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Neuseeland, locker vom Hocker

Wenn Du nicht locker drauf bist, ist Neuseeland eher nichts für Dich, es sei denn, Du versuchst es ebenfalls mit Lockerheit. Unseren reservierten Liegeplatz in der neuen Okara Marina in Whangarei erreichen wir eine Stunde nach Feierabend, um ein Uhr am Nachmittag. Sharron, die Managerin der Marina, ist trotzdem da und nimmt die Leinen entgegen. Wir bekommen einen Schlüssel, eine kurze Einweisung und den Rest machen wir dann am Montag. Schön, dass wir angekommen sind. 4500 Seemeilen haben wir dieses Jahr zurückgelegt, und es werden nicht mehr werden, da wir uns Whangarei als Ausgangspunkt zur Erkundung Neuseelands auserkoren haben. Die meisten Geschäfte haben am Sonntag auf und wir sind mal wieder vom Überangebot total überwältigt. Der große Einkauf bleibt allerdings aus, da wir noch zu Fuß unterwegs sind. Dies wollen wir in der nächsten Woche mit dem Kauf eines Autos ändern. Hundertwasserhaus in Whangarei, Neuseeland Im Internet habe ich eine Mercedes C-Klasse gefunden, die unseren ...

Geduld

Geduld ist nicht gerade eine Tugend von der wir viel abbekommen haben, hier in Italien wird sie sehr oft auf die Probe gestellt. Warten auf ein Ersatzteil, warten bis jemand sich das Problem anhört, warten bis etwas organisiert wird. Im Moment warten wir auf das Versetzen unserer Bootsauflagepunkte. 



Katinka steht auf sechs Böcken die das Schiff an Land abstützen und stabil halten. Dort wo die Böcke den Katamaran tragen konnten wir natürlich nicht streichen. Jetzt warten wir bis man die Böcke versetzt, um diese Bereiche ebenfalls bearbeiten zu können. Das sind keine grossen Flächen mehr, aber die Punkte müssen geschliffen, grundiert und dann wieder 6mal mit Coppercoat gestrichen werden. Alles in allem gute drei Tage Arbeit und fünf Tage Trockenzeit, dann noch einmal ein Tag anschleifen bis wir wieder ins Wasser können. 



Leider wird das Wetter auch immer unbeständiger und es wird schwierig das richtige Wetterfenster zu finden. Geplant war, dass wir Ende November wieder ins Wasser kommen, mal sehen ob das klappt. In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die Zeit mit Klempnerarbeiten. Die Borddurchlässe wurden von uns ja neu eingeklebt. Im Anschluss haben wir die Absperrhähne gesetzt und das Schlauchwirrwarr entwirrt und zum Teil neue Schläuche verlegt. Um zu testen ob auch alles dicht ist, hab ich für jeden Bordauslass einen Schlauchadapter gebaut und hab diesen mit unsere Trinkwasserleitung verbunden. Dann hiess es Wasser Marsch! Gleich der erste Absperrhahnen leckte. Also noch einmal ausbauen und erneut mit Dichtungsband abdichten. Diesmal noch zwei Lagen mehr. Erneut gaben wir Druck drauf und siehe da, er war dicht. Bei den anderen Hähnen blieb alles im Inneren trocken. Der letzte Borddurchlass mass eineinhalb Zoll und ich benötigte drei ineinander gesteckte Schläuche um die Sache einigermassen dicht zu bekommen. Die Schlauchverbindungen hielten auch, aber die Kunststoffwand des Auslasses war so glatt, dass sich der Schlauch nach einer Weile mit einem lauten «Plopp» aus dem Loch verabschiedete und das Wasser sich über mich ergoss. Gleichzeitig wirbelte der Schlauch umher und benässte mich von unten. Es brauchte eine Weile bis ich den Schlauch wieder eingefangen hatte und so war erst einmal Klamottenwechsel angesagt. Immerhin sind wir uns ziemlich sicher, dass alles dicht ist.

                 

Am 1. November war selbst hier in Italien Feiertag. Nicht, dass jetzt hier alles Still steht und die Strassen leer gefegt sind, nein hier haben die Geschäfte auf und es ist grosser Familientag. Entweder man macht einen Ausflug, oder man geht shoppen mit der ganzen Familie. Wir haben beides kombiniert. Zunächst haben wir, mit den Fahrrädern, den Flughafen umrundet. Während der Runde kamen wir dann, fast zufällig, an einer grossen Shoppingzone vorbei und wir genossen die Sonne und die warmen Temperaturen bei einem Kaffee und schauten den vorbei gehenden Leuten mit ihren grossen Einkaufstaschen zu. Fast vergassen wir die Zeit, waren es doch noch sieben Kilometer bis zu unserer Katinka und wir wollten bevor es dunkel wurde daheim sein. Also schwangen wir uns auf unsere Drahtesel und radelten die restlichen sieben von 28 Kilometern nach Hause. Da war dann mal wieder «Pastatag» angesagt. Leckere Rigatoni in einer Knoblauch-Basilikum-Tomatensosse füllten unsere Kohlenhydratespeicher wieder so richtig auf. Apropos Essen, seit dieser Woche haben wir in der Marina eine Kantine. Ein Bootsbesitzer kocht seit Montag jeden Tag auf seinem Schiff und hat zwei grosse Tische auf`s Deck gestellt an denen, wer möchte, Mittagessen kann. Man muss morgens vorbestellen und bekommt dann ein Aperitif, eine Flasche Wasser und ein Hauptgericht. Ab und zu gibt es noch ein kleines Dessert und einen Kaffee. Finden wir eine gute Idee, zumal man dann auch immer wieder andere Leute trifft. Der Chef der Marina ist auch immer da und so rufen wir uns, mit unserer Anwesenheit, immer wieder in Erinnerung. So lernen wir, nach und nach, mit der Geduld umzugehen. Es gibt ja auch immer wieder was Neues zu entdecken. Morgen bekommen wir zwei neue Nachbarn. Zwei weitere Katamarane sollen aus dem Wasser. Ein 42 Fuss Lagoon und ein 40 Fuss Katamaran. Das Kranen ist immer wieder ein Schauspiel und wir sind schon auf die Crew`s gespannt.



Ob und wie lange wir noch auf die Geduldsprobe gestellt werden und wer unsere neuen Nachbarn sind, erzählen wir euch im nächsten Blog. Bis dahin wie immer eine Handbreit und haltet die Ohren steif.

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