange seine Arbeitswut anhält. Das werden wir dann nächste Woche sehen. Bis dahin wünschen wir euch wie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Hillsborough, Carriacou


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