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Video Specials

Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst.  Promenade Papeete, Tahiti Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und e

Coopercoat

Ein Wetter wie im April, einen Tag Sonnenschein am anderen regnet es was nur runter kann. Die Temperaturen sind weiter angenehm, selbst an den Regentagen sind es hier bis zu 17°C. Letzten Dienstag hatten wir einen super warmen Tag mit viel Sonne. In unserem Cockpit haben wir dann bis zu 31°C gemessen, was uns dazu verleitet hat, unser Projekt „The paint is off“ zum Abschluss zu bringen.


                 

Leider überraschte uns zu guter Letzt dann doch noch ein Regenschauer, der das Finish jetzt nicht gerade professionell aussehen lässt. Wir hoffen da es ja das Unterwasserschiff ist und Katinka dann ja irgendwann wieder im Wasser liegt nicht mehr auffällt. Jetzt haben wir uns erst einmal eine Pause verdient. Der letzte Monat und der davor, waren doch sehr arbeitsintensiv und anstrengend. 



Das Coppercoat mag ein gutes Antifouling sein, wobei die Meinungen da ja weit auseinander gehen, aber der Aufwand von einem klassischen Antifouling auf Coppercoat zu wechseln ist enorm. Das Abkratzen des alten Antifoulings, danach das Schleifen und Grundieren und letztendlich das Aufbringen des Coppercoats hat jetzt alles in allem 25 Arbeitstage in Anspruch genommen. Für das Anschleifen und Streichen des klassischen Antifouling benötigte ich 4 Tage. Geht man davon aus, dass man es alle zwei Jahre erneuert kommt man in 10 Jahren auf 20 Arbeitstage. 20 Arbeitstage, die sich auf 10 Jahre verteilen. Dazu kommt, dass die Nass in Nass-Technik beim auftragen des Coppercoats eine zwei Mann (Frau)-Crew an den Rand ihrer Möglichkeiten bringt, zumal wenn man in diesen Dingen ungeübt ist. Das Material ist nicht einfach zu verarbeiten. Das Kupfer setzt sich am Boden ab und muss ständig aufgerührt werden, gleichzeitig hat man bei einer Aussentemperatur von 20°C maximal 45 Minuten Zeit die angerührte Farbe aufzubringen, danach ist sie nicht mehr verarbeitbar. Man ist also ständig am rühren, streichen, rühren und muss dann mindestens vier Lagen aufbringen, bei uns waren es sechs. 



Da kommt man ganz schön ins schwitzen. Um zu vermeiden was uns jetzt bei den Restarbeiten und den beiden Rudern passiert ist, benötigt man eigentlich Laborbedingungen. Damit meine ich eine trockene, wenn möglich im Winter, beheizte Halle. Für jemanden der so etwas selber machen möchte ist das zumindest hier in Italien fast unmöglich, da die wenigen Hallenplätze die zu Verfügung stehen von den Marinas selbst genutzt werden. Warum eine beheizte Halle werden jetzt viele sich fragen, gerade eben hat er noch geschrieben, dass es 31°C im Cockpit gehabt hat und das im Dezember. Das Problem bei Coppercoat ist die lange Trockenzeit von 5 Tagen. Selbst hier in Italien fällt die Temperatur in der Nacht unter den Taupunkt und es bildet sich Kondenswasser. Dieses Wasser läuft an der Bordwand hinunter und wäscht das Kupfer aus dem Epoxi heraus. Mit einem riesen Aufwand haben wir gegen dieses Kondenswasser angekämpft, was uns zusätzliche Stresstage bzw. Nächte bescherte. Wir haben nun das Coppercoat, dort wo wir es haben wollten, mehr oder weniger drauf, was jetzt noch fehlt ist der Einbau der Ruder und das Anschleifen bzw. das Aktivieren des Coppercoats, damit es überhaupt wirksam wird. Die Ruder hätten nicht unbedingt ausgebaut werden müssen, man wäre umständlich schon irgendwie zum Streichen dran gekommen, aber wir sind froh, dass wir es gemacht haben. Nachdem die Farbe unten war und ich die beiden Ruder inspizierte, fiel mir auf, dass am Schafftansatz die Schweissnaht brüchig war. Dies musste dringend ausgebessert werden. In der Marina, in der wir uns gerade aufhalten, ist man sehr hilfsbereit und man hat auch immer die richtigen Leute bei der Hand, die einem helfend unter die Arme greifen. 



Um das Coppercoat zu aktivieren, gehe ich noch einmal von mindestens zwei Arbeitstagen aus, an denen ich mit 500ter Papier die Farbe anschleifen werde. Dazu noch ein Arbeitstag für das Einbauen der Ruder, macht insgesamt 28 Arbeitstage. Alles zusammengefasst, kann ich aus meiner Sicht einen Wechsel auf Coppercoat, mal abgesehen von der Wirksamkeit des Produktes, von dem ich nach wie vor überzeugt bin, nur im Rahmen einer umfangreichen Refitmassnahme mit optimalen Umgebungsbedingungen empfehlen, oder bei einer Neuanschaffung. Ansonsten übersteigt der Aufwand den noch zu beweisenden Mehrnutzen. Auch mit dem immer wieder gern argumentierten Krankosten geht hier meines Erachtens die Rechnung nicht auf. Wenn ich von einer Nutzungdauer von 10 Jahren ausgehe, benötige ich beim klassischen Antifouling fünf Krantermine. Bei Coppercoat wird empfohlen alle 3 Jahre das Unterwasserschiff neu anzuschleifen um das Kupfer zu reaktivieren. Damit spare ich gegenüber des herkömmlichen Antifoulings zwei Krantermine ein, die kompensieren noch nicht einmal die Materialmehrkosten, geschweige die Mehrarbeit die bei diesem System dahinter steckt. Ich gebe in diesem Blog lediglich unsere Erfahrung mit dem Produkt Coppercoat weiter, sicherlich gibt es da die unterschiedlichsten Meinungen, die ja auch in den verschiedenen Medien und im Internet kontrovers diskutiert werden. Ich habe versucht neutral den Umgang mit diesem Produkt zu beschreiben,mag sich jeder selbst seine Meinung dazu bilden. 


Wir haben es jetzt bald geschafft. Nächste Woche werden die Ruder eingebaut und dann ist ja auch schon bald Weihnachten. Durch die viele Arbeit fehlte uns die Zeit für unsere Sonntagsausflüge, was wir dringend wieder einführen wollen. Ja und zu guter Letzt sollte auch mal wieder an einem Video gearbeitet werden. Wenn es diesmal in dem Blog mehr um die Arbeit auf unserem Boot ging und sonst nichts spannendes passiert ist, hoffen wir trotzdem, dass ihr weiterhin euch für uns interessiert und unsere Reise verfolgt. Übrigens ist der Standortbutton auf unser Homepage jetzt mit der Seite „noforeignland“ verlinkt auf der ihr unseren aktuellen Standort sehen könnt. Auf der Seite kann man auch über einen Button unsere bisherige Reiseroute verfolgen. Viel Spass beim stöbern.
Nächste Woche planen wir wieder einmal einen Besuch in Rom. Bis dahin immer eine Handbreit und haltet die Ohren steif.


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