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Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Geduld

Geduld ist nicht gerade eine Tugend von der wir viel abbekommen haben, hier in Italien wird sie sehr oft auf die Probe gestellt. Warten auf ein Ersatzteil, warten bis jemand sich das Problem anhört, warten bis etwas organisiert wird. Im Moment warten wir auf das Versetzen unserer Bootsauflagepunkte. 



Katinka steht auf sechs Böcken die das Schiff an Land abstützen und stabil halten. Dort wo die Böcke den Katamaran tragen konnten wir natürlich nicht streichen. Jetzt warten wir bis man die Böcke versetzt, um diese Bereiche ebenfalls bearbeiten zu können. Das sind keine grossen Flächen mehr, aber die Punkte müssen geschliffen, grundiert und dann wieder 6mal mit Coppercoat gestrichen werden. Alles in allem gute drei Tage Arbeit und fünf Tage Trockenzeit, dann noch einmal ein Tag anschleifen bis wir wieder ins Wasser können. 



Leider wird das Wetter auch immer unbeständiger und es wird schwierig das richtige Wetterfenster zu finden. Geplant war, dass wir Ende November wieder ins Wasser kommen, mal sehen ob das klappt. In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die Zeit mit Klempnerarbeiten. Die Borddurchlässe wurden von uns ja neu eingeklebt. Im Anschluss haben wir die Absperrhähne gesetzt und das Schlauchwirrwarr entwirrt und zum Teil neue Schläuche verlegt. Um zu testen ob auch alles dicht ist, hab ich für jeden Bordauslass einen Schlauchadapter gebaut und hab diesen mit unsere Trinkwasserleitung verbunden. Dann hiess es Wasser Marsch! Gleich der erste Absperrhahnen leckte. Also noch einmal ausbauen und erneut mit Dichtungsband abdichten. Diesmal noch zwei Lagen mehr. Erneut gaben wir Druck drauf und siehe da, er war dicht. Bei den anderen Hähnen blieb alles im Inneren trocken. Der letzte Borddurchlass mass eineinhalb Zoll und ich benötigte drei ineinander gesteckte Schläuche um die Sache einigermassen dicht zu bekommen. Die Schlauchverbindungen hielten auch, aber die Kunststoffwand des Auslasses war so glatt, dass sich der Schlauch nach einer Weile mit einem lauten «Plopp» aus dem Loch verabschiedete und das Wasser sich über mich ergoss. Gleichzeitig wirbelte der Schlauch umher und benässte mich von unten. Es brauchte eine Weile bis ich den Schlauch wieder eingefangen hatte und so war erst einmal Klamottenwechsel angesagt. Immerhin sind wir uns ziemlich sicher, dass alles dicht ist.

                 

Am 1. November war selbst hier in Italien Feiertag. Nicht, dass jetzt hier alles Still steht und die Strassen leer gefegt sind, nein hier haben die Geschäfte auf und es ist grosser Familientag. Entweder man macht einen Ausflug, oder man geht shoppen mit der ganzen Familie. Wir haben beides kombiniert. Zunächst haben wir, mit den Fahrrädern, den Flughafen umrundet. Während der Runde kamen wir dann, fast zufällig, an einer grossen Shoppingzone vorbei und wir genossen die Sonne und die warmen Temperaturen bei einem Kaffee und schauten den vorbei gehenden Leuten mit ihren grossen Einkaufstaschen zu. Fast vergassen wir die Zeit, waren es doch noch sieben Kilometer bis zu unserer Katinka und wir wollten bevor es dunkel wurde daheim sein. Also schwangen wir uns auf unsere Drahtesel und radelten die restlichen sieben von 28 Kilometern nach Hause. Da war dann mal wieder «Pastatag» angesagt. Leckere Rigatoni in einer Knoblauch-Basilikum-Tomatensosse füllten unsere Kohlenhydratespeicher wieder so richtig auf. Apropos Essen, seit dieser Woche haben wir in der Marina eine Kantine. Ein Bootsbesitzer kocht seit Montag jeden Tag auf seinem Schiff und hat zwei grosse Tische auf`s Deck gestellt an denen, wer möchte, Mittagessen kann. Man muss morgens vorbestellen und bekommt dann ein Aperitif, eine Flasche Wasser und ein Hauptgericht. Ab und zu gibt es noch ein kleines Dessert und einen Kaffee. Finden wir eine gute Idee, zumal man dann auch immer wieder andere Leute trifft. Der Chef der Marina ist auch immer da und so rufen wir uns, mit unserer Anwesenheit, immer wieder in Erinnerung. So lernen wir, nach und nach, mit der Geduld umzugehen. Es gibt ja auch immer wieder was Neues zu entdecken. Morgen bekommen wir zwei neue Nachbarn. Zwei weitere Katamarane sollen aus dem Wasser. Ein 42 Fuss Lagoon und ein 40 Fuss Katamaran. Das Kranen ist immer wieder ein Schauspiel und wir sind schon auf die Crew`s gespannt.



Ob und wie lange wir noch auf die Geduldsprobe gestellt werden und wer unsere neuen Nachbarn sind, erzählen wir euch im nächsten Blog. Bis dahin wie immer eine Handbreit und haltet die Ohren steif.

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