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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Im Jahr 2525

Dünen Maspalomas

Die Treppen nach unten steigend nähern wir uns dem dunklen Gebäudekomplex, der in besseren Zeiten, einmal ein Shopping-Center gewesen ist. Heute erinnern nur noch wenige, offene Läden daran. Ganze Gebäudesegmente sind dunkel und die Geschäfte sind verrammelt. Schilder die über den Eingängen angebracht waren, hängen zum Teil nach unten oder sind schon ganz abgefallen und vermischen sich mit dem Abfall der sonst so am Boden liegt. In den nachtschwarzen Gängen schlürfen die Springerstiefel der Security, die hier überall präsent ist. Das Display seines Handys leuchtet ihm ins Gesicht und zeigt eine mystische diabolische Fratze. Der Schlagstock baumelt an seiner rechten Seite. Nicht dass er damit auf Menschen losgeht, es ist ja außer uns keiner da, aber man muss sich ja die vielen Ratten vom Leib halten, die durch lautes quicken, ihre Anwesenheit kundtun. Als er uns bemerkt, schaut er kurz von seinem Display auf, dreht sich von uns ab und schlürft gelangweilt weiter, bis ihn die Dunkelheit wieder verschlungen hat.

Hotelruine Maspalomas

 Wir schreiben das Jahr 2525. Hier in Maspalomas dem Touristenort auf Gran Canaria schlecht hin. Mit dem Ort Playa del Inglés bilden die beiden Orte eine riesige Anzahl an Hotels und Apartmenthäusern. Wir sind schon viel in der Welt herumgekommen, aber so etwas haben wir noch nicht gesehen. Nahezu alle Hotels sind geschlossen. Abgesehen von ein paar deutschen Rentnern, sieht man kaum Menschen auf der Straße. In dem besagten Einkaufzentrum treffen wir nur einen Marokkaner, der uns ein Polo-Shirt verkaufen will. Seine Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Seit einem Jahr und einem Monat harrt er jetzt hier aus, doch die Situation verbessert sich nicht. Er will nur noch weg hier, gesteht er mir ein. 30 Jahre hat das Geschäft ihn und seine Familie ernährt, jetzt ist fast alles aufgebraucht. Im Jahr 2525 braucht kein Mensch mehr Shopping-Center, längst hat Amazon die Herrschaft über Konsum und Geld übernommen. Straßenhändler sind Auslaufmodelle. Nur die Ruinen zeigen, dass es vor 2019 einmal anders gewesen war.

Faro del Maspalomas

Wir verlassen diesen Ort und beamen uns wieder in das Jahr 2021 zurück und tun das, weshalb wir eigentlich hierhergekommen sind. Die Dünen von Maspalomas sind ein sehenswertes Naturschauspiel. Wir wandern zum Leuchtturm Faro de Maspalomas und gehen am Strand entlang zu den Dünen die bis ans Meer reichen. Unser Ziel ist es durch die Dünenlandschaft ins Landesinnere zu laufen. Ein Schild stoppt uns und weißt uns darauf hin, dass wir FKK Gelände betreten. Gut denke ich, dann laufen wir halt nackt durch die Dünen. 

Dünenlandschaft

Die Landschaft ist wirklich beeindruckend. An Hand von Fußspuren suchen wir uns den Weg durch ein Labyrinth von Sandhügeln. Steil ansteigende Rampen sind schwer zu erklimmen weil der Sand immer wieder nachgibt, auf ebener Fläche ist der Sand wiederum so hart wie Beton. Über zahlreiche Hügel hinweg genießen wir immer wieder die Aussicht und erreichen schließlich die Landseite der Dünenlandschaft. Irgendwie schaut man uns, vermutlich wegen unseres Aufzuges, etwas verdutzt an und wir gehen davon aus, dass wir das FKK Gelände längst verlassen, doch einfach das Schild nicht gesehen haben. Dafür finden wir ein anders Schild auf dem steht, dass die Dünenlandschaft nur auf den gekennzeichneten Pfaden betreten werden darf. Upps! Wir gehen einmal davon aus, dass die Fußspuren, die gekennzeichneten Wege waren und bis auf das FKK Schild war auch weit und breit kein anders Schild zu entdecken, Ehrenwort! Die Sanddünen von Maspalomas werden uns auf jeden Fall in Erinnerung bleiben und sind mit Sicherheit einen Besuch wert.

Umgebung Firgas

Ein ganz anderes Bild Gran Canarias findet man in Firgas. Mit dem Bus erreichen wir das kleine Bergdorf im Norden der Insel, ca. 25 Kilometer von Las Palmas. Tourismus ist hier ein Fremdwort. Hier findet man das ursprüngliche Gran Canaria. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen. Gekennzeichnete Wanderweg findet man hier nicht. Da helfen nur Fragen und ein guter Orientierungssinn. Um die Schlucht „Balneano Azuaje“ zu erreichen geht es von Firgas steil den Hang hinunter. Schon den Einstieg in den Hang zu erwischen, erweist sich als Herausforderung. In einem Hof stehend, bellt uns eine Promenadenmischung an und erklärt eindeutig was er von unserer Anwesenheit hier hält. Das Herrchen kommt hinzu und erklärt uns freundlich den Weg. Wir bedanken uns und ziehen los. Da ich wieder einmal nicht richtig zugehört habe, oder weil mein Innerstes sich vor dem steilen Hang sträubt, und ich der Diskussion mit Gaby aus dem Weg gehen will, landen wir zunächst wieder in einer Sackgasse und müssen ein ganz schönes Stück zurück. Schließlich finden wir den Weg und gelangen zum Eingang der Schlucht. Eine Hotelruine aus früher Zeit ist dem Verfall preisgegeben. Das Hotel wurde 1856 als Spa erbaut und diente nach Aufgabe bis 1955 der umliegenden Bevölkerung als Tanzsaal. 1955 riss, nach heftigen Regenfällen, eine Flut weite Teile des Gebäudes weg und machte es dann unbrauchbar. Seitdem holt sich die Natur stückweise die Flächen zurück und das Gebäude gilt seit Jahren als einsturzgefährdet. Ein mystischer Ort und eine einmalige Schlucht in der es, selten auf der Insel, fließendes Wasser gibt. Die Pflanzenwelt ist üppig und die Schlucht wirkt grün. Als Teil des Naturschutzgebiets „Parque Rural de Doramas“ steht die Schlucht unter besonderem Schutz. Nach einer ausgedehnten Wanderung erreichen wir den Ort Buenlugar wo wir in einer Bar auf den Bus zurück nach Las Palmas warten und ein paar vorzügliche Tapas genießen. 

Las Palmas, Gran Canaria

Was wir nächste Woche so alles machen, erzählen wir euch wie gewohnt an dieser Stelle auf www.glenswelt.com. Bis dahin wünschen wir wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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