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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Herbstzeit

Man glaubt es kaum wir haben jetzt Mitte Oktober und das Thermometer klettert immer noch locker über 25°C. Uns kann es recht sein, hilft es uns doch unser «Der Lack ist ab-Projekt voran zu treiben. Als der Rumpf abgeschliffen war, haben wir die Borddurchlässe aus Messing ausgebaut und wollen diese nun durch Kunststoff ersetzen. Nachdem ich das dritte Ventil, die Knie an den Ohren anliegend die linken Hand unter dem Oberschenkel durchgestreckt mit der Rechten über das am Ohr liegende besagte Knie greifend und dann mit aller Gewalt an der Rohzange zerrend, ausgebaut hatte, nahm ich für die restlichen Durchlässe die Flex und lies rohe Kräfte sinnlos walten. 


Der Borddurchlass ansich ist nicht das Problem, sondern die dahinter liegende Armatur, sie ist ebenfalls aus Messing und die Kugelhähne werden mit der Zeit schwergängig und lassen sich dann nicht mehr bewegen. Bei Kunststoff soll das nicht passieren. Die Durchlässe werden mit Epoxi eingeklebt und weil ich mal wieder nicht aufgepasst habe, wurde von mir ein Falscher bestellt. Deshalb muss das Verkleben bis nächste Woche warten. Das macht jedoch nichts, denn in der Zwischenzeit beschäftigen wir uns mit unseren Rudern. Beim Backbord-Ruder habe ich am Schaft einen Riss festgestellt der Wasser eindringen lässt, das muss auf jeden Fall gerichtet werden. Ja und wenn wir schon dabei sind lassen wir gleich Beide auf Dichtigkeit prüfen und gegebenenfalls schweissen. Während das Boot aus GFK ist, sind die Ruder komplett aus Stahl. Ihr seht, uns wird es nicht langweilig.


Ein Kilometer von unserem Liegeplatz entfernt liegt der antike römische Hafen Portus Ostiensis Augusti, später umbenannt in Portus Romae auch bekannt als Hafen Imperial von Claudius und Trajan. Die Hafenanlage wurde mit zwei Wellenbrechern von Claudius im Jahre 42 n.Chr. begonnen und von Nero fertiggestellt. Von Trajan wurde dann, im Jahr 103 n. Chr., der Hafen durch ein 33 Hektar grosses, secheckiges Becken, erweitert. Man glaubt es kaum, aber die Anlage liegt heute gute 3km vom Meer entfernt und hat selbst für heutige Verhältnisse gigantische Ausmasse. Zum Teil sind Lagerräume, Tempel und sonstige Gebäude freigelegt. Die Hafenmole ist noch erkennbar und das sechseckige Hafenbecken von Trajan ist heute noch als See vorhanden. Der Besucher wird auf Wegen durch eine parkähnliche Anlage zu den einzelnen Gebäuden geführt und kann sich an Schautafeln über deren Funktion informieren, ausserdem werden geführte Touren angeboten. Schnell übernahm der neue Hafen die Aufgaben von Ostia und beschleunigte somit den Untergang der alten Hafenstadt. Wir verbrachten den Vormittag an diesem Ort und fuhren dann mit den Fahrrädern, auf einem neu entdeckten Fahrradweg abseits der verkehrsreichen Via Portuense, am Tiber entlang. 


Der Weg anfangs recht breit und betoniert wurde dann zum Mountainbiketrail und war nach Rom ausgeschildert. Nach fünf Kilometern hatten wir die Nase voll, so ein Mountainbiketrail ist mit einem Klapprad nur suboptimal zu befahren und nachdem uns der dritte entgegenkommende Moutainbikefahrer mitleidig anschaute, kamen wir uns ein wenig fehl am Platz vor. Wir verliessen also den Trail an einem Abzweig und radelten Richtung Parco Leonardo, hatten wir doch noch eine offene Rechnung mit unserem Lieblingsunternehmen Vodafone offen. 


Schliesslich intressierte uns doch brennend wo unsere restlichen 20GByte Datenvolumen geblieben sind. Wir hatten ja letzte Woche eine neue SIM-Karte mit 35GByte Datenvolumen kaufen müssen da unsere alte SIM-Karte nichtmehr aufladbar war. Von Vodafone wurden uns aber nur 15GByte freigeschaltet. Also was war mit dem Rest? Bevor wir den Laden betraten checkte ich auf der Internetseite noch einmal die Karte und siehe da, auf einmal waren die 20 GByte vorhanden. Tja, manche Dinge erledigen sich tatsächlich von selbst. Wir machten einen scharfen Knick vor dem Laden und bogen stattdessen in ein Cafe ein um erst einmal was zu trinken, schliesslich waren wir ja auch schon wieder ein paar Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs. Das schöne in Italien ist, man kann hier Sonntags stressfrei einkaufen und das wird von vielen Italienern auch genutzt. Die Parkplätze sind immer gerammelt voll. Ein Parkplatzproblem haben wir mit unseren Klapprädern allerdings nicht, wir können fast bis an den Eingang fahren und finden immer eine Laterne an die wir uns festbinden können. Allerdings schauen wir immer ein bisschen neidisch auf den grossen Kofferraum, denn bei uns passt nicht soviel auf`s Rad und da muss man schon genau schauen was man tatsächlich braucht. Nachdem wir unsere Einkäufe getätigt hatten nahmen wir den Rückweg zu unserer Katinka in Angriff. Auf einer noch nicht für den offiziellen Strassenverkehr freigegebenen Strasse fuhren wir ganz entspannt zur Marina zurück. So entdecken wir mehr und mehr unser Umfeld und können dem manchmal hohem Verkehrsaufkommen ausweichen.

                  

Nächste Woche wird dann endlich gestrichen. Wie wir das meistern erzählen wir Euch im nächsten Blogpost bis dahin wie immer eine «Handbreit» und haltet die Ohren steif.





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