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Video Specials

Point Venus

Es ist der 3. Juni 1769. Kapitän James Cook, die Naturforscher Joseph Banks und Daniel Solander sowie der Astronom Charles Green stehen im schwarzen Sand und beobachten mit ihren Teleskopen den Venustransit. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn es ist gnadenlos heiß. Die Sonne scheint und es ist keine Wolke am Himmel. Der Sand tut sein Übriges und die Temperaturen erreichen etwas über 30 °C. James Cook schreibt zu diesem Tag in sein Tagebuch: Point Venus mit Blick auf Moorea, Tahiti Dieser Tag erwies sich als so günstig für unseren Zweck, wie wir es uns nur wünschen konnten, es war den ganzen Tag über kein Clowd zu sehen, und die Luft war vollkommen klar, so daß wir jeden Vortheil hatten, den wir uns wünschen konnten, um den ganzen Durchgang des Planeten Venus über die Sonnenscheibe zu beobachten: wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, der die Zeiten des Planeten sehr störte. Kontakte, insbesondere die beiden internen. Dr. Solande

Offline

Kennt ihr diese Internetjunkies die blind auf der Strasse herumrennen, nur ihr Handy im Blick und sonst gar nichts. Die, mit ihrem «Kopf nach unten Gang» ,auf die der Rest der Welt aufpassen muss, dass ihnen auf freier Wildbahn nichts passiert. Wenn Darwin Recht hat kann Shakespears Darstellung «Der sieben Phasen eines Mannes» auf die Letzte reduziert werden, denn den aufrechten Gang wird es in ein paar Jahrzehnten dann nicht mehr geben. 


Wie schlimm muss es für so einen Menschen sein, wenn er plötzlich kein Internet mehr hat. Wir wissen das jetzt, denn genau das ist uns passiert, plötzlich waren wir «offline». In Loano haben wir uns bei Vodafone eine 100GByte Daten Sim-Karte gekauft. Kostenpunkt 30€ plus 10€ die Sim-Karte plus 10€ Aktivierungsgebühren. Wiederaufladbar hiess es und so war sie auch auf der Internetseite registriert, nachdem wir endlich einen Zugang auf der Seite eingerichtet hatten, ist bei einer fremden Sprache nicht immer so ganz einfach, aber das nur so nebenbei. Das Datenvolumen steht 3 Monate zu Verfügung und kann dann, wie gesagt, aufgeladen werden. Was uns der nette Herr im Vodafone Laden nicht gesagte hat war, dass dieses Angebot nur noch zwei Monate besteht und dann ersatzlos gestrichen wird. Es machte also eines Abends «ping» und nichts ging mehr. Ein Aufladen war über die Internetseite auch nicht möglich. Klar kannst du jeden Abend in den Pub und das dortige WLAN nutzen um deine Emails abzurufen. Da wir aber auch unsere Homepage pflegen müssen und Videos hochladen ist das von zuhause aus einfach komfortabler. Das hiess für uns, ab in den nächsten Vodafone Laden. Do you speak English, no. Auch gut, muss es eben so gehen. Wir versuchten ihm zu erklären was das Problem ist. Numero? Damit meinte er die Telefonnummer die wir ihm gaben und die er in seinen Computer eintrug. Prompt fand er uns dann auch und erklärte uns, dass diese Karte nicht wieder aufladbar ist, da wie bereits schon beschrieben, das Angebot ausgelaufen war. Neues Angebot 35GByte für einen Monat 11,99€ plus 10€ die Karte, plus 15€ Aktivierungsgebühren. Man beachte die Inflation bei den Aktivierungsgebühren. Dafür können wir jetzt 1000min nach Albanien telefonieren. Ich hab mir schon überlegt, mit einer Endlosschleife dem Vodafone Laden in Tirana, vorausgesetzt es gibt da überhaupt einen, immer wieder die gleiche Frage «Do you speak English» zustellen, bis die 1000min verbraucht sind. Auf jeden Fall Kompliment an Vodafone, hervorragendes Geschäftsmodel, könnte von mir sein. Man bringt ein Angebot auf den Markt, lässt es begrenzt laufen, natürlich nur so lange bis das Limit noch nicht aufgebraucht ist und wenn der Kunde dann aufladen will geht es natürlich nicht, da das Angebot nicht mehr zu Verfügung steht. Stattdessen verkauft man ihm ein neues Angebot mit neuer Karte und neuer Aktivierungsgebühr. Das nenne die einen Gewinnoptimierung, für uns ist das schlicht weg eine Sauerei, aber liebe Vodafone, wir werden für dieses Geschäftsmodel Werbung machen und allen davon erzählen. Das ist ja noch nicht alles, Zuhause angekommen war die Internetseite mittlerweile schnell eingerichtet und siehe da, statt den versprochenen 35GByte stehen uns nur 15GByte zu Verfügung. Wo die restlichen 20GByte geblieben sind «Who knows?» Mal sehen wie uns Vodafone das nun wieder erklärt. Wir werden nach unserem erneuten Besuch im Vodafone Laden davon berichten.



In der Zwischenzeit macht unser «Der Lack ist ab-Projekt» weitere Fortschritte. Nachdem abkratzen des Antifouling hat sich das Schleifen dann doch mehr als geplant in die Länge gezogen, da das Teerepoxi doch recht hartnäckig auf der Oberfläche kleben blieb. Trotzdem haben wir es dann irgendwie geschafft das Zeug runter zu bekommen. Leider wurde dabei das Gelcoat stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass jetzt doch ein Primer notwendig wird. Wir werden, bevor wir das Coppercoat aufbringen, zwei Lagen High Protect als zusätzlichen Osmoseschutz auftragen.



Jedoch nicht nur unser Bootsprojekt hält uns auf Trab, auch so profane Dinge wie zum Beispiel Wäsche waschen stehen immer wieder einmal an. Hatte mich dieses Thema in meinen bisherigen Leben eher am Rande betroffen, immerhin wusste ich wo der Wäschesack steht, stecke ich heute viel tiefer im Detail. Gut, wie man so ein Hightech-Gerät bedient wird mir wahrscheinlich immer Schwierigkeiten bereiten und in welches Fach jetzt das Waschmittel rein muss lerne ich nie, aber für den Wäschetransport in den Waschsalon und zurück bin ich ganz gut zu gebrauchen. Immerhin hab ich sehr rasch gelernt, wann man die Wäsche nicht waschen sollte, nämlich dann wenn alle anderen ihre Wäsche waschen wollen. So wie die Deutschen die Liegestühle am Strand mit ihren Handtüchern blockieren, legen die Italiener ihren Wäschesack vor die Maschine. Wir finden beides nicht gerade sexy aber uns fragt ja auch keiner. Da heisst es dann entweder zwei Stunden warten oder ein anderes Mal wiederkommen. Wir haben uns dann für das Wiederkommen entschieden und sind ein Bier trinken gegangen. Nachdem Motto «Der frühe Vogel fängt den Wurm» hat sich Gaby dann am nächsten Morgen zum zweiten Mal aufgemacht und siehe da auf die Menschen ist Verlass, denn vor neun Uhr bewegt sich in Italien fast gar nichts, auch nicht in einem Waschsalon. Ich liebe diese kulturellen Unterschiede, hat man sie erst einmal erkannt, hilft es einem bei der Alltagsplanung.



Was wir so weiterhin planen und was wir diese Woche so alles erlebt haben, erzählen wir Euch nächste Woche, in diesem Sinne immer eine Handbreit und haltet die Ohren steif.






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