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Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Wenn die Welle bricht

Wettervorhersage vom 26.07.2021: Im Süden Gran Canarias meist sonnig, bei Temperaturen um die 25°C. Schwachwindig, zwischen den Inseln Gran Canaria und Teneriffa 17 Knoten, in der Bö 23 Knoten, aus nordöstlichen Richtungen. Welle 1,5m aus Nord 5 sec.. Das ist jetzt nicht gerade eine Kaffeefahrt, rechnet man die obligatorischen 5 Knoten Wind zur Wettervorhersage, hier auf den Kanaren hinzu, aber durchaus machbar. 

Puerto Mogan

Wir liegen noch vor Puerto Mogan, in der Abschattung der Insel vor dem Nordostpassat und es weht ein flaues Lüftchen. Das Dinghy gut verzurrt und letzte Vorbereitungen, für den 70 Seemeilentörn, nach La Gomera getroffen, sind wir guter Stimmung. Mit der untergehenden Abendsonne, lassen wir uns die Pasta schmecken und freuen uns, auf den Weg zu den Kap Verden, den wir über La Gomera, angehen wollen. Das Routing gibt bei diesen Wetterverhältnissen 17 Stunden, unter Segeln, an. Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir südlich von Teneriffa wieder in die Abschattung kommen und ein Flautengebiet durchqueren müssen. Unser Ziel ist San Sebastian auf La Gomera, das laut Wettervorhersage, um 13.00Uhr den geringsten Wind, an diesem Tag, vorhersagt. Um kurz vor 20.00 Uhr, gehen wir Anker auf und fahren in die Dämmerung hinein. Mit 6 Knoten Wind aus Südost – ja richtig, nicht aus Nordost – kommen wir nur mäßig voran. Eine, jetzt schon, zwei Meter hohe Welle, trifft uns unangenehm von der Seite. Als Gran Canaria den Blick nach Norden freigibt, steht eine schwarze Wolkenwand vor Teneriffa. Plötzlich greift Wind, diesmal tatsächlich aus Nordost, in die Segel. Das Groß im ersten Reff und die Genua gerade einmal ein Drittel ausgerollt, nehmen wir Fahrt auf. Mit 22 Knoten Wind erreichen wir schnell 8 Knoten Fahrt über Grund. Immer wieder knallen Böen mit über 30 Knoten in die Segel und wir segeln zum Teil mit 11 Knoten dahin. Dabei baut sich eine vier Meter hohe Welle auf, die mit einem Höllen Lärm um uns herum bricht. Inzwischen ist es Nacht und die großen Dinger, sind nur schwer auszumachen. Da sich die Welle, durch die Böen, erst kurz vor uns stark aufbauen, bleibt es nicht aus, dass die ein oder andere, über uns hereinbricht. Von vorne, steigt der Bug nach oben und fällt krachend ins Wellental. Die Gischt, vom Aufbau unseres Katamarans geschützt, fliegt über uns hinweg. Die Wellen, die uns seitlich treffen, verursachen ein viel größeres Chaos. Weil der Skipper sich weigert, seinen Rotwein aus Pappbechern zu trinken, kommt es bei solch ruppigen Wetterverhältnissen, immer wieder einmal zu Glasbruch. Wie durch ein Wunder, geht in dem ganzen Chaos nur ein Glas zu Bruch, die Aufräumarbeiten nehmen jedoch fast einen ganzen Tag in Anspruch. Mit lautem Getöse, bricht die nächste Welle und flutet unser Cockpit. Da stehen dann mal eben ein halber Kubikmeter oder 500 Liter Wasser in der Wanne. Immerhin über 500 Kg. Die Lenzrohre haben alle Hände voll zu tun, das Wasser wieder dahin zu befördern, wo es hergekommen war. Das dauert mal locker 3 Minuten, obwohl wir vier Stück davon im Cockpit haben. Das zusätzliche Gewicht macht sich aber in der Geschwindigkeit nicht bemerkbar, trotz Überladung segeln wir mit acht Knoten weiter. Vor Teneriffa lässt der Wind dann auf 18 Knoten nach und macht die Sache so einigermaßen erträglich. Um 5.00 Uhr am Morgen geraten wir in die Abschattung von Teneriffa und wir verlieren schnell an Fahrt. Nun geht es nur noch mit 3,5 Knoten dahin und unsere Geduld wird wieder einmal, auf eine harte Probe gestellt. Noch 16 Seemeilen bis San Sebastian. Da der Wind immer mehr auf Nordwest dreht und durch die Düse zwischen Teneriffa und La Gomera, wieder auf 31 Knoten ansteigt, werfen wir, um 6.30 Uhr, den Motor an. 

San Sebastian, La Gomera

Um kurz vor 12.00 Uhr erreichen wir San Sebastian bei 25 Knoten Nordwind. Es bläst uns förmlich in die Box, aber wir schaffen es ohne Kratzer und stoppen rechtzeitig ab. Wieder einmal 70 Seemeilen, die uns einiges abverlangt haben und die eine kleine Crew ganz schön fordern können. Jetzt wird erst einmal geschlafen und dann fangen wir an das Chaos an Bord zu beseitigen. Am späten Abend unterbrechen wir unsere Arbeit und erkunden San Sebastian. Wir haben Hunger und da die Pantry noch nicht wieder einsatzfähig ist, gehen wir auswärts essen. Mitten in der Stadt finden wir die Tapasbar La Tasca in einem windgeschützten Innenhof. Windgeschützte Plätze sind auf La Gomera immer heiß begehrt, da es gerade beim Essen unangenehm ist, wenn der Wind einem den Bissen vor der Nase weg bläst. 

Auf La Gomera angekommen

Ob wir unsere Reise zu den Kap Verden, rechtzeitig fortsetzen und ob das Wetter uns diesmal besser gestimmt ist, erfahrt ihr im nächsten Block, hier auf www.glenswelt.com. Möglicherweise kann es auch ein wenig dauern, da wir unterwegs keine Internetverbindung haben, aber wir melden uns sobald es geht. Bis dahin wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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