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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Von Aussteigern und anderen Vögeln

Ist man mit dem Segelboot auf den Kanaren angekommen, bekommt man schon einmal den ersten Eindruck, was sich so alles in der Langfahrtszene tummelt. Auf den Kap Verden aber, könnte so manches Boot seine Geschichte erzählen, über Aussteiger und andere Vögel. Mindelo auf Sao Vicente hat die einzige Marina auf den Kap Verden. Außerdem ist die weitläufige Bucht ein sicherer Ankerplatz mit nur wenig, bis gar keinem Schwell. In der Bucht liegen ein paar unbeleuchtete Fracks, weshalb es nicht ratsam ist bei Nacht einzulaufen. Jetzt im August, ist die Marina zu einem Drittel belegt, wobei mindestens die Hälfte der Boote schon seit längerer Zeit nicht mehr bewohnt sind. Dies hat unterschiedliche Gründe, zu einem ist da sicherlich die Corona Krise, zum anderen kocht die Gerüchteküche ganz schön hoch, doch ein bisschen Wahrheit ist mit Sicherheit an allem dran. So ist ein wunderschönes Holzschiff so langsam am absaufen, weil der Eigner, angeblich, wegen eines Drogendelikts im Knast sitzt und sich niemand um das Boot richtig kümmert.

Das Gesicht

Wir liegen am Steg unweit der Floating Bar, die ab nachmittags, von den noch vorhandenen Seglern und vor allem von Einheimischen, gut besucht ist. Immer wieder gibt es Live-Musik und die Leute sind hier, was Corona betrifft, sehr entspannt. Ob es an Corona liegt oder ob die Bar regulär um 22:00 Uhr schließt, kann ich mit Sicherheit nicht sagen, aber für uns ist das natürlich angenehm. Auch die Maskenpflicht ist hier nicht so ganz eindeutig. Nur wenige tragen sie im Freien, in der Bar schon gleich gar nicht. In öffentlichen Gebäuden und überall dort wo Security den Einlass reguliert ist Maskenpflicht. Mag sein, dass diese Entspanntheit an der hohen Impfquote liegt. Anders als in Spanien, wird hier jeder der kommt geimpft. Man bekommt eine Nummer und wird hintereinander registriert, bekommt seine Spritze und sitzt dann noch eine viertel Stunde in einem Ruheraum. In unserem Fall ist das ein Grundschulklassenzimmer und ich nehme die Gelegenheit war und lerne die an der Wand hängenden Begriffe und die Zahlen 1 bis 10 auf, portugiesisch. Das Impfen, geht hier also einfach und problemlos. Am nächsten Tag geht es mir so richtig schlecht. Kopf- und Gliederschmerzen und eine Mattigkeit, setzen mich für einen Tag außer Gefecht. Auch der darauffolgende Tag lässt mich noch die Auswirkungen der Impfung spüren. Gaby merkt mal wieder nichts. Ich frage mich, ob das so eine gute Idee war. Für unsere Weiterreise sollte es helfen, gegen Corona wahrscheinlich nicht.

Katinka und die Floating Bar

Da wir, mit verlassen der Kanaren, aus dem Schengen Raum gesegelt sind, müssen wir uns jetzt mit dem Einklarieren beschäftigen. Das Prozedere ist, auf der ganzen Welt unterschiedlich und so, muss man auf Überraschungen immer wieder vorbereitet sein. Auf den Kap Verden ist das, zumindest in Mindelo, sehr einfach. Beim Zoll füllt man ein DIN A4 Blatt mit den Schiffsdaten und Crewmitgliedern aus, und erhält dann seinen Einreisestempel in den Pass. Das Ganze kostet 500 Escudos, ca. 5€. Ich gebe ihm 10€ und er steckt sie grinsend weg. Was für ein Vogel. Bei der Hafenpolizei, einmal um die Ecke, füllt man das DIN A4 Blatt mit den Schiffsdaten und den Crewmitgliedern, wieder aus und hinterlegt dort die Schiffspapiere, die einem bei der Abreise wieder ausgehändigt werden. Mit dem Hinweis, dass am Wochenende nicht gearbeitet wird, entlässt mich die Hafenpolizei und ich kann die Q-Flagge herunternehmen und die Gastlandflagge setzen. Jetzt gilt es erst einmal, sich dem Tempo der Leute hier anzupassen. Hierfür haben wir gute Unterstützung. Peter von der Ivalu und Thomas von der Irmi, sind schon eine Weile hier und kennen sich bestens aus. Mit Peter unternehmen wir auch unseren ersten Streifzug durch Mindelo. Die Gegensätze können stärker nicht sein, die Schere zwischen Arm und Reich, klafft hier weit auseinander. Aber unser erster Eindruck ist, dass die Leute fröhlich und nett sind. Trotz den vielen Problemen, die offensichtlich zu Tage treten, wenn man durch die Straßen läuft, steht eine gewisse Lebensfreude in den Gesichtern der Menschen, die hier leben. Dass die Lebenssituation durch die Corona Pandemie, nicht besser geworden ist, muss ich nicht extra erwähnen, was aber auffällt, dass weitaus weniger Geschäfte verriegelt und verrammelt sind, als auf den Kanaren. Offensichtlich versucht man das Beste aus der Situation zu machen und mit dem Geld zu verdienen, mit dem man schon immer sein Geld verdient hat. Wir sind gespannt, ob sich unser erster Eindruck, in den nächsten vier Wochen, verändern wird.

Mindelo

In der Zwischenzeit beschäftigen wir uns wieder einmal mit Reparaturen. Die Schotaufnahme am Spi-Baum muss wieder gangbar gemacht werden, an unserer Persenning sind ein paar Näharbeiten durchzuführen, die Reffleine des 1. Reffs ist gerissen, und zu guter Letzt hat sich das Gewinde des Wasserfilters von unserem Wassermacher so stark deformiert, das es undicht wurde und somit unser Wassermacher im Moment nicht in Betrieb ist. Das Problem wird sein, eine geeignete Filteraufnahme, auf den Kap Verden zu finden, oder jemanden, der das Gewinde nachschneiden kann. 

Erst einmal relaxen

Wir werden sehen und euch, wie immer, hier auf www.glenswelt.com, auf dem Laufenden halten. Bis dahin eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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