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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Die Balkone von Santa Cruz de La Palma

Auf einer Parkbank sitzend, neben uns eine schattenspende Palme, schauen wir auf eine gelbe Hauswand mit einem blauumrandeten Fenster. Wir befinden uns auf dem „Plaza del Tanquito“, einem kleinen Platz in der Altstadt von Santa Cruz de La Palma. Die Sonne scheint und die Temperaturen liegen nahezu 25°C. Der Aufstieg führt über zahlreiche Treppen und steil ansteigende Straßen. Der Platz ist mit Kieselsteinen gepflastert, die zu Ornamenten zusammengelegt sind. In der Mitte steht auf einem Podest ein Kreuz. Um den Platz herum bunte Häuser. Zum Teil haben sie den typischen Holzbalkon, der in kräftigen Farben aus Holz und mit Fenstern umbaut zusätzlichen Wohnraum schafft. Aus den Furchen, der mit halbrunden Ziegeln bedeckten Dächern, wachsen Sukkulenten. 

Haus auf La Palma, Kanarische Inseln

Es ist Sonntagmittag und die Straßen sind wie leergefegt. Ab und zu hört man einen Hund bellen oder eine Mutter diskutiert lautstark mit ihrem Jüngsten, welche Richtung sie als nächstes einschlagen wollen. Dann ist es wieder ruhig. Einige Möwen durchqueren den schon kitschig wirkenden, tiefblauen Himmel. Wir ruhen uns noch ein wenig aus und suchen uns dann weiter den Weg durch die immer enger werdenden Gassen. An der Kreuzung „Calle Dornajos“ und „Calle San Sebastian“ sind wir dann mitten in der Altstadt, umgeben von zahlreichen kleinen bunten Häusern, und auf besagten Balkonen eine wunderbare Pflanzenpracht. Die Gassen sind hier nur noch zwei Meter breit und wir stehen plötzlich in einer Sackgasse. Auf der „Calle Montecristo“ finden wir den Weg aus dem Labyrinth und steigen eine Treppe hinunter, die uns wieder auf die Hauptstraße zum Stadion zurück bringt. 

Altstadt Santa Cruz de La Palma, Kanarische Inseln

Am Markt vorbei, der sonntags natürlich geschlossen ist, erreichen wir nach einer Weile den Stadtstrand mit seinem schwarzen Sand. Eine blauweiß gestreifte Hütte mit einer gelben Fahne auf dem Dach, signalisiert das Gefahrenpotenzial am heutigen Tag, für die wenigen Badegäste am Strand. Wir setzen uns auf die Mauer und schauen den Kitern zu, wie sie ihre Drachen möglichst über dem Wasser halten und mit ihrem Board über das Wasser gleiten. Bei den einen funktioniert das ganz gut, bei anderen wieder, ist da noch sehr viel Geduld gefragt. Es scheint auf jeden Fall nicht so einfach zu sein, wie es manchmal aussieht.

Stadtstrand von Santa Cruz de La Palma, Kanarische Inseln

Der Hafen wird nach wie vor nur wenig von Segelyachten frequentiert, so dass es immer genügend Platz gibt. In fünf Minuten ist man zu Fuß am Beginn der Fußgängerzone, die sich parallel zur Strandpromenade durch ganz Santa Cruz schlängelt. Auch hier gibt es zahlreiche historische Gebäude mit den schon erwähnten bunten Balkonen die zum Teil üppig bepflanzt sind. Am „Cruz del Tercero“ endet die Fußgängerzone und man erreicht das Marinemuseum, in Form einer nachgebauten Karavelle.

Fussgängerzone Santa Cruz de La Palma, Kanarische Inseln 

Die Traditionen der Schifffahrt scheinen zumindest hier an der Ostküste von La Palma in Vergessenheit geraten zu sein, denn von Schiffsausrüstern oder Reparaturmöglichkeiten findet man hier weit und breit keine Spur. Lediglich ein vom Sortiment überschaubarer Laden befindet sich circa einen Kilometer vom Hafen entfernt am Hang. Neben Angelzubehör findet man hier auch den ein oder anderen Filter für Diesel oder Öl, auch können Bestellungen mitunter mehr als vier Wochen dauern teilte man uns entschuldigend mit, mit dem Zusatz: „Wir sind halt eine kleine Insel“. Da unsere Festmacher im Januar sehr in Mitleidenschaft geraten sind, haben wir uns hier nach ein paar neuen umgeschaut, doch auch die waren nicht zu kriegen. Zumindest nicht solche, mit der von uns benötigten Bruchlast. Wir ziehen also wieder unverrichteter Dinge ab, hatten aber bei einem anderen offenen Punkt auf der „To do“ Liste mehr Erfolg. In unseren selbst gebauten Backskisten sammelt sich nach ausgiebigen Regenschauern immer wieder das Wasser, was zu aufwendigen Trockenaktionen führt. Die Idee war jetzt, aus wassersdichtem Stoff, eine Hutze zu basteln. Gaby wurde bei einem Stoffhändler hier in Santa Cruz fündig, und kauft zwei Meter Persenning Plane in dunkelblau. Wir schneiden die Plane zu und umnähen die Ränder, versehen sie mit Ösen und Druckknöpfe und fertig sind zwei schöne Hutzen, die auch bei Wind nicht wegfliegen, da sie mit einer Tasche in den Deckel eingreifen. Nach eineinhalb Jahren Selbstausbildung als Sattler können sich unsere Arbeiten mittlerweile sehen lassen, was uns natürlich wahnsinnig freut. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, welche Vorstellungskraft man entwickeln kann, wenn man dann muss, und obwohl uns die Erfahrung in solchen Arbeiten fehlt, das Ergebnis doch recht anschaulich ist. 

Schutz vor Regen für unsere Backskiste

Von der Gesundheit schleppe ich den Corona Virus immer noch in mir herum. Es geht mir zwar deutlich besser, aber der Geschmacksinn will nicht so recht zurückkommen. Deshalb ist auch mein Rotweinkonsum deutlich zurückgegangen, was meiner Gesundheit auch nicht zuträglich ist. Manche Geschmacksnerven sind wieder reaktiviert andere wiederum tot. So kann ich zum Beispiel süß und zum Teil sauer erschmecken, was beim Rotwein dazu führt das eine Brombeernote Überhang gewinnt und das ganze Gesöff nicht mehr nach Trauben-, sondern nach Beerensaft schmeckt. 

Weinverkostung auf der Katinka

Extrem lästig, man will ja auch nicht, wenn man einen Veuve Clicquot trinkt, dass man ein herbes Jever heraus schmeckt, wobei das umgekehrt möglicherweise noch viel schlimmer ist. Bleibt zu hoffen, dass sich das bald wieder normalisiert. In diesem Sinne wie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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