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Video Specials

Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Viva Espana

Die Bass Box des Motorboots, das 30 Meter vor uns liegt, lässt mein Schorle im Glas vibrieren. Das sieben Meter Boot ist mit 12 Personen ganz schön voll. 10 Personen sind eigentlich Limit nach den neuen Corona Vorschriften, eine Überschreitung wird mit 3000€ bestraft. Es herrscht Frauenüberschuss und vielleicht zählen die ja in Spanien nur zur Hälfte, wer weiss. Der Mushup Sound unterhält mindestens drei Boote, bis zum nächsten Partyboot das nur hundert Meter weiter liegt. Es wird getanzt und gesungen, von Abstand (geht auf dem Boot sowieso nicht) und Masken hat hier noch niemand was gehört. Sieht ja auch blöd aus, wenn man nur noch eine Maske trägt und sonst nichts. 

Formentera

Wir sind von Ibiza nach Formentera gesegelt und liegen mitten in der Partyszene. Die Corona Zahlen schnellen zwar in die Höhe, doch hier gilt, nach dem Motto „Wir leben nur einmal“, gib Alles wer weiss was morgen ist. Am Abend wird es dann langsam ruhiger und der Wind dreht von Nord auf Ost. Der Schwell von den vorbeifahrenden Booten wird weniger, es kehrt Ruhe ein und meine Wein im Glas, liegt so platt wie das Wasser auf dem See. Morgen früh um 6:00 Uhr ist die Nacht rum, wir wollen das von Windy angekündigte gute Wetterfenster nutzen und zum spanischen Festland segeln. 136 Seemeilen mit Wind von Nordost 12 bis 15 Knoten. Es ist noch Dunkel als wir uns zur Abfahrt vorbereiten. Ich habe den Deckstrahler angeschaltet um am Vorschiff besser arbeiten zu können. Wir setzen gleich das Gross und ich löse den Hahnepot. Gaby holt denn Anker hoch und ich stehe am Steuerstand um das Boot, bei Anker auf, in den Wind zu drehen. Langsam nimmt Katinka Fahrt auf, wir segeln mit fünf Knoten aus der Bucht. Formentera liegt hinter uns, der Wind dreht auf Südost, geht auf neun Knoten runter und schläft dann ganz ein. Prima diese Windy-App, mit 4 Rechenmodellen liegt Windy nie falsch, du bist einfach zu blöd das richtige Rechenmodell rauszusuchen, so sieht das aus. Sonst nutze ich die Software von Wetterwelt, hier im Mittelmeer auch nicht immer ganz zutreffend, doch deutlich besser als Windy. Leider hatten wir in den letzten Tagen einen schlechten Internetempfang, so dass uns die Daten nicht erreichten, wird Zeit, dass wir uns ein Pactormodem anschaffen und die Daten über Kurzwelle empfangen. Wie auch immer, das schon oft erwähnte Mittelmeer, Badewannen-Schwabelwasser, war wieder da. Restdünnung von Nord, Windwelle von Südost und dann zu wenig Wind um die Segel zu füllen. Die Folge, flappende Segel, dreimal links, einmal rechts und wieder gerade aus. 

Südspanien

So geht es in die Nacht, der Sonnenuntergang ist wieder einmal gigantisch und heute steht der Mond kurz vor Vollmond und gibt so viel Licht, dass man die Sterne kaum sieht. Plötzlich, wie aus dem Nichts kommt Wind auf und wir erreichen immerhin, zeitweise fast sieben Knoten auf der Logge. Gegen Mitternacht schläft auch diese Brise wieder ein und wir müssen einmal mehr unseren Flautenschieber bemühen. Wir nähern uns dem spanischen Festland und auch den Schifffahrtslinien, der Schiffsverkehr nimmt deutlich zu. Kurs 240° Südwest, wir halten auf Cabo de Palos zu, unser Ziel Cartagena. Hier wollen wir die schon überfällige Motorwartung durchführen, und den Ort als Ausgangspunkt für Ausflüge in den Süden Spaniens nutzen. Wir erreichen die Marina in Cartagena um die Mittagszeit. Über Kanal 9 UKW hab ich uns bereits angekündigt und wir werden sehr freundlich in Empfang genommen. Die Anmeldeprozedur ist trotz Corona sehr einfach und es ist nur ein weiteres DIN A4 Blatt für die örtliche Polizei auszufüllen. Die Preise hier im Süden des spanischen Festlandes sind auch wieder angemessen und nicht so wie in Formentera masslos überzogen. So wollte die Marina in Formentera sage und schreibe 445€ für eine Nacht, was wir natürlich nicht bereit waren zu bezahlen. In Cartagena kostet eine Nacht für unseren 12.40m Katamaran, 75€. Da wir vier Wochen hier bleiben, gab es noch einmal einen anständigen Rabatt, so dass wir hier für 39€ einen sicheren und schönen Platz haben. Ganz anders als auf den Balearen sind die Leute hier sehr diszipliniert und tragen alle durchweg Masken. 

Cartagena Spanien

Wir sitzen in der Fussgängerzone von Cartagena in einer Tapasbar. An der Bar suche ich mir gerade ein paar Tapas aus und lass mir von der Chefin erklären was es alles gibt. Mein Bier steht schon auf dem Tisch und wir geniessen den Nachmittag, seit langem mal wieder, in einer lebhaften Stadt. Die Tapas sind hervorragend und zufrieden erkunden wir weiter die Stadt bis wir am späten Abend wieder zu unserem Boot zurück finden.

Marina Cartagena

„So ein verdammter Mist, wie kann man den sowas nur dahin bauen!“ Der Ton wird rauer, Gaby verzieht sich auf das Vordeck und fängt an das Chrom zu polieren. Der Skipper hat mit der Motorwartung begonnen und ist wie immer dementsprechend aufgelegt. Besser man bzw. Frau ist da nicht in Reichweite. Der Ölfilter ist kaum erreichbar, ich liege mit dem Körper über dem noch warmen Motor und versuche den Filter rauszudrehen. Zuvor hab ich das alte Öl abgesaugt und mir eine kleine Aluwanne zurecht gebogen um das auslaufende Öl aufzufangen. Die Wanne muss ich dann mit einer Absaugpumpe absaugen weil ich sie sonst nicht unbeschadet aus der Serviceklappe herausbekomme, letztes Jahr hat das eine mords Sauerei gegeben. An solchen Tagen werde ich immer ganz neidisch und träume von riesengrossen begehbaren Maschinenräumen, in denen alles ganz übersichtlich und sauber angeordnet ist. Sowas soll es ja tatsächlich geben, hab ich mir sagen lassen. Stattdessen lieg ich hier über dem Motor 40°C von unten und immerhin noch 28°C von oben und drehe am Ölfilter. Geschafft, jetzt noch unfallfrei das Ding zwischen Motorwand und Bordwand nach oben verfrachten und im Eimer ablegen. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind können wir uns den Süden Spaniens ansehen. Was wir da so alles erleben, erzählen wir euch das nächste Mal hier in unserem Blog auf Glenswelt. Bis dahin wie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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