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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Vom Essen und Trinken

Während die Düse zwischen Teneriffa und Gran Canaria mit 18 Knoten hindurch pfeift und auch an der Ostküste noch 15 Knoten herrschen, ist es hier im Süden, in Puerto Mogan, windstill. Im Westen, an der Felskante entlang, sieht man die Sonne untergehen. Wir sitzen im Sol y Luna, einem kleinen Restaurant, im Hafen von Puerto Mogan, nicht einmal 50 Meter von unserem Boot, Katinka, entfernt und genießen die Hafenatmosphäre.

Puerto Mogan

„Hello Family“ begrüßt uns der Wirt und zählt uns sogleich die Vorzüge, die das Restaurant zu bieten hat, auf. Einen Vorteil, und den entscheidenden, hat er allerdings vergessen, nämlich die Nähe zu unserem Boot. Wir nehmen Platz und lassen uns die kulinarischen Köstlichkeiten zeigen, die frisch auf den Tisch kommen. Zumindest sieht man das, an dem noch lebenden Lobster. Das orangerote Licht, der hinter dem Felsen verschwindenden Sonne, erlischt und weicht dem der Straßenlaternen. Wir bestellen Gambas, eine ganz spezielle Art, die in dieser Region vorkommt. Im Anschluss wird ein gegrillter Pulpoarm serviert, der zarter nicht sein kann. Als letzter Gang kommt ein Red Snapper Filet, welches uns letztendlich von der Spitzenküche, die uns hier geboten wird, überzeugt. 


Gambas

Pulpo


Red Snapper

Mag sein, dass das Lokal nicht so aussieht, aber die Küche, ist erstklassig. Wie auch schon in anderen Regionen der Kanaren, hat auch Puerto Mogan mit den fehlenden Touristen zu kämpfen. Wir laufen an der Promenade entlang, an der sich ein Restaurant an das andere reiht. Ein Dreigänge-Menü ist hier, für unter 10€ zu bekommen. Trotzdem bekommt man immer einen Platz und zum Teil, ist das Restaurant nicht einmal halb besetzt. Was uns hier neu auffällt ist, dass selbst die einheimischen Spanier, die sonst ab 22:00Uhr, die Restaurants belegen, nicht mehr vorhanden sind. Um 22:00 Uhr haben 90% der Restaurants aufgestuhlt und räumen ihre Tafeln und Tische auf. Nur wenige Lokale bleiben darüber hinaus geöffnet.
Wir entdecken einen Hiper Dino mit Lieferservice und machen einen Großeinkauf. Von dem letzten Artikel im Trans-Ocean Magazin, von Claudia Kirchberger, inspiriert, kaufen wir nicht verderbliche Lebensmittel in größeren Mengen ein, und lassen uns diese an Bord liefern. In Kunststoffcontainern verpacken wir, Reis, Mehl und Teigwaren. Mit Roggenmehl stellen wir unseren ersten Sauerteig her. Eier fetten wir ein und drehen sie einmal die Woche. Sämtliches Verpackungsmaterial wird nach dem Einkauf, noch im Hafen, entsorgt. An den Dosen werden die Etiketten entfernt und dafür mit einem wasserfesten Stift beschriftet. 

Proviant für das nächste halbe Jahr

Eine Menge Arbeit bis so ein Einkauf, fahrtengerecht, verstaut ist. Am Vormittag sind wir zum Einkaufen losgezogen. Der Einkauf hat alleine drei Stunden gedauert. Um 18:00 Uhr ist die Ware dann bei uns am Boot angeliefert. Nach 23:00 Uhr war das letzte Bodenbrett der Bilge wieder an seinem Platz. Todmüde fallen wir in unsere Kojen und wachen am nächsten Morgen erst sehr spät auf. Am Abend besuchen wir das Restaurant Terraza del Sol, welches uns gestern auf dem Weg zu unserem Einkauf aufgefallen war. Auf der Markise wirbt das Restaurant, mit der Aufschrift „Tapas und traditionelle spanische Küche“. Gaby bestellt ein Entrecote, das sich als mittelschweres T-Bonesteak entpuppt, und für mich gibt es fangfrischen Fisch. Beides ist köstlich und preislich, momentan unschlagbar. Auf der Promenade, mit Blick in Richtung Süden, lassen wir den Abend, bei einem Mojito, ausklingen. 

Mojito an der Strandpromenade

Rund 800 Seemeilen gerade aus, liegen die Kap Verden, unser nächstes Ziel das wir in einigen Wochen, in Angriff nehmen werden. Um einen noch besseren Ausblick zu haben, besuchen wir am nächsten Tag, das Fischerdorf von Puerto Mogan, das am westlichen Hang des Tales, steil nach oben, auf den Fels, gebaut ist. Jede Menge Treppenstufen führen durch das Dorf bis zu einer Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Blick, in die Bucht und aufs offene Meer, hat. 

Das Fischerdorf Puerto Mogan

Mag sein, dass es an der vielen Sonne liegt, die es hier gibt, aber irgendwie haben alle Plätze im Namen, mit Sonne zu tun. So trinken wir auf der Plaza del Sol, im Schatten, ein kühles Bier und gehen unserer Lieblingsbeschäftigung nach. Die Tage, hier in Puerto Mogan sind gezählt und wir sitzen am Mittag noch ein letztes Mal in Sol y Luna und genießen die Tapas. Diesmal neben Kartoffeln und einem Salat, eine gegrillte Aubergine mit einem Palmhonig Dressing. Ich glaube, wenn ich Gaby nicht daran gehindert hätte, hätte sie sich reingesetzt. 

Aubergine in Palmhonig Dressing

Der Wirt kommt und sagt, „Ihr bringt mir Glück, wenn ihr da seid, ist das Lokal voll“. So ist jeder zufrieden und wir freuen uns wieder einmal jemanden glücklich gemacht zu haben. Was wir die nächste Woche so alles anstellen, könnt ihr wie gewohnt im Blog, auf www.glenswelt.com, nachlesen. Wir freuen uns auf euren Besuch. Bis dahin, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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