Direkt zum Hauptbereich

Video Specials

Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Die Bucht vor Anfi

Nachdem wir das Hafenliegen überdrüssig geworden sind, verlegen wir in die drei Seemeilen östlich von Puerto Mogan gelegene Bucht Punta de la Vega, an der Playa Anfi del Mar. Wir gewöhnen uns wieder an das leichte Rollen der See, an das Geräusch der brechenden Welle, am nahegelegenen Strand. Zugegeben, diese Idylle ist nur ab den späten Abendstunden bis zum anderen Morgen zu erleben, denn tagsüber herrscht hier Partystimmung. 

Die Bucht vor Anfi

Zu lange hat man den Spanier in einem Lockdown weggesperrt, zu lange konnten die lebensfrohen Menschen, ihrem lebensbejahenden Drang nach Freiheit und Gesellschaft, nicht nachkommen. Wie aus einem Vulkan, sprüht die Lebensfreude auf einmal heraus. Jetskis rasen wie wild durch das Ankerfeld, Partyboote mit Musikanlagen, die so manch eine Diskothek erblassen lässt, kommen in die Bucht, und unterhalten, nicht nur die auf dem Boot befindlichen Partygänger. Am Strand ist wieder Leben eingekehrt, und um den Abstand schert sich so mancher, einen feuchten Kehricht. Mit einem Jetski, wird eine aufgeblasene Banane, mit kreischenden Menschen darauf, hinter sich hergezogen. Ein Partykatamaran, mit über 50 Leuten, kommt in die Bucht und macht für kurze Zeit hier halt. Stand up Paddles schwärmen aus, und die Leute filmen und fotografieren, mit ihren Handys, was das Zeug hält. Umso grotesker wirkt es, wenn das Restaurantpersonal, die Bespassungscrew oder der Parkplatzwächter, die einzigen sind, die noch eine Maske tragen. 

Punta del la Vega

Bei so manchem Europäer, der hier seinen Urlaub verbringt und der aus seiner Heimat aus einer gewissen Schockstarre geflüchtet ist, kommt Unverständnis auf. In diese Starre, von zu Hause mitgebracht, verharrend, zieht er schüchtern seine Maske vor das Gesicht, wenn es auf der Promenade einmal zu eng wird. Hier treffen zwei Welten aufeinander, auf der einen Seite der lebensfrohe Spanier, der nicht länger seine Füße zuhause unter den Küchentisch strecken möchte, und auf der anderen Seite der, durch die stark ansteigenden Corona Fallzahlen, verunsicherte Urlauber, der ohnehin weit in der Minderheit ist. Doch in der Pandemie haben sich die Parameter verändert. Die Älteren, bei denen meist schwerere Verläufe zu erwarten waren, sind grössten Teils geimpft, und bei den Jüngeren ist mit einem lebensbedrohlichen Verlauf, selten zu rechnen. Wir leben in einer Parallelwelt und mangels verlässlicher Zahlen, die uns helfen die Lage richtig einzuschätzen, wird dies auch noch lange so bleiben, ungeachtet dessen, was so mancher „Experte“ an Weisheiten von sich gibt.

Austrinken und Mund abwischen

Die Gedanken reißen sich wieder los und bevor mein Bier warm wird, trinke ich es aus. Gaby hat die WIFI Verbindung der Strandbar genutzt, um ihren Kindl wieder auf Vordermann zu bringen, sprich sie hat wieder mal eine Menge Bücher heruntergeladen. Wir bezahlen und fahren mit dem Dinghy zurück ans Boot. Am nächsten Morgen, machen wir uns auf den Weg nach Telde. Zu viele Stand up Paddles um uns herum, haben uns dazu gebracht, uns endlich auch so ein Ding anzuschaffen. Nach zwei Stunden liefert uns der Bus in Telde ab. Das Brett ist schnell gekauft und den Rückweg kennen wir bereits. Ganz schön viel Aufwand für so ein Stehpaddel, aber zumindest sind wir wieder voll im Trend. In der Marina, in der wir unser Dinghy gelassen hatten, ereilte uns dann erst einmal ein Schock, unser Beiboot war verschwunden. Wir finden es an einem anderen Steg wieder. Offensichtlich haben wir nicht am richtigen Platz festgemacht und so wurde es kurzer Hand versetzt. Wie sich später herausstellt, wäre das Übersetzen mit dem Stehpaddel eine Katastrophe geworden. In die Bucht setzt ein Schwell, der mich lange überlegen lässt, das Bord jetzt auszuprobieren. Letztendlich siegt die Neugier und ich lasse das SUP zu Wasser. Kniend, nach Gleichgewicht ringend, will es mir am Anfang nicht gelingen mich aufrecht hinzustellen. Ich benötige mehrere Anläufe und schaffe es schließlich, mit zitternden Knien mich auf dem Bord zu halten. Zaghaft tauche ich das Paddel ein und versuche mich fortzubewegen, was mir nur kläglich gelingt. Irgendwie schaffe ich es wieder zu unserer Katinka, mit der Erkenntnis, alles im Leben brauch eben Geduld und Spucke. Dabei hilft einem eine gewisse Zähigkeit. Vor allem hab ich aber eins gelernt, die Einfachheit des Seins auf einem Stand up Paddle, will geübt sein und so manche Dinge sehen einfacher aus, als sie letztendlich sind, nicht nur beim Paddeln auf dem Wasser.

Erste Versuche

Nächste Woche bekommen wir Besuch. Wir sind schon gespannt wie seetauglich unser Gast ist. Mitunter kann eine Woche sehr lang, aber auch sehr kurz sein. Wir freuen uns auf jeden Fall und wünschen eine gute Anreise. Wie wir die nächste Woche verbringen, mehr an Land oder auf dem Wasser, könnt ihr ein gleicher Stelle auf www.glenswelt.com wieder nachlesen. Bis dahin wünschen wir wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Die Crew der Katinka wünscht einen schönen Tag


Kommentare

Beliebte Posts