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Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Werftaufenthalt

Im Januar dieses Jahres hatten wir uns auf der «Boot» in Düsseldorf unter anderem eingehend mit dem Thema Antifouling beschäftigt. Wir haben uns dann entschlossen, das alte Antifouling zu ersetzten und ein neues aufzubringen. Coopercoat schien uns da am sinnvollsten da es nicht nur einen Bewuchsschutz über 10 Jahre verspricht, sondern auch noch einen Osmoseschutz. Eigentlich wollten wir das schon vor unserer grossen Reise erledigt haben, aber leider haben wir keine Werft gefunden die uns das selbst hat machen lassen. Hier in Rom sind wir jetzt fündig geworden und so haben wir kurzerhand unsere Winterpause vorgezogen. Winterpause heisst aber nicht, dass wir jetzt Pause machen, nein wir starten mit unserem Projekt «Der Lack ist ab» und bringen das neue Antifouling auf.



Wie versprochen kam der Chef der Marina am Montag vorbei und erklärte uns, dass wir in einer Stunde an den Kran verlegt werden und am nächsten Morgen aus dem Wasser kämen. Zwei Minuten später sprangen 2 Marineros an Board und lösten die Leinen von den zwei Booten die mit uns im Päckchen lagen. Ruckzuck waren die Boote versetzt und der eine Marinero sagte zu mir wir können starten. Hoppla dachte ich, das war jetzt aber die kürzeste Stunde die ich bisher in meinem Leben erlebt hatte, aber wie sagte schon Einstein, «Zeit ist relativ». Ich startete also den Motor und wir fuhren eine Schleife zum Kran. Am nächsten Morgen pünktlich um 8:00 Uhr hingen wir am Kran. Die ganze Prozedur zog sich dann aber doch bis zum frühen Nachmittag hin, da wir mit unserem Katamaran natürlich nicht auf einen Standardbock passten und das Aufbocken sich als etwas trickreich erwies. Der Wagen, der uns an unseren Trockenplatz befördert hat, ist zwar besonders flach hat aber am Motor einen kleinen Aufbau der von der Aufstellhöhe überbrückt werden muss. Leider verschätzten sich die Marineros 3 mal, sodass die Prozedur immer wieder von Vorne losging bis der Wagen endlich unter dem Boot weggefahren werden konnte. Letztendlich stehen wir jetzt fast so hoch wie ein Mono, was für uns vieles einfacher macht, haben wir doch jetzt eine ansprechende Arbeitshöhe.


Tja! Die Tage eine ruhige Kugel zu schieben waren jetzt definitiv vorbei. Am nächsten Morgen machte sich Gaby an das Reinigen unserer Schiffsschrauben und ich fing mit dem Abkratzen des alten Antifoulings an. Leute, wer so was noch nicht gemacht hat, kann sich nicht vorstellen was das für eine «bescheidene» Arbeit ist. Man zieht eine Scharfe Klinge, die an einem 30 cm langen Stil mit Haltegriff befestigt ist, über den Lack und kratzt die einzelnen Lackschichten von der Bordwand herunter. In unserem Fall sind das zwei Antifouling- plus eine Grundierungsschicht. Dabei entstehen Geräusche als wenn du mit den Fingernägeln an einer Betonwand entlang kratzt, einfach fürchterlich. Mal ganz abgesehen davon, dass beim Abziehen eine nicht unerhebliche Kraft aufgewendet werden muss. Das Kopfhörerset des Mobilphones leistete einen guten Job und so hatte ich wenigstens das Geräuschproblem in den Griff bekommen. Sechs Tage und Nächte kratzte ich an unserer Katinka den «Lack» ab. Am Tag real, wobei ich nach dem zweiten Tag kaum noch die Hände über den Kopf brachte und in der Nacht träumte ich vom Abkratzen ohne Gehörschutz, den ich einfach nicht mehr finden konnte. Nachdem fünften Tag legte ich eine Pause ein.



Es war Sonntag und der Letzte im Monat. Bei unserem ersten Besuch in Rom war die Sixtinische Kapelle geschlossen. Auf einer Tafel entnahmen wir, dass am letzten Sonntag im Monat der Eintritt frei wäre. Wir beschlossen also die Gunst der Stunde zu nutzen und uns die Kapelle anzusehen. Früh morgens nahmen wir den Bus nach Rom. Leider waren wir mit unserer Idee nicht die einzigen. Der leicht ansteigende Gehweg an der Aussenmauer zur Vatikanstadt, den wir bei unserem letzten Besuch noch menschenleer vorfanden, war nun voll von Menschen. Der Gehweg dort hinauf ist ungefähr 1km lang und knickt unten im rechten Winkel ab, schlängelt sich noch einmal ungefähr einen 1km bis zu einer weiteren Biegung, die dann direkt zum Petersplatz führt. Wir fuhren also mit dem Bus der uns nach Rom brachte bis zur ersten Biegung an den Menschen vorbei, die Schlange riss nicht ab. An der zweiten Biegung war dann keine Schlange mehr zu erkennen sondern man sah eine trichterförmig, auf die besagte Biegung zulaufende bzw. stehende Menschenmasse die versuchte an das Ende der Schlange zu kommen. Ein Besuch war somit aussichtslos und wir disponierten um. Gladiatoren und Löwen weckten in uns Fantasien und wir versetzten uns zurück in die Zeit der Römer. Zielstrebig peilten wir das Kolosseum an. «Panem et circenses» Brot und Spiele einen Hauch dieser Atmosphäre wollten wir einfangen. Aber auch hier wurden wir enttäuscht. Eine Eintrittskarte ins Kolosseum kostet 20€ und man steht wieder in der schier endlosen Schlange. Um dies zu umgehen gibt es Guidetouren die einen separaten Eingang nutzen und somit an der Menschenschlange vorbei geführt wird. Kostenpunkt 35€ pro Person versteht sich. Dies beinhaltet aber nur den oberirdischen Bereich des Amphietheaters. Den unterirdischen Bereich kann man nur dazu buchen und kostet dann komplett pro Person 45€. Das war uns dann doch zu viel und so kam es, dass wir Rom ein zweites Mal auf eigene Faust erkundeten. Auch diesmal besuchten wir einige Sehenswürdigkeiten Roms, unter anderem das Pantheon, die Trajanmärkte, den Obelisk Quirinale und die Terasse Gianicolo, um nur ein paar zu nennen. Zwischen dem Besuch all dieser Sehenswürdigkeiten fanden wir auch Zeit Abbey Theatre, einen urigen Irish pub, zu besuchen und zumindest einen Teil der ersparten 90€ auf den Kopf zu hauen. Ziemlich müde machten wir uns wieder auf den Heimweg mit dem Gefühl das Beste aus dem Tag gemacht zu haben. Wir geben jeoch nicht auf und werden es erneut probieren die Sixtinische Kapelle zu besichtigen.







Wie es dann am Montag mit unserem Bootsprojekt weiter ging und was wir sonst noch so alles angestellt haben, erzählen wir Euch das nächste mal. Bis dahin wie immer Handbreit und haltet die Ohren steif.



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