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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Natur pur auf Aruba

Seit Tagen bewegt sich die Windanzeige nicht unter 20 Knoten, in der Böe 30, auch mal 35 Knoten. Der Ankergrund in der Surf Side Beach ist sehr gut, und durch das flache Wasser sind 30m Kette völlig ausreichend. Trotzdem habe ich immer ein mulmiges Gefühl. Nachdem ich einige Tag, wegen zu starkem Wind, auf dem Boot Ankerwache gehalten habe, nutze ich die Tage, an denen der Wind nur mäßig weht, um mich auf der Insel ein wenig umzuschauen. Beine vertreten ist das Stichwort und deshalb mache ich mich zu Fuß auf den Weg zur Casibari Rock Formation. 5,5 Kilometer sind es zu den Steinen. 

Felsen Casibari Rock Formation, Aruba

Über die Stadtteile Dakota, Barcelona und Meiveld erreiche ich Casibari. Die Straßen sind staubig und immer wieder muss man den Gehweg verlassen, weil Anwohner ihre Autos dort parken. Neben gepflegten Bungalows und Einfamilienhäusern, komme ich auch immer wieder an weniger gepflegten und mit allem Krempel beladenen Grundstücke vorbei. Aus einem dieser Grundstücke fällt mich eine Art Pit Bull an. Nur mit Mühe kann ich den Rüden auf Distanz halten. Immer wieder schnappt er nach mir, wobei sein Gebiss ein furchtbares Geräusch macht, wenn es zu schnappt und die Zähne aufeinander schlagen. Ich bin immer davon ausgegangen, dass mich irgendwann einmal, eine giftige Schlange oder ein wildes Tier im Dschungel, in die ewigen Jagdgründe befördert, dass dies jetzt ein gewöhnliches Haustier erledigen soll, ist mir einfach zuwider. Doch meine Fußtritte flössen ihm Respekt ein und nach einer gefühlten Ewigkeit, lässt er von mir ab. Nicht ganz zufrieden mit sich, dreht er sich noch ein paarmal um und kläfft mir hinter her. Das Adrenalin baut sich wieder ab und ich setze meinen Fußmarsch fort. Spätestens jetzt bin ich froh feste Schuhe an zu haben. Nicht auszudenken, wenn mir das mit Flip Flops passiert wäre. 

Kakteenwälder, Aruba

Die Häuserfronten lichten sich so langsam und stattdessen machen sich riesige Kakteenwälder breit. Diese Stachelsäulen schießen hier bis zu fünf Meter hoch und stehen dicht an dicht. Ein Durchkommen ist hier unmöglich, man muss also außen herum laufen. Nach etwas über einer Stunde erreiche ich die Felsen von Casibari. Wie zu erwarten, ist der Ort ein Touristenmagnet. Zahlreiche Busse, offen oder solche mit Klimaanlage und allem Komfort, daneben die in Aruba, beliebten Strandbuggys, stehen auf dem großzügig, angelegen Parkplatz. Trotzdem findet man in der ummauerten Anlage auch ruhige Flecken, da sich der gemeine Tourist nur auf die Hauptattraktion konzentriert. Für mehr hat er auch meistens keine Zeit, weil man ja schon weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit muss. Ja, Pauschaltourismus kann manchmal ganz schön stressig sein. Hauptattraktion auf dem Casibari Gelände, ist ein großer Felsen von dem man eine hervorragende Aussicht über weite Teile der Insel hat. Hier gilt es ein gutes Timing zu wählen und nicht gerade dann aufzusteigen, wenn alle oben sind. In der Zwischenzeit kann man sich, wie gesagt, an den ruhigeren Stellen umschauen und findet zum Beispiel türkisfarbene Eidechsen, die eine beachtliche Größe von einem halben Meter erreichen und in der Sonne wunderbar leuchten. Wer mag kann zwischen den Felsklötzen herumkraxeln. Immer wieder sind auch Stufen eingebaut, die einem das Top zu erreichen, erleichtern sollen. Eigentlich wollte ich noch auf den höchsten Berg Arubas steigen, aber ich finde den Zugang nicht. Auf dem Hooiberg soll man wunderschöne Sonnenuntergänge erleben können. Da man um, den Gipfel zu erreichen, unzählige Treppenstufen überwinden muss, ist die Wahrscheinlichkeit, oben nicht allzu viele Leute anzutreffen, groß. Nachdem dunkle Wolken aufziehen und es zu regnen beginnt, breche ich meine Suche ab und verschiebe das Vorhaben auf ein andermal. 

Bucket Beer, Aruba

In Sandra´s Garden, einer kolumbianischen Bar, bestelle ich erst einmal ein Bier und anschließend einen Burger. Eine junge Kolumbianerin kennt mich bereits und stellt mir ein Bucket mit sechs Flaschen Bier und Eiswürfel auf den Tresen. Sie lächelt mich an und sagt, „das schaffst du locker.“ Ich lache zurück und sag „sicher“. Ganz schön geschäftstüchtig diese Kolumbianerinnen. Der Burger kommt und ich beiße genüsslich in ihn hinein. Wie üblich läuft mir die Soße über die Finger, aber das ist mir egal, ich muss nur an den Pit Bull denken und sag zu mir, „das hast du nun davon“. Alles in allem ein schöner und ereignisreicher Tag, der Lust auf mehr macht. Mal sehen was ich als nächstes ins Auge fasse. Damit ihr auf dem Laufenden bleibt, abonniert den Blog. Ich freue mich auf euch, in der nächsten Woche. Bis dahin, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Ankerwache Surf Side Beach, Aruba


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