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Point Venus

Es ist der 3. Juni 1769. Kapitän James Cook, die Naturforscher Joseph Banks und Daniel Solander sowie der Astronom Charles Green stehen im schwarzen Sand und beobachten mit ihren Teleskopen den Venustransit. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn es ist gnadenlos heiß. Die Sonne scheint und es ist keine Wolke am Himmel. Der Sand tut sein Übriges und die Temperaturen erreichen etwas über 30 °C. James Cook schreibt zu diesem Tag in sein Tagebuch: Point Venus mit Blick auf Moorea, Tahiti Dieser Tag erwies sich als so günstig für unseren Zweck, wie wir es uns nur wünschen konnten, es war den ganzen Tag über kein Clowd zu sehen, und die Luft war vollkommen klar, so daß wir jeden Vortheil hatten, den wir uns wünschen konnten, um den ganzen Durchgang des Planeten Venus über die Sonnenscheibe zu beobachten: wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, der die Zeiten des Planeten sehr störte. Kontakte, insbesondere die beiden internen. Dr. Solande

Selbst ist der Mann

Mein Sensor ist wieder an Bord. Ein Neuer ebenfalls. Nachdem der Mechaniker den Öldruck direkt am Motor gemessen hat und er für in Ordnung befunden wurde, ist der neue Öldrucksensor schnell eingebaut. Bei der Maschinenwartung besteht die Firma auf einem Ausbau der Maschine. Nachdem ich das ablehnte, hat sich somit die Maschinenwartung erledigt. Also mache ich sie wieder selbst. 

Promenade Papeete, Tahiti

Im Internet bestelle ich mir alle Dichtungen und Federn, die möglicherweise bei dieser Wartung ausgetauscht werden müssen. Beim PayPal-Bezahlvorgang kommt es, wie üblich, zu Unterbrüchen, was letztendlich dazu führt, dass meine Kreditkarte gesperrt wird. Prima, ich bin mal wieder begeistert. Der E-Mail-Verkehr zwischen der Bank und mir führt ins Leere. Ein persönliches Vorsprechen ist erwünscht. Das Skype-Konto ist auch leer und ohne Kreditkarte kann ich es nicht aufladen. Die Bank akzeptiert keine WhatsApp. Eigentlich muss ich jetzt sterben. Mit einem Trick wird Skype überlistet und es gelingt mir, das Telefongespräch mit der Bank zu führen. Nach drei Tagen ist die Kreditkarte erneut freigeschaltet und ich kann wieder feste Nahrung zu mir nehmen. Mein Leben ist gerettet. Auf zu neuen Taten. 

So sieht eine Hydraulikpumpe von Innen aus 

Ich suche mir einen anderen Ersatzteilhändler, bei dem das Bezahlen reibungslos funktioniert. Unterdessen baue ich die Hydraulikpumpen aus, die seit geraumer Zeit etwas undicht sind. Im eingebauten Zustand haben es schon, der ein oder andere Mechaniker versucht, was mich letztendlich schon knapp 1000 US$ gekostet hat. Wie ihr sicherlich erahnt, ohne Erfolg. Ich gehe das Problem also jetzt selbst an und beginne mit dem Lösen der Hydraulikschläuche. Die Muttern sind so fest angezogen, dass ich rohe Gewalt anwenden muss. Wie das so ist, gibt dann irgendetwas spontan nach, und man bekommt die Finger nicht rechtzeitig heraus. Im Arbeitsfeld sind es gefühlte 70 °C. Tatsächlich mögen es nicht übertrieben, um die 35 °C haben. Schweiß, Blut und Hydrauliköl vermischt sich zu einer undefinierbaren Flüssigkeit und tropft in den Motorraum. Irgendjemand hat mir mal etwas von Sonne, Strand und Palmen erzählt. Arbeiten wollte ich eigentlich auch nicht mehr. Zumindest nicht so schwer. Mit einem Küchenpapier wische ich meine Hände ab und beurteile meine Wunden. Nicht lebensbedrohlich, also weiter. Nach einem Tag sind sämtliche Hydraulikschläuche gelöst und die erste Pumpe ist ausgebaut. Die Zweite macht allerdings weitere Probleme. Die Schrauben am Flansch lassen sich nicht lösen. Der Motorraum ist so eng, dass ich den Werkzeugschlüssel nicht anständig ansetzen kann. Ein Ringschlüssel, den ich nicht habe, muss her. Ich kaufe drei. Einen geraden, halb gekröpften und einen gekröpften. Immerhin 70 US$ in Papeete für drei 22-er-Werkzeugschlüssel. Ausprobiert habe ich sie noch nicht, weil ich mich nicht ungern von der Arbeit ablenken ließ.

Luxus Werkzeug

Yvonne, die Frau eines ehemaligen Arbeitskollegen aus der Schweiz, macht mit ihrer Freundin eine Reise durch den Pazifik und besucht auch Papeete. Wir haben uns in den Jahren der Schweiz angefreundet und den Kontakt über diese Zeit gehalten. Ich freue mich auf die beiden und wir verabreden uns zu einem Kaffee. In einem Restaurant an der Promenade mit Blick auf Moorea, sitzen wir, unter Palmen und erzählen von früher und wie die Reise bisher verlaufen ist. Das Kreuzfahrschiff läuft erst spät am Abend aus, und so haben wir den ganzen Tag Zeit uns Papeete anzuschauen. Papeete hat einen spröden Charme und es gibt nicht wirklich viel, was lohnt zu besichtigen. Auf jeden Fall gehört aber die Markthalle dazu. Die Kathedrale, die von außen sehr schlicht wirkt, soll innerhalb sehr schön sein. Leider bleibt uns ein Blick ins Innere verwehrt, da alle Türen abgeschlossen sind. In der Markthalle herrscht buntes Treiben. Schon wenn man in die Nähe kommt, findet man unzählige kleine Stände, die vor der Halle aufgebaut sind. Ich gebe mein Wissen aus den Gambiers weiter und erkläre Yvonne und Susanne, woran man die Qualität einer Perle erkennt. Dabei gibt es unzählige Beispiele, an denen ich den Unterschied zeigen kann. Der untere Bereich der Markthalle ist dem traditionellen Markt vorbehalten. Hier bekommt man neben Obst und Gemüse auch sehr guten Fisch. Auf der oberen Ebene gelangt man über einen Rundgang von einem Souvenirladen in den anderen, immer wieder von einem Perlenverkäufer unterbrochen. Hier werden Molas, Tikis oder sonstige Souvenirs angeboten. Im nördlichen Bereich der Halle findet man schließlich die Blumenverkäufer, bei denen man den traditionellen Kopfschmuck der Polynesierinnen kaufen kann. Zu Mittag gehen wir in ein Restaurant und ich empfehle Poisson cru, ein polynesisches Gericht, das aus rohem Fisch besteht, der in Zitronensaft und Kokosmilch mariniert ist. Mit Salat garniert ist es ein leichtes Essen. Ja, und dann bestehen die beiden Damen noch auf eine Bootsbesichtigung der Katinka. Das Ganze ist mir ein bisschen peinlich, weil ich nicht aufgeräumt habe. Außerdem herrscht auf der Katinka durch den Ausbau der Hydraulik gerade Baustellenflair, um nicht zu sagen: Chaos. Zu allem Überfluss hat es auch noch geregnet und der schwarze Zivilisationsstaub, der sich durch den Verkehr angesammelt hat, bildet Ränder auf dem weißen Gelcoat. Sie lassen sich davon nicht abbringen und aufgeräumt haben sie auch nicht. Also ist nichts weiter passiert, als dass Katinka und ich kurzfristig zwei Gäste an Bord hatten. 

Kreuzfahrschiff Papeete, Tahiti

Nach einem wunderschönen Tag, der mich all die Arbeit, die noch ansteht, vergessen ließ, verabschiede ich mich von Yvonne und Susanne und wünsche ihnen noch viel Spaß auf ihrer Reise durch den Pazifik und dass sie gesund wieder heimkommen mögen. Euch anderen, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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