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Wenn du solche Freunde hast, brauchst du einen sauren Drops

Der Himmel zieht sich bedenklich zu und genau zu dem Zeitpunkt, an dem wir Anker aufgehen wollen, fängt es an zu regnen. Wir brechen den Vorgang ab und warten noch ein wenig. Anker auf nach Regenschauer, Moorea In der letzten Woche haben wir dann doch noch den Tiki-Schnorchelspot besucht. Leider kann man den Spot als Touristennepp abschreiben. In drei bis vier Metern Wassertiefe liegen ein paar Figuren im Sand. Die wenig vorhandenen Korallen sind abgestorben, Fische so gut wie nicht vorhanden. Alles in allem gibt es auf Moorea deutlich schönere Schnorchel- und Tauchstellen. Nachdem das mit dem Schnorcheln eher ein Reinfall gewesen ist, setzen wir aufs Wandern. Ziel ist das Belvedere du Opunohu. Da oben gibt es ein wunderschönes Restaurant mit Blick auf die Bucht, sagt man mir. Das kühle Bier läuft wie Öl die Kehle hinunter, schwärmt man mir vor. Gut, der Weg ist ein bisschen steil, aber es lohnt sich, überredet man mich. Meine Neugier ist geweckt und so machen wir uns mit dem Dinghy zu...

Wenn du dir selbst ins Knie schießt

Auch diese Woche sind wir beide wieder voll beschäftigt. Es sieht immer noch chaotisch aus, bessert sich aber so langsam. Immer wieder schallt es durch das Schiff: „Wo sind denn die Unterhosen? Wo sind meine Klamotten? " Die Antwort ist dann sehr einfach: „In der Schublade unter dem Bett.“ Nur unter welchem? Also sind wir den halben Tag mit Suchen beschäftigt.

MMSI-Nummer erfolgreich geändert

Ein anderes Problem ist die Änderung der MMSI-Nummer. Die Nummer ist neunstellig und identifiziert ein Boot im internationalen Funkverkehr. Wichtig natürlich auch für die Seenotrettung. So werden alle Kommunikationsmittel an Bord, die irgendwie mit Seefunk oder Seerettung zu tun haben, mit dieser MMSI-Nummer programmiert. MMSI ist die Abkürzung für Maritime Mobile Service Identity und wird von den in den Ländern zuständigen Telekommunikationsbehörden vergeben. In Deutschland ist es die Netzagentur mit der Außenstelle Hamburg. Das Problem ist nun, dass die Nummer in den einzelnen Geräten wegen Missbrauchs nicht so ohne Weiteres gewechselt werden kann. Die Internationale Fernmeldeunion ITU hat die einzelnen Gerätehersteller zur Überwachung verdonnert. Und jeder Gerätehersteller hat da so seine eigene Lösung erarbeitet. Das geht von relativ einfach, wie zum Beispiel bei Standard Horizon, bis unmöglich, bei Raymarine. Jetzt könnte man sagen: Kauf dir einfach ein neues Gerät und die Probleme sind erledigt. Das dürfte in unserer Wegwerfgesellschaft mittlerweile die übliche Vorgehensweise sein. Leider nicht sehr ökologisch und auch etwas teuer. Bei uns wäre das ein UKW-Funkgerät, ein Handgerät als Ersatz, ein AIS-Netzwerk und eine Seenot-Barke. Immerhin mal geschwind 3000 Euro. Da ich, wie schon ein paar Mal erwähnt, einfach zu sehr Schwabe bin und auch die Reise, die wir gerade unternehmen, in dieser Beziehung nicht viel geändert hat, aber auch wegen des ökologischen Aspekts weigere ich mich, den einfachen Weg zu gehen. Ich schreibe also die einzelnen Hersteller an, mit der Bitte, mir die Vorgehensweise der MMSI-Änderung mitzuteilen. Bei Standard Horizon war das überhaupt kein Problem. Auf dem Gerät erzeugt man einen Requestcode, den man zusammen mit seinen Registrierungsdokumenten und der alten MMSI an den Hersteller schickt. Man bekommt dann ein Passwort, welches die alte MMSI löscht und es möglich macht, eine neue einzugeben. 

Vespermarine fehlende Serien-Nummer

Bei Vespermarine, die bei uns für das AIS zuständig sind, kämpfe ich gerade mit der Seriennummer. Diese sollte auf dem Aufkleber, der auch die Modellbezeichnung beinhaltet, vorhanden sein. Ist sie aber nicht. Ein Beweisfoto lässt Vespermarine verstummen. Mittlerweile hat man mich zum deutschen Support von Garmin durchgereicht. Vespermarine gehört nämlich seit geraumer Zeit zum Garmin-Konzern. 

Gerät vom Servicetechniker zerstört

Mit dem Raymarine-Funkgerät bin ich zum Servicehändler in Papeete gegangen. Das war ein großer Fehler. Angefangen hat es damit, dass ich angefragt habe, ob Sie mir die MMSI-Nummer umprogrammieren können. Die Antwort war: „Ist in fünf Minuten erledigt.“ Naiv wie ich bin, spurte ich zum Boot und baue das Funkgerät aus. Zurück im Laden: „Oh, der Servicetechniker ist heute nicht da, dauert drei Tage.“ Gut, also von fünf Minuten auf jetzt drei Tage, akzeptiert. Na ja, nicht wirklich, aber was soll ich machen. Nach drei Tagen heißt es dann: „Sorry, tut uns leid, aber das Gerät ist zu alt, muss nach Australien geschickt werden. Wäre aber ganz schön teuer, da kann man sich gleich ein neues Gerät kaufen.“ Ok, aber nicht in Französisch-Polynesien, wo alles doppelt so teuer ist wie woanders auf der Welt. Ich nehme das Gerät wieder mit und baue es wieder ein. Leider funktionieren jetzt weder die Distressfunktion noch das zweite Handgerät außen. Das Gerät wurde also kaputt geprüft. Nach dem Motto: Wenn du dir selbst ins Knie schießt. Der Raymarine-Service kann von mir also in keinem Fall empfohlen werden, und mit Sicherheit wird die neue Funke kein Raymarine-Gerät sein, und wenn ich das ganze Boot neu verkabeln muss. Bei der Seenot Barke von ACR habe ich vom Support noch überhaupt keine Antwort erhalten. Auch hier wird es vermutlich auf eine Neue herauslaufen. Zusammengefasst bin ich jetzt mit einem Gerät erfolgreich gewesen, eins ist noch in der Schwebe und zwei Geräte müssen über kurz oder lang neu angeschafft werden. Unter Kundenzufriedenheit verstehe ich was anderes, und meine Favorisierung dürfte eindeutig bei der Neuanschaffung sein.

Seenot-Barke von ACR bis heute keine Nachricht

Doch auch das Ausklarieren aus Französisch-Polynesien ist auf Tahiti nicht ganz so einfach. Drei Tage vor Abreise muss man Traffic Control per E-Mail informieren. Zwei Tage vorher muss man Customs aufsuchen und die Zolldeklaration erledigen. Damit das nicht zu einfach geht, hat man den Zoll im letzten Winkel des Hafens in Papeete versteckt. Am Tag der Abreise muss dann die gesamte Crew noch zur Immigration am Flughafen in Faaa. Danach sollte man dann per E-Mail von Traffic Control eine internationale Clearance erhalten. Etwas kompliziert, aber die Leute sind alle super freundlich und letztendlich ist jetzt alles parat zur Abreise nach Neuseeland. Kleiner Tipp: Lieber von Bora Bora ausklarieren, da geht das Ganze wesentlich einfacher. Wir besuchen noch einmal Freunde im Süden von Tahiti und gewinnen neue dazu. Für mich wird es also jetzt nach Neuseeland losgehen, während Gaby auf die neue Katinka Enjoy aufpassen wird. Bis nächste Woche auf hoher See. Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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