Direkt zum Hauptbereich

Video Specials

Sterben Economy-Flüge im Computerzeitalter aus?

Der Film, den ich ausgewählt habe, unterhält mich nur mäßig. Die Nebengeräusche sind trotz voller Lautstärke der Kopfhörer enorm, sodass ich bei längeren Dialogen, bei denen in normaler Sprachintensität gesprochen wird, nicht alles verstehe. Ich habe das Gefühl, dass durch die Kopfhörer das Fluggeräusch, ein monotones Rauschen, noch verstärkt wird. Das Display zeigt mir eine Flughöhe von fast 12000 Metern und eine Geschwindigkeit von über 900 Kilometern pro Stunde an. Am oberen Rand des Bildschirmes bewegt sich ein kleines Flugzeug und färbt den weißen Balken hinter sich blau ein. Eine Zeitangabe gibt die geflogene und die noch zurückzulegende Zeit an. Ja, die technischen Spielereien haben sich seit dem Computerzeitalter gewaltig verändert.  Abflug Tahiti Ich falle in eine Art Tagtraum. Ihr kennt das. Man kann nicht schlafen, weil die Umgebung einen wach hält, obwohl man eigentlich hundemüde ist. In der „Schweineklasse“ – zivilisiertere Leute als ich sagen auch Holzklasse (auf Neudeuts

Die Äolischen Inseln

Stromboli zeichnete sich aus dem Morgendunst ab und lag 10 Seemeilen vor uns. Da der Wind nur mit knappen fünf Knoten aus Nordwest blies erreichten wir die Insel am späten Vormittag. Wir haben die Äolischen Inseln erreicht. Das sonst vorhandene Bojenfeld suchten wir vergebens und so warfen wir den Anker auf sieben Meter und hatten guten Halt. 

Stromboli

Etwas verwundert nahmen wir das Grollen des Stromboli wahr, der circa alle viertel Stunde von sich hören lies und ein Donnern wie bei einem Gewitter von sich gab. Sicher wussten wir, dass wir an einem Vulkan angelandet waren, und dass dieser aktiv ist, jedoch war dieses regelmäßige Donnern etwas ungewohnt. Trotzdem wollten wir uns die Insel natürlich ansehen und so machten wir das Dinghi klar und motorten an den Ladungssteg für die Fähre, in der Hoffnung einen Ausstieg zu finden. An der Seite fanden wir dann auch eine Treppe und einen Ring, an dem wir unser Beiboot befestigen konnten. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen von San Vincenzo und Piscita. 

San Vincenzo Stromboli

Unser Ziel war das Observatorium am Rande der Sciara del Fuoco, der Rampe an der die Lava ins Meer läuft. Wir erhofften uns von dort einen Blick auf die Aktivität des Vulkans zu erhaschen, was allerdings von der Position noch nicht möglich war. Also weiter nach oben. Gaby war begeistert und ich wollte schon den nötigen Sicherheitsabstand von 20 Meter einhalten um mir nicht das Genörgel beim Aufstieg anhören zu müssen, doch sie blieb relativ ruhig. Möglicherweise lag es daran, dass sie die Luft, die ihr zu Verfügung stand, gerade für andere Dinge benötigte als über den Weg zu schimpfen. Wir erreichten die Rampe auf 400 Meter gerade als der Vulkan wieder so ein Donnerwetter von sich gab und eine Fontäne Gestein in die Höhe schleuderte. Wir waren beeindruckt und warteten um uns das Schauspiel noch einmal anzusehen. Da es schon ziemlich spät geworden war und wir den Abstieg nicht im Dunkeln machen wollten beeilten wir uns und erreichten das Dorf pünktlich zum Abendessen um 20.00 Uhr. 

Pizza Stromboli

In einem der wenigen Restaurants das offen hatte, bestellten wir eine Pizza und was viel wichtiger war eine große Flasche Bier, ich war am verdursten. Von der Terrasse konnten wir auf unseren Ankerplatz herunter sehen, den wir dann in völliger Dunkelheit wieder erreichten.
Am nächsten Tag hatten wir Nordwest Wind mit 15 Knoten, bis 17 Knoten vorhergesagt. Es baute sich eine Welle auf, die zum größten Teil schon Schaumkronen zeigten. Wir segelten mit erstem Reff im Gross an der Sciara del Fuoco vorbei und nahmen Fahrt auf. Das nächste Ziel war Panarea, eine kleine Insel zwischen Stromboli und Lipari. In der Calleta dei Zimmari warfen wir nach ruppiger Überfahrt auf fünf Meter Anker und hatten im Sand einen guten Halt. Immer wieder pfiffen Böen bis 25 Knoten in die Bucht, die erst in der Nacht ein wenig nachließen. Da es für unser Dinghi keine vernünftige Anlandestelle gab, packten wir einen wasserdichten Rucksack mit dem Nötigsten und schwammen an Land. Nach 20 Minuten Fußmarsch erreichten wir den wunderschönen Ort San Pietro. 

San Pietro auf Panarea

Die Häuser, die engen Gassen und vor allem die Gärten mit den vielen Blumen haben uns sehr gefallen. Außerdem gibt es auf Panarea sehr viele Kakteen die zum Teil ebenfalls blühen. Am Hafen legten wir eine Pause ein und sahen beim Entladen einer Fähre zu. Nur knappe 10 Seemeilen weiter liegt Lipari. Wir machten hier nur eine Zwischenstation um am nächsten Tag nach Vulcano weiterzufahren. Nicht, dass Lipari nicht sehenswert wäre, im Gegenteil, aber es gibt nicht viele Möglichkeiten zum Ankern bzw. nur wenige Stellen die flach genug sind oder man muss viel Geld für eine Boje in einem schaukelnden Hafenbecken bezahlen. Wir machten einen Badestopp und segelten dann nach Vulcano weiter. In der Bucht Porto di Ponente warfen wir den Anker auf fünf Meter Sand. Vulcano ist gerade mal halb so hoch wie Stromboli, hat aber den unangenehmen Schwefelgeruch der aus Erdlöchern austritt. Wir machten uns an den Aufstieg, als ich das Donnern des Stromboli wieder hörte, ach nein es war Gaby, weil es mal wieder den Berg nach oben ging. Wir erreichten den Kraterrand nach gut einer Stunde. 

Vulcano

Einer Mondlandschaft vergleichbar blickten wir in den Krater. Links von uns stiegen Schwefeldämpfe am Hang entlang nach oben. Ein penetranter Gestank lag in der Luft. Erinnerte mich irgendwie an meinen Chemieexperimentierkasten, der irgendwann mal nicht mehr ausreichte und ich mir noch diverse Zutaten in der Apotheke besorgte um Schießpulver selber herzustellen. Tja, damals ging das noch. Schlussendlich hätte ich beinah die ganze Bude abgefackelt, als ich es ausprobierte. Ich bekam das Ganze dann irgendwie wieder unter Kontrolle, nur die Bude stank drei Tage genauso wie hier auf Vulcano. Nachdem Abstieg fanden wir auf dem Weg zum Hafen eine nette Bar, in der wir unseren dehydrierten Körper wieder Flüssigkeit zuführten und fanden einen Supermarkt um ein wenig Obst und Gemüse einzukaufen, damit auch die Vitamine nicht zu kurz kommen. Morgen brechen wir dann nach Sizilien auf. 

Äolische Inseln

Die Äolischen Inseln sind ein schönes aber auch anspruchsvolles Segelrevier. Die Hauptwindrichtung ist hier West wird aber durch die eng beieinander liegenden Inseln abgelenkt, so dass man immer beschäftigt ist. Außerdem kann man zur Vorhersage immer ein bis zwei Knoten dazu rechnen. Also immer daran denken, rechtzeitig reffen. Im Moment ist noch viel Platz hier, obwohl sich in den letzten Tagen die Ankerbuchten gefüllt haben. Auch auf Vulcano haben die meisten Restaurants noch geschlossen. Hotels stehen zum Verkauf, oder sind zum größten Teil noch nicht geöffnet. Wir sind gespannt wie das in Palermo aussieht. Davon erzählen wir euch das nächste Mal. Bis dahin wie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Katinka
 

Kommentare

Beliebte Posts