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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Gran Canaria, auf dem Weg nach Indien

„Seit Wochen hängen wir hier jetzt schon fest, aber die Reparatur an der Pinta ist fast abgeschlossen. Auf der Nina haben wir die Segelgarderobe gewechselt“. Der Nordostpassat greift in die Rahen und der Mast knarzt an Deck und überträgt das Geräusch über die Schiffsplanken, in die einzige Kajüte auf dem Schiff. Es ist Anfang September 1492 und Christoph Kolumbus geht noch einmal die Proviantliste mit Alonso Pinzón durch. „Was meint ihr wie lange dauert das noch“? Draußen quickt ein Schwein und als Kolumbus an Bord kam, musste er erst einmal die Hühner verscheuchen um zu seiner Unterkunft zu gelangen. Da lebt es sich schon viel angenehmer im Haus des Gouverneurs. Doch sein Pflichtbewusstsein treibt ihn jeden Tag in die Bucht, wo seine drei Schiffe liegen und wo er sich von dem Voranschreiten der Arbeiten berichten lässt. Die Glocken der kleinen Kapelle, die man hier errichtet hat, läuten zum Mittagessen.

Nachbau der Kajüte auf der Nina Kolumbusmuseum, Las Palmas

Das Haus des damaligen Gouverneurs ist heute ein Museum, das in Las Palmas als Kolumbushaus bekannt ist. Als Thema werden hier hauptsächlich die vier Seereisen des Christoph Kolumbus ausgestellt. Neben einem Schiffsausbau, der einem eindrücklich vermittelt, mit welcher Entbehrlichkeit man früher an Bord gelebt hat, werden auch moderne Präsentationstechniken, wie zum Beispiel 3D Videobrillen, genutzt. Im Innenhof leben zwei Aras, die diesen als ihren Lebensraum betrachten und jeden der ihnen zu nahe kommt, deutlich darauf hinweisen. Deshalb wird am Eingang, von den freundlichen Mitarbeitern des Museums, gewarnt den Beiden zu nahe zu kommen. Mit einer App, die man über einen QR Code herunterladen kann, erhält man über jeden Raum zusätzliche Informationen, in der voreingestellten Sprache. Für 4€ bekommt man hier eine Menge geboten und wir sind froh, das Museum nicht ausgelassen zu haben.

Aras im Kolumbusmuseum Las Palmas

Auf dem Platz hinter der Kathedrale Santa Ana sitzen wir in einer Bar und ruhen uns erst einmal ein wenig aus, bevor wir unsere Tour, durch die Altstadt Las Palmas fortsetzen. Am Plaza de Cairasco kommen wir in das Kneipenviertel und da es auch schon wieder kurz vor zwei Uhr ist, sind die Außentische gut besucht. Um diese Zeit nimmt der Spanier sein Mittagessen ein und die Straßen, um die Bars und Restaurants herum, werden lebendig. Wir laufen weiter und in der Calle Molino de Viento sagt Gaby plötzlich: „Was ist denn das da für Eine“? Eine etwas korpulente junge Dame mit eine gehörigen Oberweite sitzt auf einem Barhocker vor offener Tür und schaut zu uns herüber. Vor mir taucht ein gläserner Highheel auf, der das Ende eines schlanken, übereinander geschlagenen Beins markiert, der Rest ist durch einen Holzladen verdeckt. „Ich kann ihr ja mal 20€ in die „Hand“ drücken und sehen was passiert“ sag ich zu Gaby. Wir haben es mal wieder geschafft und die „Rote Meile“ gefunden. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie ziehen mich diese Orte, scheinbar, magisch an. Wie auch immer, die Damen grüßen freundlich. Wir grüßen freundlich zurück und auf jeden Fall wissen wir jetzt eines, dass die Corona Pandemie, zumindest hier auf Gran Canaria, vorbei ist. Oder vielleicht zählt dieser Dienst auch dazu, dass sich ein Haushalt mit einem weiteren Haushalt treffen darf.

Schlanke Beine auf der "Roten Meile", Las Palmas

Zur Strafe muss ich am nächsten Tag schleifen. Wir haben eine Menge Fenster im Salon, insgesamt 12 Stück, von denen immer mal Eins undicht ist. Im Moment allerding sind alle dicht. Jedoch hat das eingedrungene Wasser die Lackierung der Verkleidung etwas in Mitleidenschaft gezogen, und die Kapitana meint nun, dass das ausgebessert gehört. Ein Schalk der denkt, dass dies mit unserem gestrigen Ausflug zusammen hängt. Ich mach mich also daran, das halbe Schiff auseinander zu schrauben, um überhaupt an besagte Stellen heranzukommen. Das Schleifen mit der Maschine kann ich vergessen, da das Wasser nicht großflächig an der Paneele herunter gelaufen ist, sondern sich den Weg in den engsten Ritzen und Spalten gesucht hat. Also, in der einen Hand den Staubsaugerschlauch und in der anderen das Schleifpapier haltend, bearbeite ich Spalte um Spalte und Ritze um Ritze. Als nächstes werden die Stellen sauber gemacht und anschließend lackiert. Jetzt heißt es warten bis der Lack wieder trocken ist. Wir verbringen eine Nacht auf der Baustelle „Katinka“ und bauen am anderen Tag wieder alles zusammen. Fertig!


Ausbesserungsarbeiten auf der Katinka

Was Gaby nächste Woche für mich so alles einfällt, weiß ich heute auch noch nicht, aber ihr könnt sicher sein, es auf unserem Blog, hier auf www.glenswelt.com, lesen zu können. Bis dahin wünschen wir euch immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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