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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Krasse Gegensätze Arubas

Gucci, Louis Vuitton, Royal Plaza Mall mit Hugo Boss, Swarovski und Little Switzerland, heißen die Konsumtempel, wenn man den Lloyd G. Smith Blvd. entlang läuft. Dazwischen Kay´s Fine Jewelry, Queens Jewelers oder Milano Diamonds Gallery. Gut, entlanglaufen tut hier nur das einfache Volk, das Klientel, das hier einkaufen geht, fährt mit der Luxuslimousine vor. Kurzer Hand wird die Warnblinkanlage eingeschalten und mangels Parkplatz auf dem Boulevard gehalten. Das Aus- und Einladen kann dann schon mal eine Stunde in Anspruch nehmen, aber das scheint hier niemanden zu stören. Für das einfache Volk oder besser gesagt für den Kreuzfahrer mit Innenkabine ohne Balkon, gibt es dann I Love Aruba Store oder The Local Market Aruba. Oranjestad hat sich vollkommen auf Touristen mit lockerem Geldbeutel eingestellt und man kommt als solcher hier auf seine Kosten. Aber einzig allein die Kreuzfahrer reichen nicht aus, einen genügend hohen Umsatz zu generieren. 

Strandbereich Aruba

Nordwestlich von Oranjestad schließen die Traumstrände Arubas an, von denen zumindest jeder schon einmal gehört hat. Die Strände sind nicht nur auf den Prospekten und Postkarten atemberaubend, sie sind auch wirklich wunderschön weiß. Und die nach einer Seite ausgerichteten, knorzigen Divi-Divi Bäume stehen mit ihrer Form und den grünen Blättern im Kontrast zu den schier endlos scheinenden Sandstreifen. Allerdings war es das auch schon mit der Idylle. Unmittelbar an den Strand schließen riesige Hotelkomplexe, wie z.B. das Ritz Carlton oder die drei Marriott´s, Resort & Stellaris Casino, Ocean Club und Surf Club, an. Anders als auf den anderen karibischen Inseln, die wir bisher besucht haben, hat man hier auf bauliche Einschränkungen, was die Höhe eines Gebäudes betrifft, verzichtet. So verschandeln Hochhäuser das Strandbild. Dafür bleiben innerhalb dieser Komplexe wohl keine Wünsche offen. Schon anders sieht dies mit den Wünschen in den Stadtteilen Dakota, Barcelona oder Primavera aus. Hier liegen die Wünsche auf der Straße, aber keiner kann sie sich leisten. Die Supermärkte heißen Lee Feng, Feng Wei oder Dakota Supermarket und sind in chinesischer Hand. Derjenige, der was hat, schützt sich durch hohe Mauern, sichtschützende Eisentore, mit Kameraüberwachung und Alarmanlagen. Dabei gilt die Insel als die sicherste karibische Insel überhaupt. Ein Schelm ist, der jetzt anfängt darüber nachzudenken. Das, was nicht mehr gebraucht wird, wird auf die Straße gestellt, für die, die noch weniger haben. Wenn es gar nicht mehr zu brauchen ist, wird es im brachliegenden Nachbargrundstück entsorgt. 

Divi-Divi Baum

Trotzdem ist die Insel, bis auf wenige Ausnahmen, aufgeräumt und sauber. Plastikmüll, wie auf vielen anderen karibischen Inseln, findet man hier eher selten. Der Lebensstandard ist im Vergleich zu anderen karibischen Inseln sehr hoch, das hat seinen Preis, was sich in den Lebenshaltungskosten bemerkbar macht. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und gehen offen auf einen zu. Es gibt viele Einwanderer aus Kolumbien, Venezuela und Peru. Sie sind lebenslustig, reden sehr viel und wenn du Glück hast sind auch gute Tipps darunter, wenn nicht hatte man wenigstens ein nettes Gespräch. Im Gegensatz zu Kolumbien sprechen hier viele Englisch, was mich wieder daran erinnert an meinem Spanisch zu arbeiten, zumindest wäre das für unsere nächste Etappe sehr hilfreich. Aruba gehört zu den Inseln „unter dem Wind“, wo bei „dem“ irreführend ist, eigentlich müsste es heißen „Inseln unter Wind“. Seit dem wir hier sind pfeift der Ostwind, mit wenigen Ausnahmen, mit 20 bis 25 Knoten über das Ankerfeld. In der Böe sind 30 bis 35 Knoten nichts Ungewöhnliches. 

Traumhafte Sonnenuntergänge auf Aruba

Als der Tropensturm „Bonnie“, letzte Woche etwas südlich der Insel durchzog, waren es deutlich weniger. An diesem Tag konnte man einmal bei 10 bis 15 Knoten durchatmen. Bei diesem Wind ist natürlich viel Bewegung im Boot, dabei liegen wir mit unserem Katamaran noch relativ ruhig, während die Monos doch ab und zu ganz schön schaukeln. Auf der anderen Seite macht der Wind die Temperaturen recht erträglich. Wenn man aus dem Wasser kommt, braucht man in der Regel kein Handtuch. Luftgetrocknet benötigt es, ähnlich wie beim Gebläse einer Autowaschstraße, maximal zwei Minuten und man ist wieder trocken. Ehrlich gesagt haben mich die Reiseberichte zu den Sehenswürdigkeiten Arubas davor abgeschreckt, diese zu besuchen. Ich hab einfach keine Lust mich in eine Schlange zu stellen, um einmal in einen Naturpool zu springen oder als zehntes Fahrzeug bei einem Offroad Abenteuer den Staub meiner Vorgänger einzuatmen. Aber wir haben ja noch etwas Zeit und vielleicht besteht ja die Möglichkeit, sich das eine oder andere auch individuell anzusehen. Wie sagt man in gewissen Kreisen: „Alles kann, nichts muss“.
Wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden. In diesem Sinne, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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