Grau ist die vorherrschende Farbe dieser Tage die vom Wetter bestimmt wird. Ein richtiges Novemberwetter haben wir hier. Vorbei die Jahre in denen es auf den Straßen, Feldern und Wiesen die weiße Pracht gab und man sich unter stahlblauem Himmel gefreut hat, wenn beim spazieren gehen der Schnee unter den Schuhen geknirscht hat. Stattdessen grau in grau, nasskalt und wenn man vom Spazieren kommt strotzen die Schuhe vor Dreck und die Klamotten sehen auch nicht besser aus.
Der Dezember 2019 hat nicht den Charme und die Kraft eine weihnachtliche Stimmung in uns hervorzurufen. Umso mehr freuen wir uns über die vielen Farbkleckse in unsere Seele, die unsere Familie und Freunde in uns hinterlassen. Die letzte Woche haben wir intensiv gelebt und haben gespürt wie herzlich und mit Freude wir von der Familie aufgenommen und bei den Freunden, die wir besucht haben, empfangen wurden. Die Geschenke, die wir dieses Jahr verteilten, fielen eher bescheiden aus, aber auch wir konnten eben diese wunderbaren Farbkleckse verteilen und zumindest für die Zeit unseres Besuches vorhandene Alltagssorgen verdrängen. Viele unserer Verwandten und Bekannten verfolgen unseren Block und hatten bei unserem Besuch die Gelegenheit nachzufragen wie das eine oder andere gewesen sei. Brigitte lud uns zu Kaffee und Kuchen ein, die Runde, die wir davor mit dem Hund gelaufen waren trug nicht wesentlich zum Kalorienverbrauch bei und so kamen trotz guten Willens wieder ein paar überschüssige Pfunde auf das ohnehin schon fette Polster hinzu. Was nicht auf unsere Gastgeberin zutraf die nach wie vor trotz Weihnachtsessen, rank und schlank zu bleiben scheint. Die Zeit ging schnell vorbei und wir freuen uns schon auf unser nächstes Zusammentreffen. Am Abend waren wir mit Diana und Michael verabredet, wir trafen uns in der Schmiede und bestellten einen Wurstsalat. Auch hier ging es wieder rund um das Boot und die Frage wie weit wir mit unseren Arbeiten fortgeschritten sind. Die Beiden hatten uns ja auf Ihrem Rückweg aus dem Urlaub besucht und haben die Arbeiten am Unterwasserschiff quasi selbst begutachten können. Wir erzählten von unseren geplanten Vorhaben und erfuhren im Gegenzug was es Neues in der Stadt gibt, wobei Gaby tags zuvor beim Friseur bzw. Coiffeur war und Barbara eine schier unerschöpfliche Quelle kommunaler Nachrichten ist. Spät kamen wir nach Hause, hatten wir doch den letzten Bus verpasst und mussten laufen. Am nächsten Tag traf sich Gaby mit ihrer Schwester und einer Jugendfreundin in Stuttgart, während ich unserem Freund Schorsch einen Besuch abstattete. Als ich ankam, nahm mich Liz sogleich in Beschlag. Schnell war die Zeit vergessen als plötzlich das Telefon läutete und Schorsch nach mir fragte. Er hatte noch gar nicht bemerkt, dass ich längst schon da war. Wir fuhren in sein Gartengrundstück, machten es uns vor einem Kaminfeuer gemütlich und tranken ein Bier. Auch hier war das Thema wieder unsere Weltreise und was wir bisher alles schon erlebt hatten. Bereitwillig gab ich Auskunft bis Philipp kam um mich abzuholen.
Für den nächste Tag hatten wir eine Verabredung mit Gabys Bruder Walle und seiner neuen Freundin Moni. Wir trafen uns im Besen, eine Art Weinlokal welches von Winzern betrieben wird. An diesem Tag stand mal nicht das Boot im Vordergrund, was mir ganz recht war, sondern Moni. Die Arme, musste sich bildlich gesprochen, vor uns ausziehen. Sie gab uns bereitwillig Auskunft und so ging auch dieser Abend viel zu schnell zu Ende. Am Samstag machten wir mit dem Hund dann einen längere Wanderung um unseren Stoffwechsel wieder einmal ein bisschen anzuregen und Nina und Jürgen zu besuchen. Die Beiden sind gerade dabei Ihr Traumprojekt zu verwirklichen und bauen gerade ein Mehrgenerationenhaus in Korb um. Da es von unserem zeitweiligen Domizil nur knappe 7 Kilometer entfernt ist, bot sich die Wanderung über den Hanweiler Sattel förmlich an. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir unser Ziel wurden von Jürgen freudig begrüßt und machten erst einmal eine Hausbesichtigung. Beeindruckt, was schon alles geschafft war und wie die Pläne für die Zukunft aussehen fuhren wir nach Fellbach um dort mal wieder etwas zu essen. Nina empfing uns mit Kaffee und Kuchen. Larissa und Jenny hatten wir auch schon lang nicht mehr gesehen, umso mehr freuten wir uns, dass sie auch da waren.
Schließlich hatten Nina und Jürgen einen Tisch im Waldhorn reserviert und es stand einmal mehr, Essen auf dem Programm. Es war wieder ein gemütlicher Abend mit interessanten Gesprächen. Das Angebot uns nach Hause zu fahren, nahmen wir gerne an. Sonntag, unser Ruhetag, ist auch hier in Deutschland der Tag an dem wir uns ausruhen wollen. Nur wenig Essen, ein bisschen Bewegung an der frischen Luft und neue Energie tanken, schließlich steht Weihnachten unmittelbar vor der Tür. Doch zuvor war ein Treffen mit Elke und Joe geplant.
Die beiden Segler, die sich der Adria und den griechischen Inseln verschrieben haben, hatten wir zeitweilig aus den Augen verloren und erst kürzlich nahm Joe wieder Kontakt mit uns auf. Wir verabredeten uns in der Schwabenalm nachdem wir uns fast 12 Jahre nicht mehr gesehen hatten. Der Empfang war herzlich, die Gespräche sehr interessant. Während wir in den letzten 12 Jahren nur wenig gesegelt waren, hatten Elke und Joe eine Menge zu erzählen, einschließlich eines Mastbruchs den sie unbeschadet überstanden und über den Joe auf seiner
Homepage im Detail berichtet hatte. Wir wünschten uns schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr und versprachen für unser nächstes Treffen, uns nicht mehr so lange Zeit zu lassen.
Ja und jetzt ist Weihnachten. Wie wir das Weihnachtsfest verbrachten und welche Vorbereitungen wir für das Neujahrsfest treffen erzählen wir Euch das nächste mal. Bis dahin, wie immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.
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