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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Hoffentlich geht das gut

Das Erreichen unseres jetzigen Standortes auf La Palma, letzte Woche, war schon sowas wie eine Zangengeburt und auch diese Woche stehen wieder schwerwiegende Entscheidungen an. Aber der Reihen nach. Wir haben uns entschieden hier in Santa Cruz auf La Palma zu bleiben. 

Santa Cruz La Palma, Kanarische Inseln

Zum einen ist die Anbindung zum Flugplatz optimal und zum andern sind die Schiffsbewegungen durch hereinkommenden Schwell bei weitem nicht so, wie man sie in den Kommentaren einschlägiger Navigations-Apps nachlesen kann. Auch der Fährbetrieb ist zwar vorhanden, das Brummen der Generatoren durchaus wahrnehmbar, doch empfinden wir das als nicht sehr störend. Die Stadtnähe (5min. zu Fuss ins Zentrum) und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr sind hier optimal. Leider findet man, wenn man auf fremde Hilfe angewiesen ist, hier weder Yachthändler noch eine Werft um Reparaturen am Boot durchführen lassen zu können. Auch eine Seglercommunity ist hier so gut wie nicht vorhanden. Bis auf letzteres finden wir es hier recht gemütlich, zumal durch die niedrige Besuchsfrequenz, die Duschen sehr sauber sind und immer warmes Wasser liefern. Wir bleiben also erst einmal hier. 

Marina La Palma, Kanarische Inseln

Die nächste Entscheidung, über Weihnachten nach Hause zu fliegen um die Familie und Freunde zu besuchen, fällt uns, auf Grund der Corona Lage, deutlich schwerer. Nicht dass wir Angst hätten uns anzustecken, schliesslich segeln wir jetzt schon ein halbes Jahr durch die Hotspots Europas, nein mehr weil die politische Situation, eine Rückkehr auf unser Boot zumindest schwierig macht. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei Herrn Kurz bedanken, der es dieses Jahr verhindert meine Familie in Österreich zu besuchen, da wir 10 Tage in Quarantäne müssten und bei Rückreise nach Deutschland noch einmal 10 Tage. Das erspart mir wenigstens die wahnsinnig teuren Geschenke, die unser Budget in Übermassen belastet hätten. Ich bedaure mich nicht persönlich bei Herrn Kurz bedanken zu können, versichere ihm aber, sofern er mir sein Spendenkonto angibt, zumindest ein Teil des Ersparten, zu überweisen. Doch auch in Deutschland kommt man mit den ergriffenen Massnahmen nicht so recht vom Fleck. Die Fallzahlen ändern sich nicht wirklich, trotzdem hält man stur an diesen Massnahmen fest. Als politischen Altersstarrsinn würde ich diese Sturheit bezeichnen, wären da nicht genügend junge Menschen, die hinter den Massnahmen der Bundesregierung stehen. Vielleicht ist es aber auch nur Hilflosigkeit und man wartet jetzt einfach auf den Impfstoff und hofft, dass sich dann alles in Luft auflöst. Wie auch immer, für uns sind da sehr grosse Fragezeichen, was die Rückkehr auf unser Boot betrifft, vorhanden. Zu guter Letzt kommt dann auch noch Spanien das einen PCR Test, nicht älter als 72h vor Einreise in das Land, fordert. Das Testergebnis muss in spanischer oder englischer Sprache vorliegen und die Reisepassnummer enthalten. Wenn man davon ausgeht, dass die Auswertung zwischen einem und zwei Tagen braucht, der Flug allein 4 Stunden mit Anreise 6 Stunden, darf in der ganzen Kalkulation nicht sehr viel Flugverspätung vorhanden sein. Immerhin drohen hier Strafen bis 6000€ und ob dies eine Fluggesellschaft übernimmt, wage ich doch ernstlich zu bezweifeln. Kurz gesagt, hoffentlich geht das alles gut. 

Der Vorsichtige von uns zwei in blau

Ich als der eher Vorsichtige in solchen Fragen wäre auch lieber auf den Kanaren geblieben, aber ich bin demokratisch von einer Person überstimmt worden. Doch bis das Chaos nun ausbricht, haben wir noch etwas Zeit und es juckt in den Fingernägeln die Marina in Tazacorte zu besuchen. Was uns in Madeira schon aufgefallen ist, dass Google, mit der Genauigkeit seiner Informationen in Google Maps, durchaus auf den Inseln so seine Schwierigkeiten hat. Beim Routing, mit dem besagten Dienst, zu einem Supermarkt auf Madeira, landeten wir mitten im Wald auf einer Müllhalde. Hier auf La Palma sind die Busfahrpläne nicht up to date. Wir schaffen es auch ohne Google und sitzen im richtigen Bus nach Tazacorte. Einmal quer über die Insel. In Los Llanos müssen wir umsteigen und nach gut einer Stunde haben wir Puerto Tazacorte erreicht. 

Puerto Tazacorte La Palma, Kanarische Inseln

Eine mächtige Welle steht in die Bucht und die weisse Gischt bietet zu dem schwarzen Sand einen wahnsinnigen Kontrast. Puerto Tazacorte ist sehr touristisch geprägt und wirkt durch Corona fast ausgestorben. Der Ort Tazacorte befindet sich runde 2km oberhalb am Berg. Die Marina ist tatsächlich sehr voll, hat aber mit der gegenüberliegenden Werft, die Möglichkeit zum Kranen und Reparaturen durchführen zu lassen. Auch die Seglercommunity ist hier wesentlich grösser. Sicherlich hätte man auch für uns noch einen Platz gefunden, doch allein zum Einkaufen muss man den Berg nach Tazacorte hinauf. Das kann man mit dem Bus erledigen oder so wie wir es machen, zu Fuss. 

Tazacorte La Palma, Kanarische Inseln

Vorbei an den Bananenplantagen geht es zum Teil recht zünftig den Berg hinauf. In Tazacorte selbst sind die Strassen auch noch sehr steil und wir sind froh an der Bushaltestelle nach Los Llanos angekommen zu sein. Auf dem Rückweg geniessen wir die Landschaft und freuen uns schon darauf die Vulkankegel zu besuchen. In Santa Cruz finden wir uns, nach jetzt einer Woche, mehr und mehr zurecht. Wir haben den Markt gefunden, sind auf der grossen Fussgängerzone entlang flaniert und haben die ersten Sehenswürdigkeiten besucht. Die Häuserfronten mit ihren hölzernen Balkonen sind nett anzusehen und jeden Tag entdecken wir etwas Neues. 

Santa Cruz de La Palma, Kanarische Inseln

Welche Ausflüge in der nächsten Woche anstehen, könnt ihr wie immer auf unserem Blog in Glenswelt, nachlesen. Bis dahin, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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