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Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Andalusien

Langsam senkt sich die Sonne über den Sabikah-Hügel. Die Mauern der Alhambra leuchten rot-gelb und heben sich vom grün des bewaldeten Hangs ab. Im Hintergrund die Berge der Sierra Nevada. Wir stehen auf dem Albaicin-Hügel vor der San Nicolas Kirche und schauen rüber zur Alhambra. Der Name der Festung rührt wohl von den Mauern, die in der Abenddämmerung rot leuchten, und ihr damals den Namen „Rote Burg“ gegeben haben. 

Alhambra Granada, Spanien

Auf dem Platz ist einiges los, eine Gruppe von drei Männern unterhält die Leute mit Gitarrenmusik. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt, die gesamte Anlage liegt in einem wunderbaren Licht. Dabei war schon der Weg zur Alhambra bei 36°C recht mühsam, aber auch das hat sich gelohnt, weil diese Anlage wirklich sehenswert ist. Die Mauren kapitulierten nach langer Belagerung im November 1491. Im Januar 1492 wurde die Burg an die katholischen Könige übergeben. Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragòn liessen sich nicht viel Zeit, schon im März 1492 haben sie das sogenannte Alhambra-Edikt erlassen. Es begann eine Zeit der Vertreibung der jüdischen Menschen, Juden und die islamische Bevölkerung wurden zwangschristianisiert. „Ketzer“ wurden durch die christliche Inquisition verfolgt. Die Gärten und Gebäude erzählen die Geschichte der unterschiedlichen Herrscher und Epochen. 

Generalife Granada, Spanien

Ob es jetzt das Bollwerk, die Alcazaba, oder die Nasridenpaläste mit ihren wunderschön angelegten Gärten sind, in jedem Gebäudekomplex spürt man förmlich die Geschichte. Granada ist der Auftakt unserer Andalusien Reise, die wir von Cartagena aus gestartet haben. Neben der Alhambra gibt es noch unzählige weitere Sehenswürdigkeiten in der Stadt und nicht zuletzt sind die vielen Bars und Cafes mit den leckeren Tapas zu erwähnen. Schon allein die Anreise aus dem Südosten Spaniens ist spektakulär. Die Strassen durch die Hügellandschaft hinauf in die Sierra Nevada schlängeln sich um jeden Olivenbaum, und davon gibt es tausende in dieser Region. Für jeden Motorsportbegeisterten ein Traum, für manch magenempfindlichen Beifahrer ein Alptraum. Doch dem Magen geht es wieder gut und so schmecken die Tapas, in der „La Teteria de Banuelo“, kurz vor dem gleichnamigen Badehaus aus dem 11.Jahrhundert, hervorragend. In der Calle Elvira reiht sich eine Tapasbar an die andere, sodass wir nicht so ohne weiteres an diesen vorbei kommen. Ehe wir uns versehen sitzen wir schon in der nächsten Bar, probieren „Salmorejo“ oder „Solomillo de cerdo“. In der Bar Los Diamantes, auf der Plaza Nueva, nehmen wir noch einen Absacker und bekommen Muscheln dazugestellt.

Tapasbar Granada, Spanien
                    
Am nächsten Morgen brechen wir nach Còrdoba auf. Auch diese Strecke fahren wir Überland um einen besseren Eindruck von Land und Leuten zu bekommen. Die Strassen sind gut ausgebaut und das Verkehrsaufkommen nicht besonders hoch. Còrdoba erreichen wir am frühen Nachmittag. Mitte September misst das Thermometer immer noch 36°C. Wir haben uns in einem kleinen Hotel im ehemaligen Judenviertel von Còrdoba eingemietet. Die Häuser alle weiss getüncht, die Gassen zum Teil nicht mal zwei Meter breit. Ein Labyrinth von schmalen Wegen durchzieht die alte Stadt. 

Còrdoba, Spanien

Wir stehen auf der aus dem 1. Jahrhundert vor Chr. erbauten Brücke, über den Guadalquivir und lassen die Abendstimmung auf uns wirken. Noch haben wir Zeit, der Tisch im Flamencorestaurant ist auf 20:30 Uhr reserviert. Den ausdruckstarken Tanz darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Einige Restaurants haben Gruppen organisiert, die den Flamenco ihren Gästen näher bringen sollen. Der Tag hat seine Spuren hinterlassen, und wir sind froh, dass der Weg zum Hotel nicht allzu weit ist. Auch Còrdoba hat an Sehenswürdigkeiten viel zu bieten, als Beispiel sei hier die Mezquita Kathedrale und der „Patio de los Naranjos“ als UNESCO Kulturerbe erwähnt. 

Patio de los Naranjos Còrdoba, Spanien

In der „Tarberna El Capricho“ gibt es nach Angaben des Wirts den besten Rabo de Toro in ganz Spanien. Da es mein erster Rabo ist kann ich das nicht so recht beurteilen, aber das Fleisch ist zart und eine Art Mehlschwitze schmeckt gut dazu. Allerdings wusste ich nicht, dass so ein Ochsenschwanz aus sehr vielen Knochen besteht, und etwas neidisch dachte ich mir, „klar mit Knochen, steht immer.“ Man lernt eben nie aus und jeder arbeitet eben mit seinen eigenen Tricks, auch ein andalusischer Stier. 

Stier Andalusien, Spanien

Noch in Gedanken an den besten Rabo brechen wir, am nächsten Tag nach Sevilla, unserer dritten Stadt, in Andalusien auf. Auch jetzt verzichten wir auf die Autobahn und folgen dem Fluss Guadalquivir. Unweit von Còrdoba befinden sich Überreste eines frühmittelalterlichen Palastes, der aber an Montagen für Besichtigungen geschlossen ist. So machen wir in Carmona unseren ersten Zwischenhalt. Der mittelalterliche Stadtkern ist hervorragend erhalten, die Eingangstore in die Stadt sind mächtig. Reist man in den Zeiten von Covid-19, sind die weniger bekannten Orte verwaist. Auf den Strassen sieht man den ein oder anderen der seine Besorgung erledigt, von Touristen weit und breit keine Spur.

Parroquia de San Pedro Carmona, Spanien

Sevilla ist ganz das Gegenteil, als der beschauliche Ort Carmona. Eine Stadt voller Leben, quirlig, aber nicht hektisch, hier ist der Flamenco geboren und hier wird er überall praktiziert. Auf der „Plaza de Espana“ treffen wir eine Gruppe, die Flamenco tanzen und durch eine Gitarre begleitet werden. Die wenigen Passanten werden sofort in den Bann gezogen und werfen bereitwillig ein paar Münzen in den Korb. 

Plaza de Espana Sevilla, Spanien

Der halbrund angeordnete Palast ist zur Parkanlage Maria Luisa offen und wird von zwei imposanten Türmen begrenzt. Die Parkanlagen in Sevilla sind grosszügig angeordnet und die Plätze interessant gestaltet. Der maurische Palast „Alcazar“, mit seinen Gärten, ist wunderschön angelegt, allerdings ist die Zugangsprozedur, zu Zeiten des Virus, etwas kompliziert und bei einer unterbrochenen Internetverbindung erst nach mehrmaligen Versuchen möglich. 

Kathedrale von Sevilla, Spanien

Die Kathedrale von Sevilla, im gotischen Baustil erbaut, hat einen beeindruckenden Glockenturm. Gleich nebenan befindet sich das Historische Archiv, welches ebenfalls sehr interessant ist. Wenn man Sevilla auf eigene Faust erkunden will ist die spanische Sprache von Vorteil, viele Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten sind auch noch ins Englische übersetzt, eine deutschsprachige sucht man vergebens. Doch Sevilla hat noch mehr zu bieten, die Stadt lädt mit einer grosszügig angeordneten Fussgängerzone zum Shoppen ein und nicht zuletzt finden sich auch hier unzählige Cafes und Bars in denen es hervorragende Tapas zu einem günstigen Preis gibt. Wir sitzen in der Bar „Paleyo“ und geniessen mal wieder die kleinen Häppchen, die wir einfach lieben gelernt haben. Die Bar ist rustikal eingerichtet, an den Wänden hängen Stierköpfe. 

Bar Paleyo Sevilla, Spanien

Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber die Tapas sind hervorragend und die Bar hat Tradition. Am Abend schauen wir uns noch das Metropol Parasol an. Die Holzkonstruktion ist in der Nacht mit blauem Licht beleuchtet. 

Metropol Parasol Sevilla, Spanien

Am nächsten Morgen stehen wir vor dem Aufzug der uns auf das Dach der Konstruktion bringt. Von hier oben hat man eine tolle Aussicht über die Stadt. Moderner Baustil wie die Puente del Alamillo oder das Hochhaus Torre Sevilla, wechselt sich ab mit den alten Baustilen der historischen Gebäude. Wir verlassen Sevilla und Andalusien in Richtung Norden und besuchen die Stadt Càceres deren Altstadt zum UNESCO Welterbe gehört. Wie unsere Reise in Spanien weitergeht und was wir in der kommenden Woche so alles erleben, könnt ihr, wie gewohnt in unserem Blog nachlesen, wie freuen uns auf euch. Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.




Kommentare

  1. Hei, gut geschrieben mein Lieber. Hätte auch Lust auf ein paar Tapas und ein Cerveza oder einen Roten. Machts gut und lieber Gruss, Uli

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  2. Hi Ralf.

    Wie immer interessant und gut geschrieben und es macht neugierig auf eure nächsten Erlebnisse und Eindrücke.

    Liebe Gaby und Ralf bleibt gesund.

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  3. Liebe Gaby und Lieber Ralf, freut mich sehr, dass Ihr so tolle und eindrückliche Erlebnisse im wunderschönen Andalusien erlebt. Beim lesen von Eurem Blog kann man gedanklich richtig eintauchen in die spannende Geschichte von Andalusien und bekommt richtig Lust auf das feine Essen und die feurigen Flamencoabende. Genießt das Leben und bleibt Gesund, liebe Grüße aus Jona, mäge

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